Was in Andalusien im Frühjahr blüht und gedeiht

Im Frühjahr erwacht die Landschaft Andalusiens aus ihrem Winterschlaf und ein wahres Meer aus Blüten und Farben beginnt sich überall zu entfalten.

Was blüht im Frühjahr in Andalusien?

Was blüht im Frühjahr in Andalusien?

Im Frühjahr erwacht die Landschaft Andalusiens aus ihrem Winterschlaf und ein wahres Meer aus Blüten und Farben beginnt sich überall zu entfalten. Hellrosa Zistrosen, knallrote Mohnblumen und lilafarbener Lavendel gesellen sich zu blühenden Mandel- und Orangenhainen und verwandeln die Natur in ein zauberhaftes Paradies.

Der erste Bote des Frühlings in Andalusien ist die Mandelblüte. Die weiße und rosafarbene Blütenpracht, die sich meist ab Januar in ihrer vollen Schönheit zu präsentieren beginnt, ist ein absoluter Hingucker, und zieht viele Besucher an.

Was blüht im Frühjahr in Andalusien?Etwa bis Mitte März kann man die blühenden Mandelbäume genießen, sofern kein starker Wind aufkommt, der das Schauspiel vorzeitig beendet. Besonders schöne Aussichten auf blühende Mandelhaine eröffnen sich auf der Route der Mandeln, die durch die Dörfer Almogía, Álora, Cártama und Pizarra in der Provinz Málaga führt.

Und kaum neigt sich die Mandelblüte ihrem Ende zu, beginnen auch schon die Orangenbäume langsam ihre Blüten zu entwickeln. Ab April verströmen die ersten Blüten der Orangen ihren feinen und betörenden Duft, von dem man gar nicht genug bekommen kann. Die Stadt Sevilla ist für ihre vielen Orangenbäume berühmt und lohnt einen Besuch zu dieser Jahreszeit.

Im März und April blühen außerdem die Kirschbäume in der Sierra Mágina in der Provinz Jaén. Besonders viele Kirschbäume, deren weiße Pracht die Landschaft ziert, gibt es in der Gemeinde Torres.

Typisch für den Frühling ist auch der andalusische Stechginster (Ulex baeticus), der die Blicke mit seinem leuchtenden Gelb vielerorts auf sich zieht. Der Stechginster erreicht eine Höhe von bis zu zwei Metern. Er mag die kalkhaltigen Böden der südspanischen Region, hat es gerne trocken und steinig, und wächst an Standorten mit viel Sonne in Höhenlagen von 300 bis fast 2.000 Metern.

Ginster ist außerdem sehr nützlich, da er die Qualität des Bodens aufwertet und schnell wächst, weshalb er häufig zur Wiederaufforstung von Landschaften, insbesondere nach Bränden, eingesetzt wird. In den Landschaften der Provinz Málaga begegnet man dem andalusischen Stechginster zuhauf, insbesondere in der Serranía de Ronda. Im Osten der Provinz, in der Region Axarquía, begegnet man hingegen häufiger dem maurischen Stechginster (Ulex parviflorus).

Eine besondere Frühjahrs-Schönheit ist die Strelitzie (Strelitzia reginae), die man nicht umsonst als Paradiesvogel-Blume bezeichnet – denn genau so sieht sie auch aus. Dieses farbenfrohe Wunderwerk der Natur, mit seinen leuchtenden Blütenblättern in Orange und Blau findet man häufig in Parks und Gärten.

Die Pflanze, die etwa einen Meter hoch wird, gedeiht jedoch ebenso in großen Pflanzgefäßen. Es dauert übrigens mehrere Jahre, bis diese Pflanze zum ersten Mal blüht, doch danach blühen die Strelitzien unter der südlichen Sonne zuverlässig alle Jahre wieder.

Was blüht im Frühjahr in Andalusien?
Die Strelitzia nicolai kann bis zu acht Metern hoch werden. Foto: M.Wörner

Eine weitere Art ist die Strelitzia nicolai, die palmenähnliche Proportionen erreicht, weshalb sie auch ‘Baum-Strelitzie’ genannt wird. Sie kann bis zu acht Metern hoch werden und ähnelt mit ihren großen exotischen Blättern der Banane. Ihre Blüten sind cremefarben und marineblau.

Orte mit geballter Blütenpracht

Die Liste der blühenden Frühjahrs-Schönheiten Andalusiens ist nahezu endlos und variiert in jedem Landstrich. Blumenliebhaber sollten dem botanischen Garten La Concepción in Málaga einen Besuch abstatten. Hier kann man das ganze Jahr über eine herrlich vielfältige Pflanzenwelt bestaunen, doch im Frühjahr kommt noch eine geballte Ladung Blütenpracht hinzu.

Dieser botanische Garten zählt mehr als 25.000 Pflanzen von rund 2.000 verschiedenen Spezies – darunter etwa 90 Palmarten, 200 einheimische  und eine große Zahl an tropischen und subtropischen Gewächsen. La Concepción ist einer der wenigen Gärten in Europa, der eine so große Vielfalt von Pflanzen aus subtropischen Klimazonen birgt.

Im Frühjahr besonders sehenswert ist der ‘Cenador de Glicinas’, eine komplett mit Blauregen (Wisteria) überwachsene Metallstruktur, unter der man durchgehen kann. Diese rankende Schönheit mit ihren hängenden lilafarbenen Blüten, die zudem ein sanftes Aroma verströmen, stammt ursprünglich aus China. Für wenige Wochen ist das Dach des Cenador ein lila Blütenmeer. Und wenn der ‘blaue Regen’ sich dann auf den Boden ergießt, bildet er dort einen herrlichen Teppich und sorgt so für ein erneutes Schauspiel.

Weitere Orte, die es sich für Pflanzenfans im Frühjahr besonders zu besuchen lohnt, sind die Gärten der Alhambra in Granada oder die Sierra de Grazalema in der Provinz Cádiz. Auch hier breiten sich unglaublich schöne Pflanzenwelten aus, die den andalusischen Frühling kennzeichnen.

Die Sierra de Grazalema ist für die vielen wilden Orchideen bekannt, die hier im Frühjahr ihre Blüte zeigen. Von rund 150 in Spanien vorkommenden Arten kann man in diesem Landstrich mehr als 40 entdecken.

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