FC Burgos – FC Málaga 3:0
Was ist nur auswärts los mit dem FC Málaga? Wie kann es sein, dass das stärkste Heimteam Europas auf fremden Plätzen nicht wiederzuerkennen ist? Aus neun Heimspielen hat das Team von der Costa del Sol sieben Siege und zwei Unentschieden geholt. Auswärts hagelte es hingegen bereits sechs Niederlagen. Drei Mal sprang immerhin noch ein Remis heraus. Trainer José Alberto will es einfach nicht gelingen, seine Mannschaft in der Ferne ausreichend zu motivieren.
Gegen den heimstarken Aufsteiger Burgos setzte Málagas Übungsleiter im Vergleich zum 2:1 in der Vorwoche gegen UD Las Palmas im Sturm auf Sekou Gassama für Roberto. In der Innenverteidigung stand der in die Jahre gekommene David Lombán für den verletzten Juande auf dem Platz. Zusammen mit Peybernes bildete der 34-Jährige die zentrale Abwehrschnittstelle – und es sollte eine sehr wackelige sein.
Die Gastgeber gingen vor 7.200 Zuschauer im eisig kalten Stadion El Plantío früh in Führung. Bei einer Flanke aus dem Halbfeld hob Rechtsverteidiger Víctor Gómez das Abseits auf, so dass Pablo Valcarce völlig frei aus neun Metern einköpfen konnte (17. Minute).
Wer jetzt eine Reaktion des FC Málaga erwartete, der wartete vergeblich. Es fehlte an Kampfgeist, an Wille, an Leidenschaft – all das, was das Team von der Costa del Sol zu Hause auszeichnet. Burgos hatte wenig Mühe mit den schwachen Gästen und hätte in der ersten Halbzeit fast noch auf 2:0 erhöht.
Kaum Reaktion im zweiten Durchgang
José Alberto versuchte es in der zweiten Halbzeit vorerst mit dem gleichen Personal, doch da sich am Bild nichts änderte, kam es in der 53. Minute zu einem Doppelwechsel. Die blassen Paulino und Antoñín wurden durch Roberto und dem Ex-Mainzer Jairo ersetzt.
Die beiden Neuen waren erst wenige Minuten auf dem Platz, als eine Slapstick-Einlage die Partie vorzeitig zu Gunsten der Hausherren entschied. Wieder war Rechtsverteidiger Víctor Gómez maßgeblich beteiligt. Er stoppte einen hohen Ball etwas halbherzig Richtung Mitspieler Peybernes. Dieser stand verdutzt mit dem Leder zwischen den Beinen an der Strafraumlinie, während Gómez direkt hinter ihm war. Burgos-Angreifer Juanma nutzte die Uneinigkeit der beiden Abwehrleute, schnappte sich den Ball und traf frei vor Daní Martín zum 2:0 (61. Minute). Ein Treffer, der an Peinlichkeit in dieser Saison nur schwer zu übertreffen sein wird.
Málaga kam durch Jairo und Roberto kurz darauf zwar noch zu einer guten Chance, doch als Pablo Valcarce mit seinem zweiten Tor des Tages auf 3:0 erhöhte, war der Drops endgültig gelutscht (67. Minute). Es war insgesamt eine blutleere, enttäuschende Leistung der Mannen von der Costa del Sol. Selbst Kapitän Escassi und Coach José Alberto entschuldigten sich nach dem Spiel für einen Auftritt in Burgos, der viele Fragen aufwirft.
Ist das Team doch nicht gut genug für die Aufstiegsrelegation? Hat man zu Hause viele Punkte nur durch eine ordentliche Portion Glück gewonnen? Sind Spieler wie Paulino, Antoñín, Víctor Gómez oder Brandon nur im Rosengarten brandgefährlich und verwandeln sich auswärts in harmlose Hobbykicker?
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Der FC Málaga ist im zweiten Jahr nach Al Thani nicht mehr als eine Durchschnittsmannschaft der zweiten Liga mit Höhen und Tiefen, mit Stärken und Schwächen. Aber vor allen Dingen lassen die Blau-Weißen nach wie vor eine klare taktische Linie beziehungsweise Spielanlage vermissen. Ohne die Unterstützung der eigenen Fans fehlt daher eine wichtige Säule.
Gut, dass am kommenden Samstag wieder ein Heimspiel ansteht. Um 16 Uhr ist der baskische Aufsteiger SD Amorebieta zu Gast im Stadion La Rosaleda. Movistar LaLiga überträgt live. Bereits am Donnerstag muss der FC Málaga allerdings noch zum Pokalspiel nach Navarra zum Viertligist Peña Sport FC de Tafalla. Es gibt einiges gut zu machen diese Woche.