Corona Aktuell: Anstieg der Krankenhausinzidenz beunruhigt Ärzteschaft

Die Andalusische Regierung empfiehlt in schlecht belüfteten Räumen und an Orten, an denen Menschen zusammengedrängt sind, Masken zu tragen.

Inzidenzen in Spanien
Der Krankenstand beim Gesundheitspersonal durch eine Covid-Infektion nimmt rapide zu

Inzidenzen in Málaga unter landesweitem Durchschnitt

Für die Provinz Málaga wurden am heutigen Dienstag 504 Positivgetestete im Alter von über 60 Jahren* gemeldet. Am Dienstag vor einer Woche lag die Zahl der Neuinfizierten bei 383. Die 14-Tage-Inzidenz, die die Anzahl der Neuinfektionen an Covid-19 in den letzten 14 Tagen je 100.000 Einwohner abbildet, ist seit dem 3. Mai von 417 auf 425 gestiegen. Im gleichen Zeitraum hat auch die 7-Tage-Inzidenz ebenfalls leicht von 186 auf 190 Positivgetestete je 100.000 Einwohner zugelegt.

In den Krankenhäusern der Provinz Málaga werden aktuell 138 Corona-Patienten stationär behandelt. Vor einer Woche lag diese Zahl noch bei 151. Auf den Intensivstationen liegen jetzt 11 Patienten (Vorwoche: 7 Patienten).

Fallzahlen in Andalusien

Für Andalusien wurden am Dienstag 3.093 Positivgetestete gemeldet (Dienstag vor einer Woche: 2.475). Die 14-Tage-Inzidenz ist seit dem 3. Mai von 521 auf jetzt 534 Positivgetestete je 100.000 Einwohner gestiegen. Ebenso hat auch die 7-Tage-Inzidenz im gleichen Zeitraum von 229 auf 249 Infizierte je 100.000 Einwohner zugenommen.

Bezüglich der Krankenhausbelegung durch an Covid-19 erkrankte Patienten in Andalusien ist diese im Wochenvergleich von 726 auf 864 Patienten recht deutlich gestiegen. Im gleichen Zeitraum hat die Zahl der intensivmedizinisch betreuten Corona-Patienten ebenfalls zugelegt, von 47 auf 52.

Angst vor steigenden Krankenhauszahlen

Die Sprecherin der Corona-Überwachung der andalusischen Regierung, Dr. Inmaculada Salcedo, räumte am gestrigen Montag in einem Interview mit dem Radiosender Canal Sur Radio ein, dass das Gesundheitspersonal, darunter viele Ärzte, zunehmende Angst vor einem weiteren Anstieg der Krankenhauszahlen haben.

Die Zahl Neuinfektionen habe in den letzten Tagen exponentiell zugenommen, was auf vermehrte Menschenansammlungen, das Nichtragen von Masken in geschlossenen Räumen und die Feierlichkeiten von Massenveranstaltungen wie die Feria de Abril in Sevilla zurückzuführen sei, bei denen, wie sie einräumte, beobachtet wurde, dass “die Menschen ein Verhalten an den Tag legen, als würde es das Coronavirus gar nicht mehr geben”. Salcedo wies nachdrücklich auf die Empfehlung hin, in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen und an Orten, an denen Menschen zusammengedrängt sind, Masken zu tragen.

Ein weiteres Problem für das Gesundheitssystem sind die zunehmenden Infektionszahlen beim Personal. Waren im öffentlichen Gesundheitssektor der Provinz Málaga im Februar lediglich 98 Mitarbeiter krankgeschrieben wurden im vergangenen Monat April bereits 520 Ausfälle wegen einer Covid-19-Infektion registriert. In ganz Andalusien lag die Zahl der Ausfälle beim Gesundheitspersonal im Februar bei 701 und im April bei 2.698 Fachkräften.

Inzidenzen in Spanien weiter im Aufwind

Während die Inzidenzen in der Provinz Málaga oder in Andalusien nur leicht zunehmen, ist der Anstieg im landesweiten Durchschnitt deutlich signifikanter. In ganz Spanien notiert die 14-Tage-Inzidenz aktuell bei 843 Positivgetesteten je 100.000 Einwohner (3. Mai: 676). Der Wert für die 7-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 396 (Vorwoche: 382).

In der Bundesrepublik Deutschland ist die 7-Tage-Inzidenz der Gesamtbevölkerung laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) unterdessen im Wochenvergleich weiter gefallen, von 632 auf 523 Infizierte je 100.000 Einwohner.

In Österreich geht die 7-Tage-Inzidenz ebenfalls weiter zurück. In den vergangenen sieben Tagen hat dieser Wert in der Alpenrepublik von 443 auf 406 nachgegeben. In der Schweiz ist die 7-Tage-Inzidenz seit dem 3. Mai von 261 auf 191 zurückgegangen.

Aktuell gelten Deutschland, Österreich und die Schweiz aus spanischer Sicht nicht mehr als Risikogebiete. Entsprechend benötigen Einreisende nach Spanien lediglich ein EU-zertifizierten Impf- oder Genesenen-Nachweis beziehungsweise einen gültigen negativen Corona-Test.

* Seit Ende März dieses Jahres werden in Spanien lediglich Corona-Inzidenzen für Personen, die über 60 Jahre alt sind, öffentlich gemacht. Diese Herangehensweise gilt nicht nur für die landesweiten Statistiken, sondern auch auf allen anderen Ebenen (Regionen, Provinzen, Städte, etc.). Die im Bericht aufgeführten Zahlen für Positivgetestete in Spanien beziehen sich daher ausschließlich auf die Altersgruppe über 60 Jahre. 

Quellen: Junta de Andalucía, Gobierno de España – Ministerio de Sanidad, Diario SUR, Europa Press, RKI, AGES, BAG

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