Einsatz von “Covid-Spürhunden” auf internationalen Flughäfen ist schon erfolgreich
Die Hundestaffel der Lokalpolizei in Conil de la Frontera (Provinz Cádiz) hat sich für ein nationales Projekt beworben, bei dem insgesamt 400 Hunde trainiert werden sollen, um das Coronavirus zu erschnüffeln. Das berichtet der andalusische Fernseh-und Radiosender Canal SUR.
Das Projekt ist Teil einer nationalen Initiative in Barcelona. Die Hunde würden ähnlich arbeiten wie in der Drogenfahndung. Sie müssen mit ihrem hoch entwickelten Geruchssinn nur den Schweiß oder das Urin der betreffenden Person riechen, um eine Anomalie zu erkennen.
Etwa 200 Proben pro Stunde könnte ein Hund erschnüffeln. Laut Franciso Aguliar, dem zuständigen Hundestaffelführer in Conil gibt es eine mehr als 90-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Hunde das Virus entdecken. Ihre Einsatzgebiete sind in erster Linie Flughäfen und Busbahnhöfe.
Bei der Auswahl der Hunde geht es nicht um eine bestimmte Rasse, sondern den Charakter des Tieres. Es seien aber laut dem Initiator in Barcelona, dem Unternehmen ‘K-anary’, “bestimmte Eigenschaften wie Gehorsam und Sanftmut nötig”. Nach etwa einem Monat Training könnten die Hunde einsatzfähig sein.
Erfolgreich in Helsinki
Die Methode wird bereits auf dem Flughafen Helsinki erfolgreich angewandt. Wie der Flughafen auf seiner Webseite mitteilt, wurden zehn Hunde trainiert, das Virus zu erschnüffeln. Die Tiere könnten das Virus identifizieren, bevor sich Symptome der Erkrankung Covid-19 zeigten. Dabei reiche ihnen eine viel kleinere Probe als bei Labortests. «Ein Hund benötigt 10 bis 100 Moleküle, um das Virus zu identifizieren, während für Testgeräte 18 Millionen benötigt werden», heißt es in der Mitteilung des Flughafens.
Das Testen von Passagieren und Flughafenpersonal passiert in Helsinki auf freiwilliger Basis. Um die Tiere nicht zu verschrecken und um die Risiken für Menschen, die möglicherweise allergisch auf Hunde reagieren, zu verringern, werden die Tests stichprobenartig und nicht in direktem Kontakt durchgeführt. Dazu wird dem Passagier mit einem Tuch über die Haut gestrichen, welches dann in einen entsprechenden Behälter kommt. Der Hunde schnüffelt dann an der Probe. Wenn er darauf reagiert, wird der Passagier zur Gesundheitsstation des Klinikums Helsinki weitergeleitet. Vier Hunde sind in Helsinki inzwischen im Einsatz.
In Spanien sollen die ausgebildeten Hunde laut “K-anary” auch zur Erkennung von Diabetes oder einigen Krebsarten eingesetzt werden, sobald die Pandemie vorbei ist. Vielleicht ist dann ja auch ein Hund aus Conil dabei.
Quelle: Cadena Ser, Canal Sur