
QSI will FC Málaga kaufen
Seit einigen Tagen geistert durch die internationale Medienlandschaft eine Nachricht, die die Zukunft des FC Málaga radikal ändern könnte: Die Investorengruppe Qatar Sports Investments, unter anderem Eigentümer des französischen Topclubs Paris St. Germain, will den FC Málaga kaufen.
Schon vor einigen Jahren kam das Gerücht auf – und es war damals wie heute naheliegend. Immerhin gehört Málagas ehemaliger Präsident Abdullah bin Nasser Al Thani, der nach wie vor Mehrheitsanteilseigner des andalusischen Clubs ist, zur katarischen Königsfamilie
Nach einer turbulenten Woche voller Meldungen und Nachrichten über einen möglichen Verkauf des FC Málaga stellt sich für jeden Fan des andalusischen Klubs eine zentrale Frage: Kann Scheich Al Thani den Verein überhaupt verkaufen?
Obwohl das Interesse von Qatar Sports Investments in mehreren nationalen und internationalen bestätigt wurde, bleiben große Zweifel, ob ein Verkauf inmitten der laufenden juristischen Verfahren überhaupt realistisch ist.
Problematik der Eigentümerstruktur des FC Málaga
Die Kapitalgesellschaft, die den Verein kontrolliert, heißt NAS Spain 2000 und hält 96,98 Prozent der Anteile am Klub. Dieses Paket ist zwischen zwei Parteien aufgeteilt: Al Thanis Unternehmen Nasir Bin Abdullah & Sons besitzt 51 Prozent, während die Hotelkette BlueBay 49 Prozent hält.
Die restlichen Prozente am Club, die noch eine wichtige Rolle spielen könnten, gehören diversen Kleinaktionären.
Sollten Al Thanis Anteile verkauft werden, müsste der neue Eigentümer allerdings nicht nur den Kaufpreis zahlen, sondern auch eine gerichtliche Kaution in Höhe von rund neun Millionen Euro hinterlegen – eine Verpflichtung, die auf Al Thanis laufende juristische Probleme zurückzuführen ist.
Um geschätzt diese Summe soll der Scheich nämlich den FC Málaga nachweislich betrogen und sich in die eigene Tasche gewirtschaftet haben.
Theoretisch könnte Al Thani die Kaution selbst begleichen und erneut als Vereinspräsident auftreten, doch in den vergangenen fünf Jahren hat er diesen Schritt nicht unternommen.
Zur Erinnerung: Im Februar 2020 wurde der damalige Präsident gerichtlich vor die Tür gesetzt und der Club wird seitdem von einem juristisch eingesetzten Geschäftsführer (José María Muñoz) verwaltet.
Trotz der genannten Restriktionen hält Al Thani allerdings nach wie vor die Mehrheit der Anteile und somit die Kontrolle über den Klub.

Unklarheiten und der “Fall BlueBay”
Obwohl Al-Thani mehr als 50 Prozent der Anteile an NAS Spain 2000 besitzt, könnte die Justiz ihm in Zukunft noch einige dieser Anteile entziehen. Es gibt Vorwürfe, dass er einen kleinen Prozentanteil (laut Málaga Hoy 0,11 Prozent), mit Geldern des Vereins erworben hat.
Eine gerichtliche Entscheidung in dieser Sache ist jedoch nach wie vor nicht absehbar – vor allem deshalb, weil sich Al Thani um eine Aussage zu den Vorwürfen seit Jahren erfolgreich drückt.
Das bedeutet jedoch gleichzeitig, dass der Scheich aus Katar weiterhin das Sagen beim FC Málaga hätte, falls er die oben erwähnte Kaution von 9 Millionen Euro hinterlegen würde.
Ein weiteres großes Hindernis für einen Verkauf des FC Málaga ist der sogenannte “Fall BlueBay“. Laut einem rechtskräftigen Urteil von 2013 schuldet Al Thani der Hotelkette 30 Millionen Euro. Doch auch dabei gibt es einige Unklarheiten.
Die Eigentumsverhältnisse des Klubs bleiben also ein juristisch komplexes und umstrittenes Terrain.
Qatar hat es eilig mit dem Kauf
Sollte der QSI – unter der Führung von PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi – den FC Málaga tatsächlich erwerben möchte, müsste das Unternehmen zunächst eine Einigung mit Al Thani über den Kaufpreis erzielen.
Anschließend wäre die bereits erwähnte Kaution von neun Millionen Euro zu hinterlegen.
Ein erster Kaufversuch von QSI scheiterte vor einigen Jahren an Al Thanis ablehnender Haltung. Nun scheint ein neuer Versuch im Gange zu sein, diesmal mit deutlich mehr Ernsthaftigkeit.
Insbesondere aus Frankreich gibt es Berichte, dass die Verhandlungen zügig vorangetrieben werden sollen, idealerweise noch vor Beginn der nächsten Saison.
Am heutigen Samstag berichteten darüber hinaus mehrere internationale Medien von einem Interesse der Fenway Sports Group, Eigentümer unter anderem des FC Liverpool. Demnach ist die US-amerikanische Gruppe bereits seit Februar aktiv und sondiert die Lage.
Ob sich ein Verkauf letztlich realisieren lässt, dürfte sich in den kommenden Wochen entscheiden – eine endlose Hinhaltetaktik würde von den potenziellen Käufern nicht akzeptiert.
Die Zukunft des FC Málaga bleibt also ungewiss. Indes: Eine mögliche Übernahme durch katarische Investoren ist an klare juristische und finanzielle Bedingungen geknüpft.