Ein Besuch der Naturregion am Río Chíllar soll künftig Eintritt kosten

Um die natürliche Umgebung vor zu großen Touristenströmen und deren Hinterlassenschaften zu schützen, wird schon seit Jahren über eine Zugangskontrolle zu diesem Gebiet diskutiert.

Zugangskontrollen für den Río Chillar

Zugangskontrollen für den Río Chillar

Der Río Chíllar ist ein Fluss in der Axarquía, der in über 1.200 Höhenmetern entspringt, um schließlich bei der Küstenstadt Nerja ins Meer zu münden, nachdem er sich seinen Weg über viele Kilometer durch unberührte Landschaften und Schluchten aus Kalkstein gebahnt hat.

Seit jeher ist das Gebiet um den Fluss aufgrund seiner natürlichen Schönheit ein beliebtes Ausflugsziel. Wanderer genießen in den Sommermonaten eine Tour, die größtenteils knöchelhoch bis knietief durch das kühlende Nass des Flusses führt, der durch den Naturpark der Sierra Tejeda, Almijara und Alhama fließt.

Diese Flusswanderung ist als die ‘Route des Río Chíllar’ bekannt. Doch auch zahlreiche andere Ausflügler und ganze Familien nutzen dieses Naturgebiet für eine Abkühlung im Sommer, sei es in den steinernen Naturbecken des Flusses oder unter dem Wasserfall, der sich weiter flussaufwärts befindet. Hier stößt man auch auf ein altes Wasserkraftwerk. Felsschluchten aus Marmor, prächtige Bäume, fantastische Aussichten und kristallklares Wasser prägen diese herrliche Naturlandschaft und machen den Besuch dieser Region so einzigartig.

Zugangskontrollen für den Río Chillar
Der Río Chillar istein einzigartiges Naturerlebnis.

Kein Wunder, dass die Umgebung des Río Chíllar insbesondere im Sommer von immer mehr Menschen aufgesucht wird – die Rede ist von mehreren Tausend Besuchern pro Tag. Um die natürliche Umgebung vor zu großen Touristenströmen und deren Hinterlassenschaften zu schützen, wird schon seit Jahren über eine Zugangskontrolle zu diesem Gebiet diskutiert. Letzten Sommer hat das Rathaus von Nerja aufgrund des großen Ansturms an Besuchern sogar kurzfristig beschlossen, den Zugang zum Fluss zu schließen.

Nun sieht es so aus, als ob der Plan einer Zugangskontrolle in diesem Sommer zur Realität werden wird. Denn im Dezember hat die andalusische Landesregierung die ersten Schritte eingeleitet, damit die Zugänge zum Flusslauf künftig von einem Unternehmen verwaltet werden können. Es deutet alles darauf hin, dass das Abenteuer Río Chíllar in naher Zukunft nicht mehr kostenlos sein wird.

Zugangskontrollen von Mai bis November

Die Firma Hermanos Campano S. L., die bereits den bekannten Wanderweg ‘Caminito del Rey’ nach seiner Eröffnung im Jahr 2015 für mehrere Jahre verwaltet hat, hat sich angeboten, den Zugang zum Río Chíllar in dieser Saison von Mai bis November zu kontrollieren.

Die Eintrittskarten sollen laut der Junta de Andalucía über eine Online-Plattform erworben werden können, wobei von einem Preis von sechs bis zwölf Euro die Rede ist. Maximal 500 Besucher am Tag sollen Einlass in das Gebiet bekommen, und zwar täglich in der Zeit von 9 bis 16 Uhr. Um 20 Uhr wird das kontrollierte Gebiet seine Pforten schließen, wie die Junta de Andalucía in ihrem Amtsblatt (BOJA) bekanntgab. Offiziell ist nun also der administrative Prozess zur Regelung der Zugangskontrolle des Naturgebiets eingeleitet. Zudem ist die Einrichtung eines Parkplatzes und der Einsatz von Shuttle-Bussen geplant.

Umweltschützer kritisieren das Vorhaben, einen Eintrittspreis von bis zu zwölf Euro zu verlangen. Sie wollen eine Kommerzialisierung der Gegend verhindern und sprechen sich für ein dauerhaftes Zugangsverbot aus, um das Naturgebiet zu schützen.

Quellen: Málaga HOY, Diario SUR

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