Die Alpujarras – atemberaubende Bergregion mit urigen Dörfern

Die Gebirgsregion Alpujarras birgt die höchsten Gipfel der iberischen Halbinsel und gehört zu den schönsten Regionen in Andalusien

Alpujarras in Andalusien

Die Alpujarras in Andalusien

Wer die Alpujarras noch nicht kennt, für den wird es Zeit, dieser herrlichen Region, deren Landschaften zu den schönsten in Andalusien gehören, einen Besuch abzustatten.

Die Gebirgsregion Alpujarras birgt die höchsten Gipfel der iberischen Halbinsel. Die meisten der über 40 Gemeinden dieser Region, nämlich etwas mehr als dreißig, befinden sich in der Provinz Granada am Südhang der Sierra Nevada. Der östliche Teil der Alpujarras, der die restlichen Gemeinden beherbergt, gehört der Provinz Almería an.

Charakteristisch für die Alpujarras sind die steilen Täler, die mit aus der Sierra Nevada kommenden Wasserläufen durchzogen sind. Die Berber prägten einst diese wasserreiche und daher fruchtbare Region, indem sie Terrassen anlegten und ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem erschufen. Auch an der Architektur der Dörfer mit ihren verschachtelten weißen Häusern ist der arabische Einfluss sichtbar.

Neben Weinbau und Landwirtschaft lebt die Alpujarras-Region hauptsächlich vom Tourismus. Nationale wie internationale Besucher genießen die traumhafte Natur, den Charme der pittoresken Dörfer und die schmackhafte lokale Küche. Das wohl bekannteste Gericht in dieser Region ist die ‘Plato Alpujarreño’, die meist aus verschiedenen Würsten, Schweinelende, Serrano-Schinken, Kartoffeln und Spiegelei besteht.

Der Tourismus trägt auch zum Erhalt der traditionellen Handwerkskunst in dieser Gegend bei, in der handgewebte farbenfrohe Teppiche, geflochtene Körbe und Taschen aus Esparto-Gras, Fliesen und Töpferwaren mit alten Mustern aus der Nasridenzeit gefertigt werden.

Aktivitäten in den Alpujarras

Sportliche Aktivitäten an der frischen Luft werden in den Alpujarras großgeschrieben. Besonders beliebt sind Wandern, Bergsteigen und Mountainbiken. Der Fernwanderweg GR7 führt an Pampaneira, Bubión und Trevélez vorbei.

Die Verwaltung des Naturparks Sierra Nevada bietet Shuttle-Busse in die Sierra Nevada an. Es besteht auch die Möglichkeit, die Region bei einem Ausritt auf dem Pferderücken zu erkunden.

Die bekanntesten Dörfer in den Alpujarras

Bekannt sind vor allem die größeren Ortschaften Lanjarón, Órgiva und Trevélez. Die Dörfer Pampaneira, Capileira und Bubión glänzen durch eine idyllische Lage. Aber auch die kleinen Dörfer wie Pitres oder Pórtugos lohnen einen Besuch.

Lanjarón wird auch als ‘Tor zu den Alpujarras’ bezeichnet und ist der Ort der Region, der am nächsten an Granada liegt – es sind keine 50 Kilometer bis in die Provinzhauptstadt. Die rund 3.600 Einwohner zählende Stadt hat durch ihre Mineral- und Heilwässer Berühmtheit erlangt, die auch für Erholungs- und Wellnessaufenthalte sorgen.

Dass es hier auch ein Wassermuseum gibt versteht sich von selbst. Darüber hinaus gehört der luftgetrocknete Schinken aus Lanjarón zu den besten in der Region.

Órgiva hat ein echt maurisches Ambiente bewahrt und strahlt ein alternatives Flair aus, weshalb der Ort auch bei Aussteigern beliebt ist. Viele ausländische Residenten haben sich hier niedergelassen. Die Stadt, die im Naturpark der Sierra Nevada liegt, hat von den in der Provinz Granada gelegenen Alpujarras-Dörfern mit fast 5.800 die meisten Einwohner.

Da viele Hauptstraßen, die Granada mit der Küste verbinden, durch Órgiva führen, bildet der Ort einen Knotenpunkt und gilt als die Hauptstadt der westlichen Alpujarras.

Trevélez ist der Touristenmagnet in den Alpujarras. Dieses Dorf liegt auf 1.543 Metern über dem Meeresspiegel und gilt als die am höchsten gelegene Ortschaft Spaniens. Nicht umsonst wird Trevélez auch als das ‘Schinkendorf’ bezeichnet, denn rund eine Million Serranoschinken werden hier jedes Jahr getrocknet.

Der ‘Jamón’ aus Trevélez, der in über 1.500 Höhenmetern reift, ist für seine Qualität und seinen guten Geschmack weit über die Region hinaus bekannt. In den Straßen der rund 700 Einwohner zählenden Ortschaft findet man zahlreiche Schinkengeschäfte und Souvenirläden.

Trevélez ist in drei Ortsviertel unterteilt: das eher touristische ‘barrio bajo’ (dt. niedriges Viertel), das ‘barrio medio’ und das ‘barrio alto’. Darüber hinaus ist Trevélez auch Ausgangspunkt vieler Wanderrouten.

Das kleine Örtchen Pitres gehört zusammen mit sechs weiteren Dörfern zur Region La Tahá und ist bekannt für die kunsthandwerklich hergestellten Fliesen. Der Kirchturm von Pitres, der auf einer ehemaligen Moschee entstand, unterstreicht die maurischen Einflüsse der Ortschaft. La Tahá beherbergt insgesamt nur etwa 720 Einwohner, davon leben rund die Hälfte in Pitres.

Pórtugos hat nur unwesentlich mehr Einwohner als Pitres. Hier befindet sich der mediterrane Berggarten ‘Jardín Alpujarras’, der zu bestimmten Zeiten im Jahr für Besucher geöffnet ist und auch über ein Cortijo mit Ferienunterkünften verfügt.

Das ehrgeizige Projekt wurde von zwei englischen Gartenliebhabern initiiert, die über einen Zeitraum von zwanzig Jahren hinweg mit viel Engagement und Hingabe einen paradiesischen Garten in den Bergen schufen (www.jardinalpujarra.com). Pórtugos ist auch der Startpunkt der Ruta Medieval (dt. Route des Mittelalters), die über Ferreirola bis nach Juveles führt.

Charmantes Dorf-Trio

Pampaneira, Capileira und Bubión liegen dem höchsten Berg der iberischen Halbinsel zu Füßen, dem 3.482 Meter hohen Mulhacén. Die drei charmanten weißen Dörfer sind nah beieinander und verströmen einen besonderen Charme.

Pampaneira mit rund 320 Einwohnern schmiegt sich an die Felsschlucht Barranco del Río Poqueira. Wer einen handgewebten Teppich kaufen möchte hat hier die Qual der Wahl. Und wer einen Partner sucht, sollte den Brunnen ‘Fuente de San Antonio’ in der Nähe der Kirche aufsuchen – es heißt, das Trinken des Wassers aus dem Brunnen soll bei der Suche nach einem Partner hilfreich sein.

Capileira liegt am höchsten Punkt der Schlucht, weshalb man von hier aus fantastische Ausblicke genießen kann. Im Ort gibt es den ‘Servicio de Interpretación de Altas Cumbres’, der als Touristeninformation dient, und wo man Auskunft zu Busverbindungen bekommt, wenn man den Mulhacén besuchen möchte (Adresse: Carretera C. del Barranco de Poqueira 1d; E-Mail: [email protected]).

Geschichtlich Interessierte, die auf den Spuren von Römern und Mauren wandeln möchten, sind in Bubión am richtigen Ort.

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