Höhlenforschung Andalusien
Archäologen ist in der Nähe von Rincón de la Victoria an der östlichen Costa del Sol ein bedeutender Fund gelungen: Sie entdeckten in der Höhle Cueva del Tesoro die bislang ältesten menschlichen Handabdrücke im gesamten Mittelmeerraum.
Die Abdrücke, datiert auf einen Zeitraum zwischen 70.000 und 35.000 Jahren vor Christus, umfassen Handabdrücke und fächerförmige Fingerzüge, die in den damals noch weichen Fels gedrückt wurden.
Pedro Cantalejo, ein Archäologe mit über 40 Jahren Erfahrung in der Erforschung dieser Höhle, bewertet die Funde als von großer internationaler wissenschaftlicher Bedeutung.
Besonders bemerkenswert: Einige der Handabdrücke stammen von Kindern oder Jugendlichen, und mindestens ein Abdruck wurde offenbar aus erhöhter Position hinterlassen – ein Hinweis darauf, dass eine Person auf einen Felsen kletterte, um ihre Spur zu hinterlassen.
Die Entdeckungen eröffnen neue wissenschaftliche Fragestellungen. Während frühere Funde in der Höhle eher auf dekorative Absichten hindeuteten, lässt das neue Material auf eine gezielte Erkundung der Höhle schließen.
Die entdeckten Spuren befinden sich im mittleren und hinteren Abschnitt der mehr als einen Kilometer langen Hauptkammer, was auf eine bewusste und tiefgreifende Nutzung des Höhlensystems hindeutet.
Die andalusische Landesregierung hatte bereits im September 2024 eine neue Studie genehmigt, nachdem die Forschungen in der Höhle seit den 1970er-Jahren weitgehend stillstanden. Derzeit ist die Arbeit bis mindestens Jahresende autorisiert.