Spanien bleibt die am stärksten wachsende große Volkswirtschaft der EU. Laut der am Montag, den 19. Mai, veröffentlichten Frühjahrsprognose der EU-Kommission wird das Land 2025 um 2,6 Prozent wachsen – ein Plus von drei Zehntelprozentpunkten gegenüber der Herbstprognose.
Für 2026 erwartet Brüssel ein Wachstum von 2 Prozent, womit sich die Wachstumsraten Spaniens dann wieder dem europäischen Durchschnitt annähern.
Im Vergleich zu anderen großen EU-Staaten ist Spaniens Entwicklung besonders positiv: Während Deutschland in diesem Jahr auf ein Nullwachstum zusteuert und Frankreich sowie Italien ebenfalls unterdurchschnittlich bleiben, bleibt Spanien vorerst die dynamischste Volkswirtschaft der Eurozone. Zum Vergleich: Die Eurozone insgesamt wächst laut Prognose nur um 0,9 Prozent, die EU um 1,5 Prozent.
Spanien auch Spitzenreiter bei Arbeitslosenzahlen
Doch auch Schattenseiten bleiben: Spanien führt weiterhin die EU-Arbeitslosenstatistik an. Mit einer erwarteten Arbeitslosenquote von über 10 Prozent bleibt das Land 2025 und 2026 deutlich über dem europäischen Durchschnitt.
Für das laufende Jahr rechnet die Kommission mit einem Rückgang auf 10,4 Prozent, 2026 soll die Marke von 10 Prozent mit einem Wert von 9,9 Prozent erstmals seit 2007 unterschritten werden.
In anderen Ländern sind die Quoten deutlich niedriger: Deutschland liegt bei rund 3,4 Prozent, Frankreich bleibt unter 8 Prozent, Italien unter 6 Prozent. Selbst Griechenland, lange mit Spanien an der Spitze der europäischen Arbeitslosenquote, soll seine Rate 2026 auf 9,2 Prozent senken.
Das spanische Wirtschaftsministerium unter Minister Carlos Cuerpo betont in seiner Reaktion vor allem die positive Wachstumsprognose: “Spanien bleibt führend unter den großen Volkswirtschaften Europas”, heißt es.
Die hohe Arbeitslosenquote wurde in der offiziellen Mitteilung nicht thematisiert.
Quelle: El Mundo