Großflächiger Stromausfall in Spanien sorgt für Chaos an der Costa del Sol

Seltene atmosphärische Störung könnte massiven Blackout ausgelöst haben – spanische Regierung beruft Treffen von Sicherheitsrat ein

Stromausfall in Spanien
Die Ampelsysteme fielen in ganz Spanien wie hier in Málaga aus. Foto: sas

Massiver Stromausfall in Spanien

Ein außergewöhnlicher, massiver Stromausfall hat am Montagmittag weite Teile der iberischen Halbinsel lahmgelegt, darunter auch die Provinz Málaga.

Um 12:30 Uhr brach die Stromversorgung auf dem spanischen Festland, Portugal, Andorra und in Teilen Frankreichs zusammen.

Die Ursache für das “absolut außergewöhnliche und außerordentliche” Ereignis werde derzeit untersucht, erklärte Red Eléctrica Española. Der spanische Netzbetreiber rechnet damit, dass die vollständige Wiederherstellung der Versorgung zwischen sechs und zehn Stunden dauern könnte.

Parallel dazu bestätigte der portugiesische Netzbetreiber REN, dass ein “seltenes atmosphärisches Phänomen” in Spanien den großflächigen Ausfall ausgelöst haben könnte. Auch der portugiesische Premierminister Luís Montenegro betonte, dass der Ursprung des Blackouts vermutlich in Spanien liege.

Verkehrschaos und Sicherheitsbedenken

Der Stromausfall führte landesweit zu erheblichen Beeinträchtigungen: Ampeln fielen aus, öffentliche Verkehrsmittel wie die U-Bahn in Madrid kamen zum Erliegen, und die Eisenbahngesellschaft Adif setzte alle Bahnverbindungen aus. Die spanische Verkehrsdirektion DGT rief Bürger auf, Autofahrten möglichst zu vermeiden.

Etwa 1.000 Passagiere waren in 26 stehengebliebenen Zügen von dem Stromausfall betroffen.

Aus Sorge vor nächtlichen Sicherheitsproblemen forderte Madrids Bürgermeister José Luis Martínez Almeida die Unterstützung des Militärs. In enger Abstimmung mit der Präsidentin der Regionalregierung Isabel Díaz Ayuso werden Maßnahmen ergriffen, um die Ordnung in der spanischen Hauptstadt aufrechtzuerhalten.

Situation in Málaga und an der Costa del Sol

Nach dem abrupten Stromausfall kam der Autoverkehr in größeren Ballungsgebieten der Costa del Sol, insbesondere in und um Málaga Stadt, wegen des Ausfalls der Ampelschaltungen teilweise zum Erliegen. Ebenso der Zugverkehr: Fern- und Nahverkehrszüge blieben liegen, genau wie die Metro.

Der Verkehr am Flughafen in Málaga läuft unterdessen wie gewohnt weiter. Der Betrieb wird dort, wie auch in den OPs der Krankenhäuser mit Notstromaggregaten aufrechterhalten.

Eisenwarengeschäfte leergekauft

Während des Stromausfalls bildeten sich lange Schlangen, zum Beispiel vor Eisenwarengeschäften (Ferreterías), da sich viele Menschen für einen längeren Stromausfalls mit Gaskochern, Taschenlampen, Kerzen, analogen Radios und Batterien ausrüsten wollten. Viele dieser Geschäfte wurden innerhalb kürzester Zeit praktisch leergekauft.

Einige Supermärkte, wie Mercadona, konnten den Verkauf mit Notstromversorgung aufrecht erhalten.

Unterdessen ordnete die Andalusische Landesregierung die Schließung aller öffentlichen Schulen und Universitäten an.

Die Feuerwehr rückte mehrfach aus, um zum Beispiel eingeschlossene Personen aus stehengebliebenen Aufzügen zu bergen.

Fortschritte bei der Stromversorgung

Am späten Nachmittag meldete Red Eléctrica erste Erfolge: In Substationen im Norden, Süden und Westen der Halbinsel konnte die Stromspannung wiederhergestellt werden.

In weiten Teilen der Provinzhauptstadt Málaga gab es ab ca. 16.30 Uhr wieder Strom. In den Küstengemeinden wird die Stromzufuhr nach und nach wieder hergestellt. Auch die sozialen Medien und das Internet sind größtenteils wieder verfügbar.

In einigen Stadtteilen Málagas sowie Gemeinden der Provinz Málaga gibt es Stand 21:00 Uhr immer noch keinen Strom.

Laut Eduardo Prieto, Direktor für Betriebsdienste bei Red Eléctrica, hatte sich das spanische Stromnetz stark vom restlichen europäischen Netz entkoppelt. Nun werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Netzinfrastruktur wieder vollständig in Betrieb zu nehmen.

Red Eléctrica informiert unter anderem auf seinem Kanal bei der Plattform X sowie auf der Webseite unter Actualidad.

Auch die deutschen Medien berichten bereits über den massiven Stromausfall in Spanien, wie zum Beispiel die Tagesschau:

Informationen zum aktuellen Stand an der Costa del Sol gibt es unter diesem Link.

Quellen: El Mundo, El País, Diario SUR

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