Wildschweine in Mijas und an der Costa del Sol
Überraschung für Kunden und Mitarbeiter des Einkaufszentrums Miramar: Eine Familie von Wildschweinen drang am Montag in das Gebäude ein und spazierte seelenruhig einige Meter durch die Mall.
In einem Video ist zu sehen, wie eines der Wildschweine sich neugierig einem Menschen nähert, bevor es erschrickt und schnell zur Gruppe zurückkehrt. Trotz der unerwarteten Begegnung blieb die Situation unter Kontrolle: Die Wildschweine verursachten keine Schäden und wurden kurze Zeit später von der Sicherheitsabteilung des Einkaufszentrums wieder ins Freie geleitet.
Der Vorfall hat zahlreiche humorvolle Reaktionen ausgelöst. In sozialen Netzwerken scherzten Nutzer, die Wildschweine seien “nur zum Schlussverkauf gekommen”, da sie sich erstaunlich zahm verhielten und sich ohne große Aufregung durch das Einkaufszentrum bewegten.
In den letzten Jahren häufen sich Sichtungen von Wildschweinen in städtischen Gebieten, was zunehmend Besorgnis bei Anwohnern und Behörden auslöst.
Experten führen die verstärkte Präsenz dieser Tiere in Städten auf die Reduzierung ihres natürlichen Lebensraums, Nahrungsmangel und eine wachsende Population zurück.
Das Vordringen der Wildschweine in urbane Zonen stellt nicht nur ein Risiko für den Verkehr und die öffentliche Sicherheit dar, sondern kann auch gesundheitliche Gefahren mit sich bringen. Die Behörden rufen dazu auf, diese Tiere nicht zu füttern, um ihre Annäherung an bewohnte Gebiete zu verhindern.
Mijas startet Kampagne
Um die wachsende Population von Wildschweinen und verwilderten Hausschweinen einzudämmen, hat die Gemeinde Mijas eine Aufklärungskampagne gestartet.
Ziel ist es, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, dass das Füttern dieser Tiere eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit darstellt, erklärte Umweltstadtrat Marco Cortés am Dienstag.
Laut der städtischen Verordnung zur öffentlichen Sicherheit ist das Füttern wilder oder streunender Tiere untersagt, da es zu hygienischen Problemen und einer verstärkten Annäherung an Wohngebiete führt.
Verstöße können mit Geldstrafen von bis zu 750 Euro geahndet werden. Ein Bürger aus Mijas wurde bereits mit einem Bußgeld von 250 Euro belegt, weil er die Tiere gefüttert hatte.
Neben den Sicherheitsrisiken hebt die Kampagne auch gesundheitliche Gefahren hervor: Wildschweine können verschiedene Krankheiten wie Salmonellose, Hepatitis E oder Brucellose übertragen. Zudem stellen sie ein Risiko für Nutztiere dar, da sie Krankheiten wie Schweinepleuropneumonie und das Porzine Reproduktive und Respiratorische Syndrom (PRRS) verbreiten können.
Um die Botschaft zu verbreiten, setzt die Stadtverwaltung auf verschiedene Kanäle, darunter die offizielle Website, soziale Medien sowie das kommunale Fernsehen Mijas Comunicación.
Quellen: Ayuntamiento de Mijas, Málaga HOY, El Mundo, ABC.