SD Amorebieta – FC Málaga 1:2
Es war nicht berrauschend, es war nicht frohlockend, es war nicht ansehnlich, aber: es war ein Sieg. Der FC Málaga hat nach wochenlanger Talfahrt endlich wieder ein Erfolgserlebnis mitgenommen. Beim Tabellenvorletzten SD Amorebieta gelang den in knall-orange spielenden Andalusiern ein knappes 2:1. Für Trainer Natxo González war es der erste Sieg in seinem bereits sechstem Spiel an der Seitenauslinie.
González hatte nach dem 1:1 in der Vorwoche gegen den FC Cartagena ordentlich umgestellt. Erstmals in dieser Saison versuchte es der FC Málaga mit drei Innenverteidigern (Juande, Peybernes, Lombán). Auf dem linken Flügel verteidigte überraschend Braian Cufré für Javi Jiménez, während im Sturm Pablo Chavarría von Beginn an ran durfte.
Málaga kam in den Anfangsminuten im nasskalten Lezama überhaupt nicht zurecht. Erst nach einer Viertelstunde wurde es etwas besser, aber immer wieder leistete sich das Team von der Costa del Sol viele individuelle, technische Fehler. Die Blau-Weißen bissen sich mit der Zeit aber in die Partie rein und nahmen den Kampf im strömenden Regen der ersten Halbzeit besser an.
In der 26. Minute spielte Jozabed einen schnell ausgeführten Freistoß flach in den Strafraum, wo Brandon bei einem misslungenen Klärungsversuch seines Gegenspielers an der Wade getroffen wurde. Schiedsrichter Álvaro Moreno Aragón entschied nach längerer Videoeinsicht auf Elfmeter für Málaga. Der Gefoulte selbst ließ sich die Chance nicht nehmen und traf sicher zur Führung für die Gäste (29. Minute). Ein Elfmeter, den man geben kann, aber bei dem in acht von zehn Fällen die Pfeife eher stumm bleibt.
Die Gäste verpassten es im Anschluss wie so oft nachzulegen. Mit zwei, drei guten Pässen konnte man Amorebietas Abwehr aushebeln, aber es haperte meist schon beim ersten oder zweiten Ballkontakt im Spielaufbau der Andalusier. Immerhin stand die Dreier- bzw. Fünfer-Abwehrreihe gut, so dass es mit dem knappen 1:0 in die Pause ging.
Wiedergenesener Juande macht das 0:2
Sechs Minuten waren in der zweiten Halbzeit erst gespielt, als die Blau-Weißen auf 2:0 erhöhen konnten. Vadillo flankte nach einem kurz ausgeführten Freistoß punktgenau auf den Kopf von Juande. Der aufgerückte Innenverteidiger setzte das Leder gefühlvoll ins lange Eck. Nicht nur wegen seines Treffer war die Rückkehr von Málagas bestem Abwehrspieler enorm wichtig.
Trotz der zweifachen Führung gelang es den Gästen nicht wirklich, Ruhe ins Spiel zu bringen geschweige denn den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Trainer González reagierte daraufhin und brachte Roberto und Paulino für die ausgelaugten Chavarría und Vadillo. Gleichzeitig musste Peybernes verletzungsbedingt vom Feld. Für ihn kam Ismael Casas (66. Minute).
Dem Team von der Costa del Sol gelang es dadurch in der Folge, längere Ballbesitzphasen zu erzeugen. Allerdings fehlte der Wille, das dritte und alles entscheidende Tor zu erzielen. Erst in der Schlussphase der Partie ergab sich eine gute Einschussmöglichkeit. In der 83. Minute war Paulino im Strafraum allerdings zu eigensinnig, als er den freien Antoñín übersah und selber aus spitzem Winkel abzog, mit seinem Schuss auf das kurze Ecke aber an Torwart Santamaría scheiterte.
Als Amorebieta in der 88. Minute plötzlich durch Orozco zum 1:2 kam, wurde es noch einmal unnötig spannend. Die Hausherren hauten bis zur 97. Minute alle Bälle vorne rein in den Strafraum Málagas, aber es sollte letztlich beim Auswärtssieg bleiben. Schade, dass den Blau-Weißen nach wie vor der Mut und vor allem das Spielverständnis fehlen, eine vermeintlich kontrollierte Partie ohne größere Mühe nach Hause zu spielen.
Heimspiel für den FC Málaga am Samstag gegen Ponferradina
Es wartet also nach wie vor viel Arbeit auf Natxo González. Bleibt zu hoffen, dass der Sieg bei dem einen oder anderen ein paar neue Kräfte freigesetzt hat. Am kommenden Samstag kommt Aufstiegskandidat SD Ponferradina ins Stadion La Rosaleda. Anstoß ist um 21 Uhr, Movistar LaLiga überträgt live und in Farbe.