Wetterphänomene in Spanien
Bei den verheerenden Unwettern der vergangenen Tage war immer wieder die Rede von einer Dana. Aber was ist das eigentlich genau und welche anderen typischen Wetterphänome gibt es in Spanien? Wir haben einen Überblick zusammengestellt.
Wetterphänomen Dana
Eine Dana (Depresión Aislada en Niveles Altos) ist ein Wetterphänomen, das vor allem in Spanien und anderen Mittelmeerregionen auftritt. Dabei handelt es sich um ein isoliertes Tiefdruckgebiet mit kalter Luft in der oberen Atmosphäre, das durch starke Temperaturunterschiede heftige Regenfälle und Unwetter verursacht.
Die Dana entsteht, wenn kalte Polarluft auf warme Luftmassen trifft, wodurch die Atmosphäre destabilisiert wird und es zu intensiven Niederschlägen und starken Stürmen kommt. Dieses Phänomen tritt oft im Herbst auf, wenn das Mittelmeer noch warm ist und viel Feuchtigkeit in die Atmosphäre abgibt.
Die Folge sind dann extreme Wetterereignisse, die lokal begrenzt, aber sehr zerstörerisch sein können, wie die Überschwemmungen in Valencia zeigen.
Diese Stürme und Regenfälle beeinträchtigen häufig große Teile der spanischen Ost- und Südküste sowie die Balearen und können erhebliche Schäden an Infrastruktur und Landwirtschaft verursachen.
Wetterphänomen Gota fría
Gota Fría, was übersetzt “kalter Tropfen” bedeutet, ist ein Phänomen, das ebenfalls im Herbst auftritt und mit der Dana verwandt ist.
Die Gota Fría tritt auf, wenn kalte Luftmassen auf stark erwärmte Luft über dem Mittelmeer treffen und führt zu intensiven Regenfällen die dann zu plötzlichen Überschwemmungen führen können, insbesondere an der spanischen Mittelmeerküste.
Dana und Gota Fría hängen eng zusammen, da beide starke Regenfälle in Spanien verursachen können, aber sie beschreiben verschiedene Aspekte desselben Wetterprozesses.
Dana ist dabei die meteorologische Ursache (ein atmosphärisches Phänomen in der Höhe), während Gota Fría die Auswirkung (plötzliche, schwere Niederschläge) auf Bodenniveau beschreibt.
Wetterphänomen Calima
Calima ist ein Wetterphänomen, bei dem warmer, staubiger Wind aus der Sahara über die Kanarischen Inseln und Teile der südlichen Iberischen Halbinsel weht.
Diese trockenen, heißen Luftmassen bringen feinen Saharastaub mit sich, was zu schlechter Luftqualität, geringen Sichtweiten und einem charakteristischen, orangefarbenen Himmel führt.
In der Provinz Málaga war Calima insbesondere im Jahr 2022 stark zu spüren.
Wetterphänomen Taró
Der Taró genannte Nebel ist ein meteorologisches Phänomen, das besonders in Málaga und der spanischen Exklave Ceuta auftritt.
Es handelt sich dabei um eine dichte Küstennebelbildung, auch bekannt als Advektionsnebel. Diese entsteht hauptsächlich an heißen Tagen im Sommer durch die Kondensation von Wasserdampf, wenn warme, feuchte Luft über das kühlere Wasser des Meeres zieht.
Dies führt zu einer erheblichen Sichtbehinderung und kann die Temperaturen um bis zu fünf Grad senken.
Wetterphänomen Levante-Wind
Der Levante ist ein starker Ostwind, der besonders entlang der Küsten von Andalusien und der Costa del Sol weht. Er kann über Tage hinweg anhalten und starke Stürme sowie hohe Wellen verursachen.
Surfer und Segler schätzen diesen Wind, allerdings kann er auch das Wetter an der Küste stark beeinflussen, indem er warme Luft und Feuchtigkeit mit sich bringt.
Im Sommer verstärkt der Levante oft die Hitze in den Küstenstädten und kann dort Hitzewellen verursachen.
Wetterphänomen Poniente-Wind
Der Poniente ist ein bekannter Wind in Spanien, der vor allem an der südlichen Mittelmeerküste, inklusive der Costa del Sol, sowie in anderen Küstenregionen Andalusiens eine Rolle spielt. Er weht aus westlicher Richtung, also vom Atlantik kommend, und bringt kühlere, feuchte Luftmassen mit sich.
Der Poniente sorgt im Sommer oft für eine Abkühlung, da die Luft über das kühlere Atlantikwasser geströmt ist. Dadurch sinken die Temperaturen an der Mittelmeerküste.
Wetterphänomen Terral
Der Terral ist ein spezifisches Wetterphänomen, das hauptsächlich an der Costa del Sol, insbesondere in Málaga und Umgebung, auftritt. Es handelt sich dabei um einen warmen, trockenen Wind, der aus dem Landesinneren Richtung Küste weht.
Der Terral entsteht, wenn Luftmassen über die Berge ins Tal oder zur Küste strömen und sich dabei erwärmen. Das führt zu einem plötzlichen Anstieg der Temperaturen, vor allem im Sommer.
In anderen Regionen Spaniens gibt es ähnliche Winde, die lokal verschiedene Namen tragen, aber der Begriff “Terral” wird in erster Linie für das Phänomen an der Costa del Sol verwendet.
Wetterphänomen Temporal
Temporal bezeichnet in der Meteorologie einen heftigen Sturm oder ein Unwetter, oft begleitet von starkem Regen, Wind und gelegentlich Gewittern.
Ein Temporal tritt besonders oft an den Küsten auf und kann hohe Wellen und Überschwemmungen verursachen.
Der Begriff wird häufig verwendet, um die Auswirkungen schwerer Stürme, zum Beispiel entlang der Atlantik- und Mittelmeerküste, zu beschreiben.