Corona-Aktuell: Lage spitzt sich zu in Málaga und Andalusien

Die Inzidenzen sind weiter auf den Vormarsch. In der Provinz Málaga notiert die 14-Tage Inzidenz jetzt schon bei 853 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner

Corona-Aktuell Málaga und Andalusien
Die dritte Welle macht den Krankenhäusern schwer zu schaffen. In der Provinz Málaga werden mittlerweile 701 Covid-Patienten stationär behandelt.

Marbella und anderen großen Gemeinden in der Provinz Málaga droht Shutdown

Die Fallzahlen wollen sich auch knapp einen Monat nach Weihnachten immer noch nicht erholen. Im Gegenteil: sowohl in der Provinz Málaga als auch in Andalusien wurden heute neue Rekorde bei den Neuinfektionen gemeldet.

In der Provinz Málaga meldeten die Gesundheitsämter am heutigen Freitag 1.661 Positivgetestete binnen Tagesfrist. Die 14-Tage-Inzidenz notiert in Málaga jetzt bei 853  Positivgetesteten je 100.000 Einwohner. Am Freitag vergangener Woche lag dieser Wert noch bei 494. Die 7-Tage-Inzidenz ist im gleichen Zeitraum von 327 auf 439 je 100.000 Einwohner gestiegen.

In den staatlichen Krankenhäusern der Provinz werden aktuell 701 Corona-Patienten behandelt, 73 davon intensivmedizinisch. Vor vier Wochen lagen diese Zahlen noch bei 411 beziehungsweise 38.

In den Gemeinden der Provinz Málaga sind die Inzidenzen ebenfalls weiter gestiegen. Gemäß der aktuell gültigen Verordnung der andalusischen Regierung, die seit dem 17. Januar in Kraft ist, werden in der Region alle Gemeinden abgeriegelt, die betreffend der 14-Tage-Inzidenz die Marke von 500 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner überschreiten. Ab einer Inzidenz von 1.000 müssen zudem alle nicht systemrelevanten Geschäfte, gastronomische Betriebe und Freizeiteinrichtungen rund um die Uhr schließen. Viele große Gemeinden der Provinz Málaga, darunter Marbella, Estepona, Mijas, und Málaga Stadt sind der Inzidenzschwelle von 1.000 mittlerweile sehr nahe gekommen, so dass dort der Shutdown droht. Besonders nah dran ist Marbella mit einer 14-Tage-Inzidenz von 985. Dort werden mit ziemlicher Sicherheit alle nicht systemrelevanten Geschäfte, die Gastronomie und Freizeiteinrichtungen, wie zum Beispiel Fitness-Studios, ab kommenden Mittwoch, 0.00 Uhr dicht machen müssen. Diese Regelung gilt dann für mindestens 14 Tage, unabhängig davon, ob die 14-Tage-Inzidenz während dieser Zeit wieder unter die roten Linien von 1.000 beziehungsweise 500 rutscht.

Am heutigen Freitag, den 22. Januar notieren die Werte für die 14-Tage-Inzidenz in den nachstehend aufgeführten Gemeinden wie folgt: Antequera (366), Alhaurín de la Torre (986), Alhaurín El Grande (1.566), Coín (1.616), Casares (353), Manilva (1075), Estepona (807), Fuengirola (687), Mijas (758), Marbella (985), Ojén (405), Torremolinos (616), Benalmádena (663), Ronda (1.343), Algarrobo (869), Nerja (308), Torrox (470) und Vélez Málaga mit Torre del Mar (1.433). In der Provinzhauptstadt Málaga liegt die 14-Tage-Inzidenz bei 796 je 100.000 Einwohner. Falls Sie Ihre Gemeinde hier nicht gefunden haben, machen Sie einfach von der Kommentarfunktionen, unten auf dieser Seite, Gebrauch. Wir antworten Ihnen dann zeitnah.

Andalusien mit 14-Tage-Inzidenz von fast 800

Für Andalusien wurden binnen 24 Stunden 7.816 Positivgetestete gemeldet. Die 14-Tage-Inzidenz ist in der Region innerhalb von sieben Tagen von 464 auf 796 Positivgetestete je 100.000 Einwohner gestiegen. Die 7-Tage-Inzidenz notiert heute bei 403. Am vergangenen Freitag lag dieser Wert noch bei 307.

In den Krankenhäusern Andalusiens werden, Stand heute, 3.310 Covid-Patienten stationär behandelt, 453 davon auf den Intensivstationen. Vor einer Wochen lagen diese Zahlen bei 1.916 beziehungsweise 308.

Keine häusliche Quarantäne

Unterdessen ist der andalusische Ministerpräsident Juan Manuel Moreno am Mittwoch mit seinen Vorhaben gescheitert, zum einen die Ausgangssperre auf 20 Uhr vorzuziehen und zum anderen allen Gemeinden mit einer 14-Tage-Inzidenz von 1.000 Positivgetesteten je 100.000 Einwohnen zusätzlich zum Shutdown eine häusliche Quarantäne für deren Bewohner zu verordnen. Beide Anliegen, die Moreno und viele andere Ministerpräsidenten mit aller Dringlichkeit zum Vortrag gebracht hatten, schmetterte der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa indes ab, mit der Begründung man könne in den Autonomen Regionen im Rahmen des aktuellen Alarmzustandes noch genug Maßnahmen treffen, um der Pandemie Einhalt zu gebieten. Eine dieser Maßnahmen wäre ein Kontaktverbot zu jedem, der nicht dem selben Haushalt angehört.

Moreno fürchtet nun, dass die aktuellen Maßnahmen eben nicht ausreichen werden, die Infektionszahlen schnell in den Griff zu bekommen. Die Folge wären längere Schließzeiten für nicht systemrelevante Gewerbebetriebe mit Publikumsverkehr. Besonders pikant in diesem Zusammenhang: die spanische Regierung hat den betroffenen Unternehmen bis auf die Möglichkeit der Kurzarbeit und ein paar Almosen finanziell nicht geholfen, um die Corona-Pandemie überstehen zu können. „Während die links-kommunistische Regierung unter Pedro Sánchez und Pablo Iglesias den Beamten den Arsch pudert, werden die Unternehmen buchstäblich links liegen gelassen“ kritisieren Arbeitnehmerverbände.

Am heutigen Freitag werden somit für Andalusien keine weiteren Verschärfungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beschlossen.

Quellen: Junta de Andalucía, Diario SUR

11 BEMERKUNGEN

  1. Hallo, was genau würde unter „Freizeiteinrichtungen“ fallen, wenn die 1000er Marke überschritten wird? Auch Outdoor Sportanlagen wie Tennisplätze oder nur indoor wie Fitness Studios? Ist das in der Verordnung spezifiziert? Und wird dies jeweils freitags dann angeordnet oder immer sofort, sobald die Grenze überschritten ist? Vielen Dank für eine Antwort.

    S. Vogt

    • Hallo Frau Vogt, bei Freizeiteinrichtungen gibt es keine Ausnahmen. Angeordnet wird nicht immer sofort, sondern mit einer Verzögerung von ein paar Tagen. Sollte Ihre Gemeinde bis zum kommenden Montag über 1.000 gelangen, wird am Mittwoch, den 27. Januar ab 0.00 Uhr dicht gemacht.

    • Hallo Frau Vogt, wir haben das Thema Outdoor-Sport noch mal recherchiert. Sofern Vereine oder private Sportler die Aktivitäten im Freien organisieren beziehungsweise abhalten, sind diese auch ab einer Inzidenz von 1.000 erlaubt.

    • Hallo Herr Rogg, Cómpeta weist aktuell eine 14-Tage-Inzidenz von 382 aus. Sie dürfen die Gemeinde also verlassen, aber nur wenn das Ziel in einer Gemeinde liegt, die ebenfalls unter der roten Linie von 500 liegt. Das ist für Torrox (noch) der Fall, nicht aber für Torre del Mar (gehört zu Vélez Málaga). Fahren Sie am besten, ohne Umwege, also nicht über Sayalonga und Algarrrobo nach Torrox, solange es noch geht.

  2. Guten Tag,
    wir wohnen in Benahavis.
    Wie ist dort die Lage und werden die Restaurants etc hier offen bleiben? Wie schaut es mit Fitnessstudios aus?

    Zudem die Frage, ob man einen Termin in Malaga beim Konsulat einhalten oder nicht über die „Grenzen“ fahren darf?

    Besten Dank im Voraus,
    V. R.

    • Guten Tag,
      Sobald Benahavis die kritische 14-Tage-Inzidenz von 1000 Infizierten pro 100.000 Einwohnern überschritten hat, werden die Restaurants schließen müssen. Wir halten Sie auf unserem Portal auf dem Laufenden. Wenn Sie einen belegbaren Termin beim Konsulat haben, dürfen Sie die “Grenzen” überschreiten. Wichtig ist einfach, den Nachweis mit sich zu führen. Beste Grüße!

    • Hallo Herr Pollheide. Sayalonga weist heute eine 14-Tage-Inzidenz von 476 aus. Die Gemeinde ist allerdings noch bis zum 31. Januar abgeriegelt.

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