Mit Pferd an die Costa del Sol – darauf muss man achten

Wichtige Infos für alle, die ihr Pferd mit an die Küste bringen möchten

Mit Pferd an die Costa del Sol

Mit Pferd an die Costa del Sol

Reiten unter andalusischer Sonne – für viele Pferdebesitzer ist das mehr als ein Urlaubstraum. Das milde Klima, abwechslungsreiche Ausreitmöglichkeiten und eine lebendige Reitszene machen die Costa del Sol zu einem attraktiven Ziel.

Doch wer mit dem eigenen Pferd hierherkommen will, sollte gut vorbereitet sein. Wie funktioniert der Transport? Wo findet man geeignete Unterkünfte? Und was gilt es vor Ort zu beachten?

Wir haben Antworten auf die häufigsten Fragen für Urlauber, Auswanderer und alle, die ihr Pferd gern mit in den Süden nehmen möchten, zusammengestellt.

Kann man sein eigenes Pferd wirklich mit nach Andalusien nehmen?

Ja, sowohl für einen temporären Aufenthalt als auch dauerhaft. Innerhalb der EU ist das grundsätzlich unproblematisch, solange man sich um die nötigen Dokumente und den Gesundheitsstatus des Pferdes kümmert.

Ob für einen Wintermonat oder als Neuanfang mit Reitstall in der Sonne an der Costa del Sol gibt es viele Möglichkeiten.

Wie läuft der Transport ab und was muss man beachten?

Am einfachsten ist der Weg über ein professionelles Pferdetransportunternehmen. Diese bringen das Tier in zwei bis drei Tagen von Deutschland nach Südspanien, in klimatisierten Transportern, mit Pausen auf Pferdehöfen und Betreuung durch erfahrenes Personal.

Wer lieber selbst fährt, sollte den Transport gut planen: mit mehreren Etappen, Zwischenstopps und möglichst stressarmen Bedingungen für das Pferd.

Was muss man mitnehmen?

  • Gültiger EU-Equidenpass mit Mikrochip
  • Aktuelle Influenza-Impfung
  • Gesundheitszeugnis vom Tierarzt (max. 48 Stunden vor Reisebeginn)

Eine frühzeitige Buchung, besonders im Herbst und Frühjahr, ist sehr zu empfehlen.

Wie findet man eine geeignete Unterkunft für Pferde an der Costa del Sol?

Im Hinterland rund um Alhaurín el Grande, Mijas, Coín oder Vélez-Málaga gibt es zahlreiche Reitbetriebe mit Gastboxen oder Langzeitunterbringung.

Wie findet man einen geeigneten Stall?

  • Facebook-Gruppen wie “Horse Riders Costa del Sol”
  • Reiterforen oder spezialisierte Portale
  • Empfehlungen anderer Pferdehalter
  • Persönliche Besichtigungen vor Ort

Viele freie Plätze werden nicht öffentlich ausgeschrieben. Direkte Kontakte sind hier oft Gold wert.

Wichtig zu wissen: Große Weiden, wie man sie aus Deutschland kennt, sind selten. Stattdessen ist Paddockhaltung üblich, in Einzel- oder Gruppenhaltung, oft mit überdachtem Unterstand.

Was kostet die Pferdehaltung in Südspanien?

Die monatlichen Kosten variieren je nach Stall und Angebot:

  • Vollpension (Box, Fütterung, täglicher Paddockauslauf): ca. 250–400 €
  • Selbstversorgerplätze: ab etwa 150 €

Dazu kommen als zusätzliche Kosten:

  • Hufschmied: ca. 60–80 € pro Beschlag
  • Tierarztkosten für Impfungen, Wurmkuren etc.
  • Optional: Reitunterricht oder Beritt

Manche Ställe bieten Paketpreise an, andere rechnen Zusatzleistungen separat ab, nachfragen lohnt sich.

Wie sieht es mit Futter und Versorgung aus?

Die Fütterung unterscheidet sich leicht von der in Deutschland:

  • Heu gibt es meist in Ballen oder gepressten Würfeln
  • Häufige Futtermittel: Luzerne, Stroh, Hafer
  • Kraftfuttermarken weichen teils von deutschen Produkten ab

Wer auf bestimmte Futtersorten Wert legt, sollte vorher klären, was verfügbar ist, oder einen kleinen Vorrat mitbringen.

Wie gut kommen Pferde mit dem andalusischen Klima zurecht?

Die meisten Pferde gewöhnen sich schnell an das südspanische Wetter, besonders, wenn sie Offenstall- oder Paddockhaltung gewohnt sind. Viele Betriebe passen den Tagesablauf an.

  • Training am frühen Morgen oder späten Abend
  • Schattenplätze auf Paddocks
  • Durchgängige Wasserversorgung

Die trockene Luft tut insbesondere Pferden mit Atemwegserkrankungen oft sehr gut.

Muss man sein Pferd in Spanien registrieren?

Ja, bei längeren Aufenthalten ist die Anmeldung beim Veterinäramt (Oficina Comarcal Agraria – OCA) Pflicht. Dafür benötigt man:

  • Den Equidenpass
  • Nachweis der gültigen Impfungen
  • Nachweis über die Eigentumsverhältnisse (Equidenpass reicht meist)

Viele Reitbetriebe helfen bei der Anmeldung oder stellen den Kontakt zu lokalen Tierärzten her.

Und wie sieht es mit Versicherungen aus?

Eine Haftpflichtversicherung für Pferde ist in Spanien nicht verpflichtend, wird aber von vielen Ställen erwartet.

  • Bestehende deutsche Policen gelten oft auch im Ausland. Zur Sicherheit beim Versicherer nachfragen.
  • Für den Transport lohnt sich eine Zusatzversicherung. Viele Speditionen bieten das an.

Bei dauerhafter Übersiedlung kann ein Wechsel zu einer spanischen Versicherung sinnvoll sein.

Wo darf man reiten – nur auf dem Hof oder auch in der Natur?

Reiten auf öffentlichen Wegen ist in Spanien grundsätzlich erlaubt, sofern keine speziellen Verbote bestehen.

In Naturparks gilt:

  • Nur bestimmte Wege dürfen beritten werden
  • Vorherige Anmeldung oder Genehmigung kann nötig sein

Für Strandausritte gibt es klare Regeln:

  • Erlaubt meist nur früh morgens oder in der Nebensaison
  • Nur auf ausgewiesenen Strecken

Am besten direkt beim Stallbetreiber oder bei der Gemeinde nachfragen.

Kann man vor Ort auch ein Pferd kaufen, statt es mitzunehmen?

Ja, in Andalusien gibt es zahlreiche Verkaufsställe. Von iberischen Pferden bis zu deutschen Sportpferden. Wichtig:

  • Zeit nehmen für die Auswahl
  • Verschiedene Ställe vergleichen
  • Möglichst mit fachkundiger Begleitung kaufen

Dieser Artikel konzentriert sich jedoch auf die Mitnahme des eigenen Pferdes. Wer sich für einen Kauf interessiert, sollte sich umfassend beraten lassen.

Gibt es Reiturlaub oder Mietpferde an der Costa del Sol?

Ja, viele Reitbetriebe bieten Reiturlaub an, oft mit Unterkunft auf Fincas oder kleinen Höfen. Angeboten werden:

  • Unterricht in Dressur oder Westernreiten
  • Tages- und Wanderritte
  • Wochenpakete inklusive Ausritte in die Berge oder ans Meer

Auch für Anfänger gibt es passende Angebote.

Wie findet man Anschluss an die Reitszene?

Die Reiter-Community an der Costa del Sol ist offen und international.
Wer Anschluss sucht, hat viele Möglichkeiten:

  • Teilnahme an Kursen und Events
  • Gemeinsame Ausritte organisieren
  • Kontakt über WhatsApp-Gruppen oder lokale Facebook-Seiten

Fazit: Lohnt sich der Aufwand wirklich?

Wer sich gut vorbereitet, wird mit unvergesslichen Erlebnissen belohnt. Ob beim entspannten Ausritt durch Olivenhaine, beim Training auf gepflegten Anlagen oder einfach beim Genuss der andalusischen Sonne: Die Costa del Sol bietet nicht nur ein traumhaftes Klima, sondern auch ein herzliches Miteinander für Reiter und Pferd.

Kurz & knapp: Die wichtigsten Punkte auf einen Blick

  • Equidenpass, Mikrochip und aktuelle Impfungen
  • Gesundheitszeugnis für den Transport
  • Paddockhaltung statt Weide – Einzel- oder Herdenhaltung
  • Stall- und Unterkunftssuche über Gruppen, Foren und Kontakte
  • Versicherungsschutz prüfen (Haftpflicht, Transport)
  • Anmeldung beim Veterinäramt (OCA) bei Langzeitaufenthalt
  • Reitwege, Strandausritte und Regeln in Naturparks beachten
  • Futterversorgung und Tagesablauf an das Klima anpassen

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