Fallzahlen steigen in der Provinz Málaga
Trotz nächtlicher Ausgangssperre steigen die Zahlen der Positivgetesteten in der Provinz Málaga weiter an: Am heutigen Freitag wurden binnen 24 Stunden 511 neue Fälle offiziell gemacht. Am Donnerstag lag die Zahl der Positivgetesteten durch PCR-Tests oder Antigen-Schnelltests bei 439 und am Mittwoch bei 334. Der Durchschnittswert für die genannten drei Tage liegt bei 428. In der Vorwoche waren es im gleichen Zeitraum noch 384.
Rapide gestiegen ist indes die Anzahl der Corona-Patienten, die stationär in den Krankenhäusern der Provinz Málaga behandelt werden. Am Freitag waren das in der Provinz Málaga 334 Personen, 95 mehr als am Freitag der Vorwoche. Intensivmedizinisch werden aktuell 42 Personen behandelt. Vor sieben Tagen lag diese Zahl bei 37. Die Zahl der coronabedingten Todesfälle seit Beginn der Pandemie stieg in Málaga innerhalb der letzten sieben Tage von 485 auf 502.
Der Wert für die 14-Tage-Inzidenz, also die Gesamtzahl der Personen je 100.000 Einwohner, die in den vergangenen 14 Tagen positiv auf Covid-19 getestet wurden, hat in der Provinz innerhalb einer Woche von 221 um 49 auf 270 zugelegt.
In den Gemeinden der Provinz Málaga haben sich die Werte für die 14-Tage-Inzidenz in den vergangenen sieben Tagen wie folgt entwickelt: Marbella (252 auf 310), Alhaurin El Grande (113 auf 109), Coín (199 auf 212), Vélez Málaga mit Torre del Mar (369 auf 403), Fuengirola (238 auf 293), Ronda (434 auf 782), Estepona (142 auf 164), Mijas (176 auf 234), Torrox (128 auf 168), Torremolinos (166 auf 197) und Nerja (114 auf 209). In der Provinzhauptstadt Málaga hat die 14-Tage-Inzidenz von 203 auf 251 je 100.000 Einwohner zugelegt; an der Costa del Sol ist der Wert von 196 auf 245 gestiegen.
Häuslich Quarantäne letzte Option
Wie der andalusische Ministerpräsident Juan Manuel Moreno heute gegenüber dem spanischen Sender TVE mitteilte, werden weitere, restriktivere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie frühestens zum Montag, den 9. November getroffen. Moreno will sich dazu am Sonntag mit seinem Expertenstab beraten.
Eine wichtige Grundlage für mögliche Verschärfungen ist die Entwicklung der Zahlen bezüglich der Positivgetesteten sowie der Corona-Patienten die stationär in den Krankenhäusern behandelt werden. Sollten diese Zahlen in den kommenden Tagen zumindest nicht weiter steigen, wird sich der Maßnahmenkatalog in Grenzen halten. Andernfalls droht insbesondere ein Lockdown für die Gastronomie. In diesem Zusammenhang sind verschiedene Szenarien denkbar, von der Erweiterung der Ausgangssperre, über die Beschränkung der Öffnungszeiten gastronomischer Betriebe bis hin zur Zwangsschließung, wie dies aktuell in Deutschland der Fall ist. „Ein Lockdown mit häuslicher Quarantäne, wie im Frühjahr, steht aktuell nicht zur Debatte. Überdies wäre eine Entscheidung für einen harten Lockdown nicht Kompetenz der andalusischen Regionalregierung, sondern der Zentralregierung in Madrid“ sagte Moreno gegenüber TVE. Natürlich weiß auch Moreno, dass ein harter Lockdown eine Katastrophe für die Wirtschaft in der Region wäre. Auch ohne erneuten Lockdown ist zum Beispiel Málaga im Oktober die Provinz mit dem höchsten Anstieg der Arbeitslosigkeit in ganz Spanien.
Moreno stellte schließlich in Aussicht, dass die Maßnahmen, die am Sonntag beschlossen werden sollen, nicht einheitlich für ganz Andalusien getroffen werden, sondern in Abhängigkeit der Corona-Inzidenz in den verschiedenen Provinzen. Von dieser Differenzierung könnte die Provinz Málaga profitieren, da diese seit einigen Wochen die geringste 14-Tage-Inzidenz unter allen acht andalusischen Provinzen aufweist.
Leichter Rückgang der Positivgetesteten in Andalusien
Positiven Einfluss auf die zu treffenden Verschärfungen könnten die aktuellen Fallzahlen der Region haben. So wurden in Andalusien am Freitag 4.627 Positivgetestete binnen 24 Stunden gezählt. Am Donnerstag waren es 3.770 und am Mittwoch 2.363. Der Durchschnittswert der vergangenen drei Tage liegt somit bei 3.587. In der Vorwoche lag der vergleichbare Wert noch bei 4.116 Positivgetesteten. Die 14-Tage Inzidenz ist ebenfalls leicht von 551 auf 542 je 100.000 Einwohner gefallen. Lediglich bei der Belegung der Krankenhäuser durch Covid-Patienten ist innerhalb von sieben Tagen recht stark von 2.471 auf 3.226 gestiegen. Sollten die Zahlen der Neuinfektionen in Andalusien auch in den kommenden Tagen weiter rückgängig seien, käme es in ein bis zwei Wochen auch zu einer Entlastung in den Krankenhäusern der Region.
Quellen: TVE, diariosur.es und malagahoy.es