Neuer Expertenrat in Andalusien soll Lösungen für “erschreckende Dürre“ finden

Die Wasserreserven der Region sind auf unter 23 Prozent gesunken. Andalusiens Ministerpräsident Juan Manuel Moreno: "Wir befinden uns in einer Notfallsituation"

Trockenheit in Andalusien 2022

Trockenheit in Andalusien 2022

In Andalusien sind die Wasserreserven auf ein Minimum gesunken. Während die Staussen spanienweit zu knapp über 32 Prozent gefüllt sind, kommen die andalusischen Stauseen zusammen nur noch auf weniger als 23 Prozent ihres Fassungsvermögens.

Angesichts dieses Problems hat die andalusische Landesregierung – ähnlich wie bei der Covid-Pandemie – einen neuen Expertenrat eingerichtet, der Lösungen zu den Auswirkungen der Dürre finden soll.

Der Expertenrat besteht aus zehn Fachleuten unter anderem von Universitäten der Region, und trat jetzt erstmals unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Juan Manuel Moreno in Sevilla zusammen. “Wir wollen jeden Tropfen Wasser nutzen und suchen nach Formeln, um die erschreckende Dürre-Situation zu lindern”, sagte Moreno.

Der Rat wird die seit September 2022 bestehende Kommission zur Überwachung der Dürre ergänzen und soll Entscheidungen über die Wasserversorgung in Andalusien treffen. Bis zum Jahr 2027 sollen in einem “SOS-Plan” Maßnahmen und Investitionen im Wert von mehr als 4 Milliarden Euro gefördert werden.

Besonders betroffen von der anhaltenden Trockenheit ist der Stausee La Viñuela in der Axarquía, der am 6. November ein trauriges Bild abgab, welches der Wetterexperte José Luis Ecuderos auf seinem Twitter-Account veröffentlichte. La Viñuela ist nur noch mit 9,6 Prozent seines Fassungsvermögens gefüllt.

Juan Manuel Moreno erklärte beim ersten Treffen des Expertenrats, dass 25 Prozent des andalusischen BIP direkt vom Wasser abhängen und dass die letzte Dürre, die mit der jetzigen vergleichbar ist, im Jahr 1995 einen Verlust von fünf Milliarden Euro für die Wirtschaft bedeutete. “Wir befinden uns in einer absoluten SOS-Situation”, sagte er. Zwei wichtige Säulen der andalusischen Wirtschaft wie die Agrarindustrie und der Tourismus hängen vom Wasser ab, Branchen, von denen Tausende von Arbeitsplätzen und Familien betroffen sind.

Die Voraussage, dass bis mindestens Mitte November kein Regen erwartet wird, bezeichnete Moreno als “erschreckend”. Es müsste zwei Monate lang ununterbrochen regnen, damit sich die Wasserstände in den Stauseen erholen”, sagte der Ministerpräsident.

Quellen: Junta de Andalucía, Diario SUR

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