Málaga geht auf die Straße: Tausende Menschen demonstrieren erneut für bezahlbares Wohnen

Bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres protestieren Bürger gegen Wohnungsnot und Verdrängung – diesmal im Rahmen eines landesweiten Aktionstags

Wohnungsnot Málaga

Wohnungsnot Málaga

Menschen aller Altersgruppen und Herkunft – Einheimische wie Zugezogene – sind am Samstag, den 5. April, in Málaga auf die Straße gegangen, um zum dritten Mal innerhalb weniger Monate für das Recht auf Wohnen und gegen die zunehmende Kommerzialisierung des Wohnraums zu protestieren.

Die Protestbewegung erreichte 42 Städte in ganz Spanien. In Málaga verlief die Demonstrationsroute von der Alameda Principal bis ins Viertel Huelin – ein Symbol dafür, wie weit sich die Wohnkrise inzwischen auch in die Randgebiete der Stadt ausgedehnt hat.

Während die Nationalpolizei die Teilnehmerzahl mit etwa 5.000 bezifferte, sprachen die Veranstalter von nahezu 30.000 Menschen, die sich allein in Málaga versammelt hatten.

Zwar fiel der Protest etwas kleiner aus als bei den Kundgebungen am 29. Juni und 9. November, doch die Botschaften blieben eindringlich: “Málaga zum Leben, nicht zum Überleben”, “Vermieter in der Schuld, Regierung in der Pflicht” oder “Euer Profit kostet uns das Leben” war auf zahlreichen Transparenten zu lesen.

Wohnungsnot Málaga

Hinter dem Protest stand erneut die Organisation Málaga para Vivir. Ihre Sprecher Beatriz Linares und Kike España zeigten sich zufrieden über die wachsende Unterstützung der Bewegung, die sich inzwischen auch auf kleinere Nachbarschaftsinitiativen ausgedehnt habe.

“Wir haben heute in über vierzig Städten gleichzeitig demonstriert, monatelang koordiniert – mit einer klaren Botschaft: Wir beenden das Geschäft mit dem Wohnen”, sagte España. Er rief zu weiterem Widerstand auf, auch durch landesweite Streiks, um den Druck auf die Politik zu erhöhen.

Ein Schwerpunkt der Kritik war erneut der Einfluss des Tourismus auf die Wohnsituation in Málaga. Acht von zehn Wohnungen im Stadtzentrum dienen inzwischen als Ferienunterkünfte – mit spürbaren Folgen für die lokale Bevölkerung.

Viertel wie El Perchel oder Huelin, früher geprägt vom Alltag der Einheimischen, drohen zu reinen Freizeitkulissen für Touristen zu verkommen, so die Sprecher von Málaga para vivir. Gleichzeitig werden öffentliche Räume knapper, bezahlbarer Wohnraum seltener.

Auch Vertreter der Stadtpolitik sowie Gewerkschafter zeigten bei der Demonstration Präsenz. Sie betonten, dass die Wohnkrise in Málaga nicht nur ein soziales, sondern auch ein wirtschaftliches Problem sei. Viele qualifizierte Arbeitskräfte könnten es sich schlichtweg nicht leisten, in die Stadt zu ziehen, obwohl sie dort dringend gebraucht würden.

“In 42 spanischen Städten wird heute demonstriert – aber nirgends ist der Preisdruck beim Kauf und bei der Miete so hoch wie hier”, erklärte Josele Aguilar, Sprecher der sozialistischen Partei in Málaga.

Andere politische Stimmen forderten Mietpreisdeckel, eine Begrenzung von Ferienwohnungen und wiesen auf die Diskrepanz zwischen Einkommen und Wohnkosten hin – in vielen Fällen geht mehr als die Hälfte des Gehalts für die Miete drauf.

Ein weiteres Problem, das von den Demonstranten angeprangert wurde, ist die Geschwindigkeit, mit der neue Bauprojekte in der Stadt entstehen. Diese dienen jedoch selten der Schaffung von Wohnraum für die breite Bevölkerung – die Preise sind zu hoch, die Konzepte zu exklusiv.

Die Menschen demonstrierten nicht nur gegen die aktuelle Wohnungspolitik in der Provinzhauptstadt Málaga – auch aus Marbella waren Bürger gekommen, die mit Plakaten “Marbella und San Pedro zum Verkauf” auf die Situation aufmerksam machten.

Wohnungsnot Málaga

Quellen: Málaga HOY, Diario SUR, El Diario.

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