Schäden Unwetter an der Costa del Sol
Die heftige Gewitterfront vom Montag, den 3. Februar, hat zahlreiche Schäden in den Gemeinden der Costa del Sol hinterlassen.
Besonders betroffen war Torremolinos, wo am frühen Morgen sintflutartige Regenfälle niedergingen. Der spanische Wetterdienst Aemet erhöhte frühzeitig die Warnstufe auf Orange, da bis zu 110 Liter Wasser pro Quadratmeter und Hagel prognostiziert wurden.
Der Alarmzustand dauerte bis 15:00 Uhr und betraf Málaga-Stadt, die westliche Costa del Sol und das Guadalhorce-Tal.
Der Notrufdienst 112 verzeichnete in den Gemeinden der Costa del Sol über 100 Meldungen über überflutete Straßen, Keller und Geschäftsräume. Besonders besorgniserregend waren Vorfälle, bei denen Personen in Fahrzeugen oder Wohnhäusern eingeschlossen wurden.
Rettungseinsätze in Torremolinos und Benalmádena
Die heftigen Regenfälle haben insbesondere in Torremolinos zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr geführt.
Insgesamt 25 Feuerwehrleute des Consorcio Provincial de Bomberos (CPB) der Provinz Málaga waren seit 7:00 Uhr im Einsatz, um die Folgen der Unwetter zu bewältigen.
Bis 13:00 Uhr wurden allein in Torremolinos 19 Notfalleinsätze registriert.
Überschwemmungen in Hotels und Wohngebieten
Besonders betroffen waren drei Hotels in Torremolinos: Im Riu Nautilus stand das Wasser im Spa-Bereich über einen Meter hoch, während es im Hotel Don Pablo die Küche überflutete. Auch das Hotel Cervantes wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.
Neben den Hotelanlagen waren auch Wohnhäuser und Parkplätze betroffen. Die Feuerwehr musste in den Straßen Diamantino und Arroyo Pinillo eingreifen, um überschwemmte Wohnungen zu sichern. Tiefgaragen in der Calle Salvador Allende, der Avenida San Francisco sowie in Wohnkomplexen wie Mirador del Saltillo und der Calle Don Juan Manuel liefen voll Wasser.
Eine Autofahrerin geriet gegen 6:00 Uhr morgens nahe der Station El Pinillo in eine riesige Wasseransammlung unter einer Bahnunterführung. Ihr Wagen wurde bis zum Dach von den Wassermassen eingeschlossen. Ein aufmerksamer Anwohner half ihr, sich in letzter Sekunde durch das Fenster zu befreien.
In Benalmádena mussten Feuerwehr und Lokalpolizei eine ältere, mobilitätseingeschränkte Frau aus ihrer Wohnung im Gebäude Windsor im Sporthafen retten. Das Wasser drang in ihr Zuhause ein und machte eine eigenständige Flucht unmöglich. Zudem befreiten die Einsatzkräfte zwei Personen, die in Aufzügen stecken geblieben waren.
Auch in Fuengirola kam es zu dramatischen Szenen: Gegen 9:00 Uhr musste die Feuerwehr eine Familie retten, die mit ihrem Fahrzeug nahe des Einkaufszentrums Miramar in eine Wasserböe geriet. Ein Vater und seine zwei kleinen Töchter blieben in den Fluten stecken, konnten aber unverletzt aus ihrer misslichen Lage befreit werden.
Chaotische Situation auf den Küstenstraßen
Der starke Regen führte auf der Mittelmeerautobahn A-7 bei Mijas zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Eine große Wasseransammlung zwang die Behörden, die rechten Fahrspuren in Richtung Marbella abzusperren. Während der zweistündigen Sperrung blieb die mautpflichtige AP-7 die einzige Alternative, wobei die Mautgebühren bestehen blieben.
Die Lage auf den Straßen war vielerorts chaotisch. In Benalmádena blockierten die Wassermassen die Autobahnzufahrt in Richtung Málaga, während in La Cala de Mijas alle Zufahrten zum Ortskern gesperrt wurden. Autofahrer berichteten von langen Staus und Fahrzeugen, die in überfluteten Bereichen liegen blieben.
Wetterumschwung: Steigende Temperaturen nach dem Unwetter
Nach dem heftigen Regen kehrt nun stabiles Wetter zurück. Die Niederschläge brachten über 100 Liter Regen pro Quadratmeter, doch in den kommenden Tagen erwartet Málaga wieder milde Temperaturen.
Nach Höchstwerten von 18 Grad am Dienstag, den 4. Februar, könnte das Thermometer zum Wochenende hin sogar die 20-Grad-Marke erreichen, so der spanische Wetterdienst Aemet.
Uneinheitliche Regenmengen – Kaum Verbesserung für die Stauseen
Trotz des Starkregens blieb der Nutzen für die Wasserversorgung begrenzt: Die Regenfälle konzentrierten sich auf die Küstenregionen, während die Stauseen in der Provinz kaum profitierten.
Insgesamt stieg der Wasserstand der Reservoirs nur um 0,6 Hektometer auf nun 169 Hm³. Einzig die Stauseen La Concepción und Guadalteba an der westlichen Costa del Sol konnten leichte Zuwächse verzeichnen.
Laut dem lokalen Wetterexperten José Luis Escudero fielen die stärksten Regenmengen am Montag in Torremolinos (bis zu 110 Liter pro Quadratmeter) und Mijas (125 110 Liter pro Quadratmeter).
In Málaga-Stadt hingegen war die Niederschlagsmenge deutlich geringer – am Flughafen wurden 32 Liter pro Quadratmeter gemessen, im Hafen nur 13 Liter pro Quadratmeter.
Quellen: Aemet, Diputación de Málaga, Diario SUR, Málaga HOY.