Ein staatliches Unternehmen aus Norwegen plant den bislang leistungsstärksten Windpark Andalusiens in der Provinz Málaga.
Die Firma Statkraft Iberia Tres SLU, Tochter des staatlichen norwegischen Konzerns Statkraft, hat die Genehmigungsverfahren für den Windpark Lagunillas zwischen Antequera, Valle de Abdalajís und Álora eingeleitet.
Mit einer geplanten Gesamtkapazität von 65,7 Megawatt (MW) und elf Windrädern – davon sechs mit je 7,2 MW Leistung – wäre es der bisher leistungsstärkste Windpark in ganz Andalusien.
Zusätzlich sind drei Reserve-Windräder vorgesehen. Die erzeugte Energie soll über ein 34,7 km langes unterirdisches Leitungsnetz sowie eine 9,2 km lange neue Freileitung zu einer Umspannstation und weiter in das nationale Stromnetz eingespeist werden.
Laut Veröffentlichung im spanischen Staatsanzeiger (BOE) erfüllt das Projekt die Kriterien für ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren gemäß dem königlichen Gesetzesdekret 20/2022, das unter anderem als Reaktion auf die Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs erlassen wurde.
Der Standort liegt nahe mehreren geschützten Naturparks, etwa dem Desfiladero de los Gaitanes und dem Torcal de Antequera, überschneidet sich laut ersten Gutachten jedoch nicht mit diesen Schutzgebieten.
Dennoch weist die Umweltprüfung auf mögliche Auswirkungen auf geschützte Vogelarten wie Steinadler, Fischadler, Gänsegeier, Schwarzstörche und Fledermäuse hin. Maßnahmen wie das Vermeiden rotierender Rotorblätter bei schwachem Wind sollen diese Risiken minimieren.
Auch landschaftliche Eingriffe, Bodenbewegungen und Lärm während der Bauphase wurden berücksichtigt. Dennoch erwartet man positive wirtschaftliche Effekte durch Beschäftigung in Bau, Logistik und später im Betrieb, insbesondere in umliegenden Gemeinden.
Die Region rund um Guadalteba und Guadalhorce gilt als Hotspot für erneuerbare Energien. Bereits jetzt befinden sich dort zahlreiche Wind- und Solarparks in Betrieb oder Planung.
Quellen: Cadena SER, Diario SUR