Illegale Ferienwohnungen Spanien
Die spanische Regierung hat eine weitreichende Maßnahme gegen illegale Ferienwohnungsangebote auf Airbnb eingeleitet: Über 65.000 Inserate müssen gelöscht werden, weil sie gegen geltende Vorschriften verstoßen.
Das teilte das Ministerium für Soziale Rechte, Verbraucherschutz und Agenda 2030 am Montag, den 19. Mai, mit. Die Entscheidung stützt sich auf drei offizielle Anordnungen, die in den vergangenen Monaten an Airbnb übermittelt wurden.
Im Fokus stehen dabei ausschließlich komplette Ferienwohnungen – keine Zimmervermietungen – in Regionen wie Andalusien, Madrid, Katalonien, Valencia, die Balearen und das Baskenland.
Fehlende Registrierungsnummer
Die betroffenen Inserate verletzen in unterschiedlichem Maße die jeweiligen Vorschriften der autonomen Gemeinschaften. Die häufigste Beanstandung ist laut dem Ministerium die fehlende Lizenz- oder Registrierungsnummer, die gesetzlich vorgeschrieben ist.
Zudem kritisiert das Ministerium, dass viele Anzeigen keine Angabe zur rechtlichen Natur der Vermieter enthalten – also ob es sich um Privatpersonen oder gewerbliche Anbieter handelt. Dies sei entscheidend für den Verbraucherschutz.
In manchen Fällen seien sogar falsche oder unzutreffende Lizenznummern verwendet worden, was Verbraucher bewusst in die Irre führen könne.
Airbnb hatte gegen die Maßnahmen vor Gericht geklagt, doch das Oberste Gericht von Madrid bestätigte nun die Rechtmäßigkeit der ersten Resolution. In einer richterlichen Anordnung wurde die Plattform dazu verpflichtet, eine erste Charge von 5.800 Anzeigen umgehend zu entfernen, weiter Chargen sollen folgen.
Der zuständige Minister Pablo Bustinduy betonte, dass es Ziel seiner Behörde sei, dem ungezügelten Wachstum des illegalen Ferienwohnungsmarkts entgegenzutreten und gleichzeitig den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum zu fördern sowie Verbraucherrechte zu stärken.
Die Maßnahmen seien Teil einer umfassenderen Strategie, die auch technische Unterstützung für andere Behörden vorsieht.
Erstes Sanktionsverfahren bereits im Dezember 2024
Bereits im Dezember 2024 hatte das Ministerium für Soziale Rechte ein Sanktionsverfahren gegen eine große Vermittlungsplattform eingeleitet. Im Februar 2025 folgten Verfahren gegen mehrere große Immobilienverwalter, weil sie die rechtliche Stellung der Vermieter nicht korrekt angegeben hatten.
Zusätzlich wurde im März ein weiteres Verfahren gegen ein großes Immobilienunternehmen wegen mutmaßlich missbräuchlicher Praktiken gegenüber Mietern eröffnet.
Die spanische Regierung kündigte an, weiterhin aktiv gegen illegale Angebote im digitalen Wohnungsmarkt vorzugehen und dabei mit den Autonomen Regionen, darunter auch Andalusien, zusammenzuarbeiten.