Auf zwei Rädern durch die Axarquía

Nicht nur für Wanderer und Radfahrer ist die Axarquía ein Paradies. Auch viele Motorradfahrer haben diese Region für sich entdeckt.

Auf zwei Rädern durch die Axarquía
Blick auf die Sierra und das Boquete de Zafarraya.

Rundfahrt zwischen Meer und Bergen

Ich möchte nachfolgend eine einfache Tour beschreiben, die die folgenden Ortschafen in der genannten Reihenfolge beinhaltet: Torre del Mar – Almayate – Almayate Alto – Cajíz – Iznate – Benamocarra – Vélez-Málaga. Da diese Tour mit etwas mehr als 40 Kilometern recht kurz ausfällt, ist sie auch hervorragend geeignet um das Gefühl für Motorrad und Straße nach einer längeren Fahrpause wieder aufzufrischen. Wir haben diese Tour mit einem Besuch des kleinen weißen Dorfes Iznate kombiniert. Zum krönenden Abschluss einer gelungenen Fahrt kann man der Axarquía-Hauptstadt Vélez-Málaga noch einen Besuch abstatten, und in einer der vielen Tapas-Bars einkehren.

Als Treffpunkt eignet sich die Repsol-Tankstelle an der N-340 am westlichen Ortsende von Torre del Mar. Von hier aus fährt man zuerst 2,5 Kilometer am Meer entlang, um dann rechterhand in das kleine Örtchen Almayate einzubiegen. Wir folgen dem Verlauf der Straße, die sich durch Avokadoplantagen windet, und halten uns Richtung Cajíz, bis wir nach 1,5 Kilometern links Richtung Rabía abbiegen. Auch in dieser zunehmend ländlicheren Umgebung befinden sich wieder jede Menge Avokadobäume.

Herrliche Aussicht auf das Meer

Auf der Höhe von Almayate Alto angelangt, das 50 Meter über dem Meeresspiegel liegt, legen wir einen kurzen Stop ein, um die herrliche Aussicht auf das tiefblaue Meer zu genießen. Je nach Jahreszeit blüht und grünt es mehr oder weniger. Unser Motorradausflug fand im Monat Mai statt, und so durften wir uns an einer farbenfrohen Natur ergötzen, die unter anderem mit knallrotem Klatschmohn und leuchtend gelbem Ginster aufwartete. Ein paar Minuten und einige Fotos später setzen wir unsere Fahrt auf der schmalen Straße fort, um an uralten ländlichen Häusern vorbeizugleiten.

Nach etwa acht Kilometern mündet die Straße in die MA-3203. In diese biegt man rechts ein, und unterquert nach dem folgenden Kreisel die Autobahn in Richtung Cajíz. Hier wird die Fahrbahn etwas breiter und steigt auf den folgenden Kilometern stetig an. Dem Schild “Cajíz Norte” folgend durchqueren wir den Ort und befinden uns dann auf der MA-3118, wo es weiterhin stets bergauf geht. Zwei Kilometer später eröffnet sich in nordwestlicher Richtung der Blick auf den 1.020 Meter hohen Gipfel Pico de Santo Pitar. Ursprünglich war dies ein Militärgebiet, das jedoch heute frei zugänglich ist, und wegen der Aussicht, die bis Marokko reicht, durchaus einen Ausflug wert ist.

Kurz vor Iznate ist der höchste Punkt dieser Tour erreicht und ein weitläufiger Blick tut sich auf. In der Ferne kann man das Boquete de Zafarraya sehen, einen Einschnitt in der Sierra de Alhama, der die Grenze zwischen den Provinzen Málaga und Granada bildet. Wir erreichen das Ortsschild von Iznate – diese Stelle bietet sich für einen kurzen Halt an, wenn man die Weitsicht noch etwas ausgiebiger genießen möchte, oder diese Eindrücke fotografisch festhalten will. Linkerhand erhebt sich das mitten auf einen Berg gebaute Dorf Comares. Statt direkt nach Iznate hineinzufahren, begeben wir uns noch ein paar geschwungene Kurven weiter bergab und nehmen den dortigen Ortseingang. Im Frühjahr empfängt hier ein Blumenmeer die Besucher. Wir nehmen die erste Straße links nach oben, und kommen so direkt in die engen Gassen, die sich Fußgänger und Verkehrsteilnehmer miteinander teilen müssen. Vorsichtig bewegen wir unsere Maschinen durch die schmalen Sträßchen. Im Dorfzentrum legen wir eine Kaffeepause in einer typisch andalusischen Bar ein, und werden von den Dorfbewohnern freundlich gegrüßt.

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Auf den knapp zwanzig Kilometern, die wir bis jetzt erst zurückgelegt haben, gab es schon unglaublich viel zu sehen. Frisch gestärkt verlassen wir das Dorf linksseitig und cruisen locker durch die bergab führenden Kurven. An der nächsten Y-Kreuzung zweigen wir links nach Benamocarra ab. Beim Durchqueren dieser ebenfalls sehenswerten Ortschaft halten wir uns nach dem Dorfplatz links, und fahren den Berg hinab in Richtung Almáchar. Ein Schild mit der Aufschrift “Carretera de Montaña (10 km)” macht darauf aufmerksam, dass der Straßenbelag hier etwas gröber und die Straße etwas holpriger wird. Doch schon rund einen Kilometer später verlassen wir diese wieder, um rechts in Richtung Vélez-Málaga abzubiegen.

Wir überqueren den Río Iznate, und noch bevor wir die Rosen erblicken, die in allen Farben die Vorgärten zieren, steigt uns ihr betörender Duft in die Nase. An der nächsten T-Kreuzung  bleiben wir auf der MA-3116 unserem Ziel Vélez-Málaga treu, und überqueren die Ortsumgehung von Vélez-Málaga, um in den Ort einzufahren, in dem unsere interessante Rundfahrt ihr Ende findet.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass jedes auf dieser Strecke liegende Dorf sehenswert ist und nach Belieben erkundet werden kann – auch mit dem Auto. Wer möchte kann auch noch einen Abstecher nach Almáchar machen.

Tourdaten

  • Ausgangspunkt: Westliches Ortsende von Torre del Mar
  • Länge: 42 km
  • Höchster Punkt: 460 m
  • Anzahl der Kurven: 282
  • Schwierigkeitsgrad: Leicht, auch für weniger geübte Fahrer geeignet
  • Info zur Route: Kurvenreiche Strecke; wenig Verkehr; durchgehend guter Straßenbelag, lediglich an manchen Stellen leicht beschädigt. Teils Leitplanken, teils gemauerte oder gar keine Fahrbahnbegrenzung
  • Beste Jahreszeit: Im Frühjahr aufgrund der Blütenpracht besonders empfehlenswert
  • Einkehrmöglichkeiten: In allen Dörfern, die man passiert, findet man zahlreiche Bars, Cafés und Restaurants. Vélez-Málaga hat eine Riesenauswahl an verschiedenen Lokalen und Tapas-Bars

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