Die Dünen von Marbella

Das südspanische Ferienparadies lockt sommers wie winters mit einmaligen Dünenstränden.

Dünen von Artola

Dünen von Artola – immer einen Besuch wert

Nirgends sonst an der Costa del Sol finden sich so ausgedehnte Dünenlandschaften wie an der Ostküste Marbellas. Der etwa 13 Kilometer lange und unterschiedlich breite Sandstreifen beginnt am zentrumsnahen Fischereihafen und endet unweit des Yachthafens Cabopino kurz vor der Gemeindegrenze mit Mijas.

Im Westen der schmucken kleinen Marina erstrecken sich auf 19 Hektar die Dünen von Artola, die im Jahr 2001 zum Naturdenkmal deklariert wurden. Glücklicherweise ist dieser Abschnitt weitgehend unbebaut geblieben, und so lässt er erahnen, wie die Strände Marbellas vor dem Anfang der sechziger Jahre einsetzenden Bauboom ausgesehen haben.

Der Duft des Meeres vermischt sich hier mit dem von Strandlilien, Kamille, aromatischen Kräutern, Wacholderbüschen, Wilden Ölbäumen, Pinien und anderen Arten, die die empfindsame Struktur der Dünen schützen. Die abwechslungsreiche Vegetation ist das ideale Habitat für kleine Säugetiere, Salamander, Chamäleons, eine bunte sesshafte Vogelwelt und Insekten.

Entdecken Sie die Schönheit und den Zauber dieser ursprünglich gebliebenen Landschaft während eines Spaziergangs auf den viele hundert Meter langen, breiten und erhöhten Holzstegen, von denen die Dünen von Artola gegen unliebsame Eindringlinge geschützt werden.

Malerische Impressionen

Duenen von Artola

Ein nicht sonderlich breiter Sandstreifen trennt die auffallend stille Dünenlandschaft vom Meer. Im Sommer wird der sacht ins Wasser übergehende Strand zum Paradies für Nudisten und Badegäste mit Textil und während der übrigen Monate lädt er ebenso zum Spaziergang ein wie die dahinterliegenden Holzstege.

Besonders bei Sonnenuntergang finden sich dort zahlreiche Landschaftsfans ein, um das spektakuläre Zusammenspiel zwischen Meer, Dünen und der weit im Hintergrund aufragenden Kulisse der Sierra Blanca mit der Kamera ihrer Handys einzufangen.

Dünen von ArtolaAuch der im Südosten der Dünen knapp 15 Meter aufragende Wachturm Torre Ladrones (Turm der Diebe), der seinen Ursprung im 13. Jahrhundert hat, ist ein beliebtes Fotomotiv. Gemeinsam mit weiteren solcher defensiven Bauten entlang der Küste diente er jahrhundertelang zum Schutz vor Angriffen der osmanischen Flotte und der Piraten aus den Barbareskenstaaten aus dem Norden Afrikas. Vom Strand hinter dem Turm reicht eine lange künstliche Mole aus mächtigen Felsbrocken ins Meer hinaus.

Das Ökologische Reservat

Vom Westrand des Naturdenkmals in Richtung Marbella gehend nimmt die Zersiedelung der Küste merklich zu. Die unkontrollierte Bebauung hat den einst bestenfalls von kleinen Bach- und Flussdeltas unterbrochenen Dünengürtel in neun eigenständige geologische Systeme von unterschiedlicher Ausdehnung und Höhe untergliedert.

Ihre Flora und Fauna ähneln der in den Dünen von Artola, aber hier bestehen die Schutzvorrichtungen lediglich aus bebilderten Hinweistafeln und dicken Sisaltauen zwischen halbhohen Holzpfählen.

Dünen von Artola

Leider werden diese lockeren Absperrungen oft ignoriert, was zur Folge hat, dass das empfindsame geologische und ökologische Gleichgewicht der Dünen in Gefahr gerät. Zertrampelte und abgerutschte Dünenböschungen und ausgerissene oder beschädigte Pflanzen sind keine Seltenheit. Und unbestritten setzt vor allem der Klimawandel den durch nichts zu ersetzenden sandigen Schutzwällen zwischen Land und Meer immer stärker zu.

Die Retter der Dünen

Dass diese einmalige Küstenlandschaft weiterleben kann, verdankt Marbella im Wesentlichen dem unermüdlichen Engagement des 2004 gegründeten Dünenschutzvereins ProDunas. Sein Ziel war und bleibt die Rückgewinnung, Sanierung und Erhaltung der Dünen und die nachhaltige Sensibilisierung von Politik und Öffentlichkeit für die meistbesuchte natürliche Attraktion der Gemeinde.

Dünen von Artola

ProDunas bietet Umweltfreunden jeglichen Alters – auch gern ganzen Familien und Gruppen – hin und wieder geführte Dünenwanderungen, die Teilnahme an Aktivitäten wie der Beseitigung von Müll und invasiven Pflanzen, Wiederaufforstung mit endemischen Arten, Sammeln von Bruchholz für den Eigenbedarf und vor allem den direkten Kontakt mit der Natur und viel gelebtes Wissen.

Weitere Information zu den Dünen von Artola gibt es unter www.produnas.org. und in einem von ProDunas herausgegebenen Dünenführer, der in den lokalen Touristenbüros gratis vorliegt, solange der Vorrat reicht. Sowohl das 182-seitige, reich bebilderte Buch wie auch die Website gibt es auf Deutsch, Spanisch und Englisch.

Autorin: Gabi Berner
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