Málaga. Das Leben in einer spanischen Stadt

Als ich 1992 von Deutschland nach Manchester zog, war ich fest entschlossen, mich vollständig in das Leben in England zu integrieren. Kein deutsches Fernsehen, keine deutschen Freunde, einfach totale Hingabe, um die Sprache zu lernen und mich anzupassen. Ich glaube, das ist mir sehr gut gelungen, und das Vereinigte Königreich ist für fast 25 Jahre meine Heimat geworden.

Vor sieben Jahren sind meine Frau und ich nach Spanien ausgewandert und haben uns vorgenommen, eine ähnliche Erfahrung zu machen und so schnell wie möglich zu lernen und uns anzupassen. Aus verschiedenen Gründen lief es nicht ganz so, wie wir es uns erwartet haben.

Und die Dinge haben sich jetzt nochmals geändert, da wir aus dem Dorf Benahavís im Landesinneren der Costa del Sol umgezogen sind und wir jetzt ein ganz anderes Leben in einer spanischen Stadt, nämlich im pulsierenden, historischen Zentrum von Málaga erleben.

Aspekte des Lebens in Málaga

Dieser regelmäßige Blog wird viele verschiedene Aspekte des Lebens in Málaga mit den Augen eines Einwanderers beleuchten. Er wird sich mit Themen wie Lebensstil, Essen, Kultur, Traditionen, Integration, praktischen Tipps, zufälligen Beobachtungen und persönlichen Erfahrungen befassen, aber auch die Chancen und Herausforderungen des Lebens in einem anderen Land diskutieren.

Dies wird kein “Ist es nicht toll, im Urlaub zu leben”-Blog sein (diesen Satz habe ich mir von dem sehr lustigen @barcajim3 auf Twitter ausgeliehen).

Ich werde auch meine eigenen Fotos in den Blog stellen, um einen Eindruck vom Leben in diesem Teil Spaniens zu vermitteln. Die Fotografie ist in den letzten Jahren zu meiner Leidenschaft geworden, und ich werde hier einige meiner Lieblingsbilder zeigen.

Auf Entdeckungsreise

Seit etwas mehr als einem Jahr wohnen wir jetzt in Málaga Stadt, und wir befinden uns mittendrin im spannenden und nervenaufreibenden Teil. Die Eingewöhnung in das hektische Leben in einer spanischen Innenstadt, das Kennenlernen neuer Nachbarn, das Einkaufen vor Ort in den vielen kleinen, unabhängigen Geschäfte im Centro Histórico und natürlich die undankbare Aufgabe, die schier endlose Auswahl an Bars und Restaurants zu entdecken.

Dann die grundlegenden (aber unverzichtbaren) Dinge, wie die Wahl des richtigen Cafés für das Frühstück oder des Kiosks für die Tageszeitung (vorzugsweise von einem Fan des FC Málaga betrieben, damit ich nicht gleich morgens über Real Madrid diskutieren muss).

Ich habe mir vorgenommen, den Lebensmittelmarkt Mercado de Atarazanas genauer zu erkunden, der nur wenige Meter von unserem neuen Zuhause entfernt ist. An welchem der vielen Stände gibt es den besten Fisch und die besten Meeresfrüchte (ganz zu schweigen von den Dutzenden verschiedener Sorten), Fleisch, lokal angebautes Obst, Gemüse, Gewürze und andere Spezialitäten? Und wann ist die beste Zeit zum Einkaufen?

Es gibt so viel zu erleben: Die morgendliche Ruhe der Stadt genießen, die Sonnenauf- und -untergänge am Strand erleben (nachdem man in einem Dorf gelebt hat, das von Hügeln umgeben war). Zu lernen, mit dem Wetterphänomen Terral, dem plötzlich auftauchenden Nebel El Taró oder den überfüllten Straßen an den Wochenenden und um Weihnachten zu leben.

Die Feria de Málaga im August genießen und überleben, das unglaubliche kulturelle Angebot der Stadt nutzen. Spaziergänge und Ausblicke, Dörfer und Städte in Málaga und Andalusien entdecken.

Spaziergänge zum FC Málaga

Und dann ist da noch der regelmäßige Spaziergang von zu Hause zum Fußballstadion La Rosaleda. Ich habe den FC Málaga fünf Jahre lang gesehen, ohne ein Bier vor Ort zu trinken, da wir 80 Kilometer vom Stadion entfernt gewohnt haben. Kein Kampf mehr um einen Parkplatz, keine Notwendigkeit, das Stadion kurz vor Spielende zu verlassen, um dem Verkehrschaos zu entgehen. Jetzt geht alles zu Fuß.

Aufhören, zu oft ‘Gracias’ zu sagen (eine Angewohnheit, die man sich als Westeuropäer nur schwer abgewöhnen kann), gute Nachbarn sein, einige Ausdrücke aus Málaga lernen und sich trauen, sie zu benutzen, aber vor allem unser Spanisch weiter verbessern, was absolut notwendig ist, um in einem anderen Land zu leben und sich zu integrieren (was auch immer einem manche Leute erzählen mögen). Um von den Einheimischen akzeptiert zu werden, damit Málaga zur Heimat wird.

Es gibt so viele Dinge zu lernen, zu entdecken und zu erleben. Ich hoffe, dieser Blog wird ein interessanter Einblick in diese Reise und das Leben in einer spanischen Stadt sein. Mehr dazu demnächst.

Der Autor des neuen, regelmäßigen Blogs “Inside Málaga” ist Christian Machowski, der nach 25 Jahren in England seit sieben Jahren in Andalusien lebt. Sie finden den gebürtigen Bremer auf Twitter unter @Christian_ESEM und auf Instagram unter @christian_esem.