So funktionieren die Umweltplaketten des spanischen Verkehrsamtes DGT

Seit dem 1. Januar 2023 sind Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern verpflichtet, eine Umweltzone in den Innenstädten einzurichten

Umweltplaketten in Spanien

Umweltplaketten in Spanien

Das spanische Gesetz schreibt vor, dass seit 1. Januar 2023 jeder Ort mit mehr als 50.000 Einwohnern Umweltzonen (Zonas de Bajas Emisiones/ZBE) einrichten muss. In diesen Zonen gelten Beschränkungen für Fahrzeuge, die den Umweltvorschriften nicht entsprechen. Eine entsprechende Eignung muss mittels einer sogenannten DGT-Plakette oder Umweltplakette nachgewiesen werden.

In Madrid und Barcelona sind diese Regelungen schon in Kraft. In der Provinz Málaga sind folgende Orte mit mehr als 50.000 Einwohnern betroffen: Mijas, Benalmádena, Estepona, Fuengirola, Málaga Stadt, Marbella, Torremolinos und Vélez-Málaga.

Allerdings gibt es hier noch keine verbindlichen Regeln, da die detaillierten Durchführungsbestimmungen auf nationaler Ebene nicht rechtzeitig veröffentlicht wurden. Es ist deshalb nach Angaben von lokalen Medien sehr wahrscheinlich, dass die Regelungen in der Provinz Málaga erst im Laufe des Jahres 2023 in Kraft treten werden.

Wir haben ein paar Fragen und Antworten zu der Umweltplakette zusammengestellt.

Wofür benötig man die Plakette?

Mit der Umweltplakette soll die Luftverschmutzung in den Innenstädten gesenkt werden. In diesen Zone gelten Beschränkungen für Fahrzeuge, die den aktuellen Umweltvorschriften nicht entsprechen. Eine entsprechende Eignung muss mittels einer DGT-Plakette oder Umweltplakette nachgewiesen werden.

Die Plaketten klassifizieren die Fahrzeuge nach der Menge der Verschmutzung, die sie verursachen, und bestimmen, welche Fahrzeuge in die Innenstädte fahren dürfen und welche nicht.

Die genauen Regeln, also wer mit seinem KFZ mit welcher Plakette unter welchen Bedingungen in die Innenstädte fahren darf, regeln die betroffenen Gemeinden selber. Insofern ist davon auszugehen, dass die Regeln in Ballungsgebieten mit hoher Luftverschmutzung wie Madrid und Barcelona deutlich strenger gehandhabt werden, als zum Beispiel in Marbella, Mijas oder Vélez-Málaga.

Welche Art von Plaketten gibt es?

Es gibt vier Arten von Umweltplaketten, die die Fahrzeuge nach ihrer Umweltbelastung klassifizieren. Die Aufkleber haben unterschiedliche Farben und sind mit O, ECO, C oder B gekennzeichnet.

Kategorie 0: batteriebetriebene Elektrofahrzeuge oder Elektrofahrzeuge mit verlängerter Reichweite, Plug-in-Hybride mit einer Reichweite von 40 Kilometern und Brennstoffzellenfahrzeuge.

ECO-Kategorie: Plug-in-Elektrofahrzeuge mit einer Reichweite von weniger als 40 Kilometern, Nicht-Plug-in-Hybride und Fahrzeuge, die mit Erdgas, Flüssig-Erdgas oder Flüssiggas betrieben werden.

Kategorie C: seit 2006 zugelassene Pkw und leichte Nutzfahrzeuge mit Benzinmotor oder seit September 2015 zugelassene Pkw und leichte Nutzfahrzeuge mit Dieselmotor sowie seit 2014 zugelassene schwere Nutzfahrzeuge.

Kategorie B: seit 2001 zugelassene Pkw und leichte Nutzfahrzeuge mit Benzinmotor oder seit 2006 zugelassene Pkw und leichte Nutzfahrzeuge mit Dieselmotor sowie seit 2006 zugelassene schwere Nutzfahrzeuge.

Kategorie A (ohne Anspruch auf eine Plakette): Alle restlichen Fahrzeuge.

Umweltplaketten in Spanien

Welche Kategorie hat mein Auto?

Das spanische Verkehrsamt DGT hat auf seiner Webseite eine Suchmaschine für Umweltplaketten eingerichtet, so dass man – im Falle eines spanischen Nummernschildes – nur das Nummernschild eingeben muss, um die Kategorie der Plakette zu erfahren.

Nicht-spanische Fahrzeuge können bislang keine DGT-Plakette erhalten, wie auch der deutsche ADAC auf seiner Webseite berichtet.

Was ist, wenn mein Fahrzeug keine Plakette bekommt?

Dieselfahrzeuge aus der Zeit vor 2006 und Benziner aus der Zeit vor 2000 sowie Motorräder und Mopeds aus der Zeit vor 2003 erhalten keine Umweltplakette, da sie die Anforderungen für die Kennzeichnung als saubere Fahrzeuge nicht erfüllen. Diese Flotte ist am stärksten von den Verkehrsbeschränkungen in den Innenstädten betroffen.

Wie bekommt man die Umweltplakette?

Als sie in Umlauf gebracht wurden, hat die DGT die Aufkleber per Post an die Haushalte der Fahrer geschickt. Bei Neuwagen wird die Umweltplakette direkt beim Kauf angebracht.

Wer keine Plakette per Post bekommen hat, kann diese gegen Vorlage der Fahrzeugpapiere (Permiso de Circulación) sowie der Papiere des Fahrzeughalters (DNI oder NIE) für 5 Euro in Werkstätten, Agenturen und auf Postämtern erwerben.

Wo ist der DGT-Aufkleber anzubringen?

Die DGT bittet darum, die Plakette an der rechten unteren Ecke der Frontscheibe anzubringen oder andernfalls an einer anderen sichtbaren Stelle des Fahrzeugs.

Quellen: El Mundo, Diario SUR, DGT
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3 BEMERKUNGEN

  1. Bekanntlich wird in Spanien nichts so heiß wenn überhaupt gegessen wie es gekocht wird. Die Umweltzone in Madrid wurde von den Gerichten gekippt, was ein allgemeines Unwohlsein plus Unsicherheit unter den restlichen Umweltzoneneinrichtern verursachte. Was jetzt kommen soll steht in den Sternen, Handelskammern, Berufsvereinigungen und wer sonst noch seinen auch unnützen und ungebtenen Senf dazu zu geben hat, werden den Gemeinden das Leben schwer machen. Und dann nicht zu vergessen: die Ausnahmen und wer das Ganze womit und woher bezahlen soll, der Aufwand an Personal und Mitteln wird aus den zu erwartenden Bussgeldern nach meinen Erkenntnissen in keinem vertretbaren Verhältnis stehen.

  2. In Málaga dieses Jahr, also 2024, auf jeden Fall noch. Kommendes Jahr aber wahrscheinlich nur bis zum Zentrumsrand, von dort an müssten sie dann die Öffentlichen ins Zentrum nehmen (U-Bahn oder Busse). Jede Stadt regelt das momentan ein bisschen eigen, daher kann ich Ihnen nur die Regelungen in Málaga sagen

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