Herdenimmunität im Sommer
Seit dieser Woche werden in Andalusien auch Bewohner zwischen 57 und 59 Jahren zu einem Impftermin angerufen. Das erklärte Gesundheitsminister Jesús Aguirre nach einem Treffen mit dem andalusischen Gesundheitsdienst SAS. Darüber hinaus hat Aguirre eine neue Gruppe ins Visier genommen, die als „Risikogruppe“ schnell geimpft werden soll: die Hafenarbeiter, durch die in einigen Gebieten Spaniens das Virus durch Frachtschiffe in die Küstenhäfen gelangt ist.
Aguirre hat außerdem für kommenden Monat den Start eines Plans zur Impfung von einer Million Dosen pro Woche angekündigt, um das Ziel von 70 Prozent Immunisierung der Bevölkerung im Sommer zu erreichen. Bis vor wenigen Wochen noch galt dieses Ziel als unmöglich. Nun aber, mit größeren Lieferungen vonseiten der Zentralregierung, soll die Massenimpfungsstrategie weitergeführt werden. In der vergangenen Woche waren in Andalusien Impfrekorde von 600.000 Dosen in einer Woche erreicht worden.
Um den sogenannten „Plan un millión“ im Juni umsetzen zu können, sollen, zusätzlich zu den bestehenden, neue Impfstellen eingerichtet werden. Wie im derzeit gültigen Plan (Plan 500.000) schon festgelegt, sind dies große Flächen, meist im Freien und mit leichter Erreichbarkeit mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln – unter Berücksichtigung von Sicherheitsabständen und Wetterbedingungen der kommenden Monate. Diese Orte werden sich in großen Städten befinden und in der Regel Messegelände, Stadien, Kongresszentren oder große Parkflächen sein, zum Beispiel in Cádiz der Palacio de Congresos, in Málaga der Palacio de Ferias y Congresos und in Sevilla das Estadio de la Cartuja.
Bei kleineren Gemeinden werden Sportzentren oder Großparkplätze genutzt. In ländlichen Gebieten werden Gesundheitszentren, Kliniken und mobile Einheiten (LKWs, die für Covid-19-Screenings eingesetzt werden) in schwer zugänglichen Gegenden eingesetzt.
Im Sommer soll der Tübinger Impfstoff CureVac dazukommen
Im Einsatz sind in Andalusien weiterhin die Dosen von Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Janssen. Im Laufe des Sommer sollen CureVac und Novavax hinzukommen sollen, sobald diese von der Europäischen Arzneimittelbehörde grünes Licht haben.
CureVac kommt aus einem deutschen Labor in Tübingen. Wie bei Pfizer und Moderna handelt es sich bei der Technologie hinter CureVac um Boten-RNA und wird ebenfalls in zwei Dosen verabreicht, die in einem Abstand von 28 Tagen injiziert werden. Der große Unterschied ist, dass die Lagereigenschaften besser sind, da es nicht eingefroren werden muss: CureVac kann unter normaler Kühlung zwischen 2°C und 8°C aufbewahrt werden (Bei Pfizer sind dies -70°C). Das US-amerikanische Novavax verwendet eine konventionelle, auf Proteinen basierende Technologie, wie sie zum Beispiel bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Hepatitis A, Hepatitis B und Grippe eingesetzt wird.
Quelle: Diario SUR, Junta de Andalucía.