Pflegekräfte und Physiotherapeuten in Spanien dürfen künftig mehr Medikamente verschreiben

Verschreibungsrecht für Pflegekräfte in Spanien
Gesundheitsministerin Monica García bei der Vorstellung der neuen Gesetzgebung. Foto: Ministerio de Sanidad.

Der spanische Ministerrat hat auf Vorschlag des Gesundheitsministeriums unter Ministerin Mónica García eine umfassende Reform der Arzneimittelgesetzgebung beschlossen.

Ziel ist es, das Gesundheitssystem an wissenschaftliche Fortschritte anzupassen, die Ausgaben für Medikamente zu rationalisieren und den verantwortungsvollen Einsatz von Arzneimitteln zu fördern.

Verschreibungsbefugnisse für Pflegekräfte und Physiotherapeuten

Ein zentraler Bestandteil der Reform ist die Erweiterung der Verschreibungsbefugnisse für Pflegekräfte und Physiotherapeuten. Künftig dürfen sie, im Rahmen ihrer beruflichen Kompetenzen und unter Einhaltung klinischer Leitlinien, bestimmte Medikamente eigenständig verschreiben.

Dazu zählen unter anderem Schmerzmittel wie Paracetamol und Ibuprofen, Blutverdünner wie Heparin, sowie Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, Diabetes und zur Raucherentwöhnung.

Die Reform sieht zudem vor, dass die Verschreibung von Medikamenten künftig grundsätzlich nach dem Wirkstoff und nicht mehr nach dem Markennamen erfolgt, um die Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems zu stärken.

In der Apotheke kann der Patient dann zwischen verschiedenen Präparaten mit demselben Wirkstoff wählen, die häufig günstiger sind – etwa Generika.

Ausnahmen gelten beispielsweise bei chronischen Erkrankungen oder für besonders schutzbedürftige Patientengruppen.

Darüber hinaus wird eine neue Kategorie von Arzneimitteln eingeführt, die nach einer ersten ärztlichen Verschreibung bei klarer und wiederkehrender Diagnose mehrfach direkt von Apotheken abgegeben werden können, ohne dass ein neues Rezept erforderlich ist.

Die spanische Arzneimittelbehörde AEMPS erhält erweiterte Befugnisse, um bei Lieferengpässen schnell reagieren zu können, beispielsweise durch die Zulassung gleichwertiger Medikamente.

Quellen: Diario SUR, Málaga Hoy, Ministerio de Sanidad.

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