Warten auf Eintritt in die nächste Phase
Der andalusische Expertenrat hat bei seinem heutigen Treffen angesichts von leicht steigenden Corona-Infektionen beschlossen, die derzeitigen Maßnahmen beizubehalten und nicht in Phase 2 auf dem Weg zur Normalität einzutreten. Es wird also keine größere Flexibilität bei der bisher erlaubten Personen-Kapazität in Restaurants geben. Diese müssen außerdem weiterhin um 24 Uhr schließen.
Das Treffen, bei dem jede Woche die aktuelle epidemiologische Situation in Andalusien analysiert wird, fand ohne Ministerpräsident Juan Manuel Moreno statt, der an Covid erkrankt ist und per Videokonferenz zugeschaltet war. Bereits im Vorfeld des Treffens hatte Gesundheitsminister Jesús Aguirre angekündigt, dass die Zahlen nicht so seien wie erwartet und man keine weiteren Öffnungen plane.
Andalusien hätte am heutigen Dienstag, 1. Juni, in die zweite Phase der sogenannten Deeskalation, dem Weg Richtung Normalität, eintreten sollen, in der weitere Lockerungen wie längere Öffnungzeiten und Ausweitung der zulässigen Personen-Kapazität in Bars und Restaurants vorgesehen sind. Die Regierung hatte dazu einen Plan mit drei Stufen entwickelt, in dem man bis zum 21. Juni zur Normalität zurückkehren wollte. Bevor man nun Fehltritte mache, die die Fortschritte der Impfkampagne gefährden, habe man es vorgezogen, die weitere Öffnung um zwei Wochen zu verschieben, sagte Jesús Aguirre. Hier noch einmal im Überblick die wichtigsten Regeln in Phase 1.
Regelungen für Phase 1 in Andalusien (9. – 31. Mai, um 2 Wochen verlängert)
- Ende der Ausgangssperre.
- Andalusien öffnet seine Grenzen zu anderen autonomen Regionen wieder.
- Die Gastronomie darf bis 24 Uhr öffnen.
- In Restaurants und Bars: Es dürfen 8 Personen in den Innenbereichen und 10 Personen in den Außenbereichen zusammenkommen.
- Veranstaltungen und Feiern: bis 300 Personen in Innenbereichen, bis 500 Personen in Außenbereichen.
- Treffen in Privathaushalten: Ohne Personenbegrenzung.
- Diskotheken und Pubs dürfen bis 2 Uhr morgens öffnen. Abstand auf der Tanzfläche. An der Bar gelten die gleichen Bedingungen wie bei Restaurants.
- Kinos, Theater und Sportveranstaltungen in einem Gesundheitsbezirk mit Risikostufe 1 und 2: Jeweils ein freier Platz zwischen zwei Zuschauern. Andere Risikostufen: Abstand von 1,5 Metern.
- Strände und Schwimmbäder: Keine zeitlichen Einschränkungen, aber ein spezieller Schutzplan und ein Abstand von 1,5 Metern zwischen Personen und Gruppen sind erforderlich.
In den Phasen 2 und 3 werden die Regelungen, unter anderem in Bezug auf die zulässige Personenzahl bei Treffen in Restaurants etc., weiter gelockert.
Maskenpflicht bleibt in Andalusien
Der andalusische Gesundheitsminister schloss auch eine Lockerung der Maskenpflicht in öffentlichen Räumen aus: “Die Masken sowie die Impfungen schützen uns am meisten“, sagte Aguirre. Vergangene Woche hatte der Präsident der Region Kastilien-La Mancha angekündigt, die Pflicht zum Tragen der Masken auf den Straßen beenden zu wollen, er wolle dies aber mit den Präsidenten der anderen autonomen Regionen in Spanien besprechen.
Währenddessen geht es mit den Impfungen in Andalusien weiter voran. Der andalusische Regierungssprecher Elias Bendodo hatte dazu erklärt, dass der Juni “ein Schlüsselmonat für die Impfung” in der Region sein wird. “Er wird eine Startrampe sein, um die Gruppenimmunität Anfang Juli zu erreichen”, betonte er. Im Juni wird in Andalusien die Gruppe zwischen 40 und 50 Jahren geimpft, ab dem 7. Juli soll mit der Impfung der unter 40-Jährigen begonnen werden.
Aktuell werden die Jahrgänge bis 1973 benachrichtigt. Wer zu den Jahrgängen 1962 bis 1972 beziehungsweise 1953 und älter gehört, kann im Internet auf der Seite ClickSalud+ einen Termin für die Erstimpfung machen. Voraussetzung dafür ist, dass man ordnungsgemäß beim Gesundheitssystem in Andalusien angemeldet ist.
94 Millionen Impfdosen für Spanien von Pfizer für 2021-2023
Bereits in der vergangenen Woche hat der spanische Ministerrat die Vereinbarung der Europäischen Kommission für den Kauf des Covid-19 Impfstoffs von Pfizer/Biontech genehmigt. So wird Spanien etwa 94 Millionen Dosen für die Impfkampagnen 2022 und 2023 erhalten. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat außerdem grünes Licht dafür gegeben, dass in der EU Kinder ab zwölf Jahren mit dem Präparat von Biontech/Pfizer geimpft werden können. Es ist der erste Impfstoff in der EU, der auch für Menschen unter 16 zugelassen ist. In den USA und Kanada wird er bereits in dieser Altersgruppe eingesetzt.
Am heutigen Dienstag hat das spanische Gesundheitsministerium auch den Einsatz von Janssen (Johnson & Johnson) bei 40-49-Jährigen genehmigt.
Quellen: Diario SUR, Junta de Andalucía.