Sport auf Rezept: Hausärzte in Andalusien dürfen jetzt körperliche Betätigung verschreiben

Andalusischer Minister für Tourismus und Sport: "Mehr Trainingsanzüge und weniger Prozac"

Gesundheitsmaßnahmen in Andalusien

Gesundheitsmaßnahmen in Andalusien

Die andalusische Landesregierung hat einen Plan genehmigt, mit dem neben der Vorbeugung von Krankheiten auch eine Ersparnis von mehr als 400 Millionen Euro pro Jahr in den Gesundheitsausgaben erreicht werden soll.

“Mehr Trainingsanzüge und weniger Prozac” – so hat der andalusische Minister für Tourismus und Sport, Arturo Bernal, die Ziele des Plans zur Verschreibung von körperlicher Betätigung zusammengefasst.

Das Projekt soll zunächst von 2023 bis 2030 laufen. Es besteht darin, dass die Allgemeinmediziner in Andalusien erstmals körperliche Betätigung auf Rezept verschreiben dürfen. Patienten können diese “überwacht” in Sporteinrichtungen oder in speziell dafür geschaffenen Einheiten durchführen, so die Information der Landesregierung. All dies mit dem Hauptziel, “Krankheiten vorzubeugen” und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Bevölkerung für Bewegung sensibilisieren

Der Plan mit einer Investition von einer Million Euro zielt auch darauf ab, die Bevölkerung für die Risiken von Bewegungsmangel und körperlicher Inaktivität zu sensibilisieren und die Vorteile von Sport bekannt zu machen. Für die Umsetzung wurden bereits mehr als 400 Sportlehrer ausgebildet, und es wurden drei Schulungskurse für das Personal der Allgemeinmedizin durchgeführt, an denen mehr als 800 Fachleute teilgenommen haben.

Neben der Vorbeugung dient die Bewegung auch zur Genesung einiger Krankheiten, zur Behandlung chronischer Erkrankungen, zur Förderung des aktiven und gesunden Alterns sowie zur Verringerung von Bewegungsmangel und Fettleibigkeit in der Bevölkerung.

Über den rein gesundheitlichen Aspekt hinaus strebt die andalusische Landesregierung zudem an, Medikamentenkosten zu sparen. Denn laut Minister Bernal haben “sieben der zehn am häufigsten verschriebenen Medikamente in Spanien und Andalusien direkt mit Bewegungsmangel zu tun” und mit Krankheiten, die darauf zurückzuführen sind.

Langfristig rechnet die Landesregierung damit, dass, wenn die durchschnittliche wöchentliche Zeit, die die Andalusier dem Sport widmen, von derzeit einer Stunde auf zwei Stunden steigt, dies eine Einsparung von mehr als 400 Millionen Euro pro Jahr in den Gesundheitsausgaben ermöglichen würde. Dieses Geld könnte für “andere Bereiche” des Gesundheitswesens verwendet werden”, heißt es vonseiten der Regierung.

Quellen: El Mundo, 20 Minutos, Junta de Andalucía.

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