Einsatz der kostengünstigen Hochgeschwindigkeitszüge Ouigo ab Málaga rückt näher

Das französische Unternehmen wird der dritte Anbieter auf der Strecke Málaga-Madrid sein. Die Spanische Regierung will Inlandsflüge verbieten, wenn es eine geeignete Zugverbindung gibt.

Ouigo in Málaga

Ouigo in Málaga

Die kostengünstigen Hochgeschwindigkeitszüge des französischen Unternehmens Ouigo stehen kurz vor dem Einsatz in Málaga, nachdem der spanische Infrastrukturbetreiber Adif den Fahrplan der Züge für die Nutzung im Schienennetz ab dem 10. Dezember 2023 und für das gesamte Jahr 2024 genehmigt hat.

Die neuen Fahrpläne beinhalten die Zuweisung von Doppeldeckerzügen auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Málaga.

Ouigo ist damit der dritte und letzte Bahnbetreiber, der seine Dienste im Hochgeschwindigkeitskorridor Süd-Andalusien anbietet. Er wird von Passagieren sehnsüchtig erwartet, da die Tochtergesellschaft des französischen Unternehmens SNCF für ihren kostengünstigen Ansatz bekannt ist und ganzjährig Tickets ab neun Euro anbietet.

Seit dem 31. März 2023 ist in Málaga der Iryo in Betrieb, der erste private Hochgeschwindigkeitszug, der auf der Strecke zwischen Málaga und Madrid verkehrt. Im Juni folgte der Low-Cost-Zug Avlo, der zu der spanischen Eisenbahngesellschaft Renfe gehört.

Es wird erwartet, dass der Ouigo zwei tägliche Fahrten zwischen Madrid-Atocha und Málagas Hauptbahnhof María Zambrano anbieten wird, was 28.000 Sitzplätze pro Woche bedeutet.

Spanische Interimsregierung will Inlandsflüge einschränken

Die Ankündigung des neuen Hochgeschwindigkeitszuges ab Málaga fällt zusammen mit einer Absichtserklärung des spanischen Interimsregierungsbündnisses zwischen PSOE und Sumar. Bei der Pressekonferenz nach der Unterzeichnung der Vereinbarung, die noch vom Parlament bestätigt werden muss, erklärte Sumar-Chefin Yolanda Díaz, Inlandsflüge verbieten zu wollen, wenn es eine zweieinhalbstündige Alternative mit dem Zug gibt.

Nach dieser drastischen Ankündigung stehen jedoch noch viele unbeantwortete Fragen im Raum. Unter anderem heißt es in der unterzeichneten Vereinbarung, dass diese Regel “außer bei Verbindungen zu Hub-Flughäfen, die internationale Routen anbieten”, gelten soll.

Entsprechend ist davon auszugehen, dass die Flugverbindung zwischen Málaga und Madrid aufrecht erhalten werden, da von beiden Flughäfen Verbindungen nach Europa und Übersee angeboten werden und die Hochgeschwindigkeitszüge immer noch nicht mit dem Flughafen Madrid-Barajas verbunden sind.

Die Ankündigung den Inlandsflugverkehr einzuschränken folgt dem Beispiel Frankreichs, wo Präsident Macron kürzlich ebenfalls die Einstellung von Kurzstreckenflügen angekündigt hat.

In Deutschland wird das Thema ebenfalls kontrovers diskutiert. Infolge des maroden Bahnnetzes, das viele Verspätungen und Zugausfälle nach sich zieht, kann die Bahn in Deutschland in den nächsten Jahren indes noch keine zuverlässige Alternative für Inlandsflüge bieten.

Quellen: Diario SUR, Málaga HOY, El País

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