Der Berg La Maroma ist ein beliebtes Wanderziel
Das höchste Bergmassiv der Provinz Málaga ist der La Maroma, der geografisch gesehen zur Cordillera Penibética gehört, und Teil des Naturparks Sierras de Tejada, Almijara und Alhama bildet. Sein Gipfel trennt die beiden Provinzen Málaga und Granada. Während der südliche Teil des Berges im Landkreis Axarquía in der Provinz Málaga liegt, gehört der nördliche Berghang zum Bezirk Alhama de Granada in der Provinz Granada. Der Gipfel des La Maroma liegt in der Provinz Granada.
Im unteren Bereich des Bergmassivs sind die Hänge mit Latschenkiefern (Pino Carrasco) bewachsen, die in höheren Lagen von wilden Pinien (Pino Silvestre) abgelöst werden. Letztere haben feineren Nadeln und kleineren Zapfen. Zuweilen findet man auch ein paar Pinsapo-Tannen. Oberhalb der Baumgrenze wachsen Wildkräuter wie Oregano oder Lavendel, und auch Herbstzeitlose, Zistrosen und unzählige Disteln breiten sich an den kargen Berghängen aus.
Neben Steinböcken und Füchsen begegnet man auf einer Tour am La Maroma oft auch einer besonderen iberischen Spezies von Bergziegen, die hier noch recht zahlreich vertreten sind. Die Vogelwelt ist von verschiedenen Adler-Arten, Wanderfalken und Habichten geprägt, um nur einige zu nennen.
Verschiedene Wanderwege führen auf La Maroma
Da der La Maroma trotz seiner Höhe recht einfach zu besteigen ist, ist der Berg ein beliebtes Wanderziel. Erklimmen kann man ihn auf verschiedenen Wegen. Die bekanntesten Routen sind die von Robledal Alto auf der Nordseite, sowie eine steilere Variante ab Canillas de Aceituno.
Die Route ab Robledal Alto ist 16 Kilometer lang (Auf- und Abstieg), und hat einen hohen Schwierigkeitsgrad. Man benötigt etwa sechs bis acht Stunden, und je nach Jahreszeit kann Schnee liegen. Diese Tour führt über die Nordseite und beginnt in Ventas de Zafarraya. Sie gilt als einer der schönsten Wanderwege im Naturpark Sierras Tejeda, Almijara und Alhama.
Nach Robledal Alto gelangt man, wenn man von Vélez-Málaga in Richtung Viñuela-Stausee, und weiter nach Zafarraya fährt. Zwischen Zafarraya und Alhama de Granada einfach den Schildern nach El Robledal Alto folgen.
Die Route von Canillas de Aceituno aus ist rund 20 Kilometer lang (Auf- und Abstieg), und von mittlerem bis hohem Schwierigkeitsgrad. Die Dauer beträgt etwa acht bis zehn Stunden. Dieser Wanderweg, der sich auf der Südseite erstreckt, hat eine besondere Tradition. Die sogenannte Ruta de los Neveros wurde früher dazu genutzt, um das Eis vom La Maroma auf Eseln ins Dorf hinab, und sogar bis nach Málaga zu transportieren. Die Route startet im Zentrum von Canillas de Aceituno.
Zu Beginn geht es einige Kilometer auf guten Pfaden steil bergan. Für den Anstieg bis zum Gipfel gibt es keinen Weg, er ist jedoch recht flach. Die Straße nach Canillas de Aceituno zweigt von der A-355 zwischen Vélez-Málaga und Alhama de Granada ab. Eine weitere, recht anspruchsvolle Route ist die Ruta de Alcaucín, die von Osten her auf den Berg führt. Sie eignet sich nur für geübte Alpinisten. Regenjacke, Mütze, Trekking-Schuhe, Wasser, Snack und Sonnenschutz sollten bei keiner Wanderung fehlen.
Für weniger geübte Alpinisten ist es empfehlenswert, die Strecke in Begleitung eines Wanderführers zu absolvieren. Auch eine Jeep-Tour bietet eine perfekte Alternative. Mit dem Allrad gelangt man in circa zwei Stunden bis auf 1.600 Höhenmeter. Dies ist die mit dem Fahrzeug maximal erreichbare Höhe. Oben angelangt kann man die anschließende Wanderdauer und den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen. Wenn man von hier aus bis zum Gipfel und wieder zurück wandern will, muss man für diese mittelschwere Strecke etwa fünf bis sechs Stunden rechnen.
Auf der Rückseite des Berges eröffnet sich ein herrlicher Blick über die Landschaft der Provinz Granada, bis hin zu den schneebedeckten Bergen der Sierra Nevada. Der Blick auf die Seite der Provinz Málaga ist nicht weniger spektakulär. Neben einem sensationellen Bergpanorama ist im besten Fall auch das Mittelmeer zu sehen.
Doch nicht immer hat man eine so optimale Sicht. Oft begräbt eine Wolkendecke Meer und Küste unter sich, während hier oben die Sonne scheint. Aber auch diese Aussicht hat ihren ganz besonderen Reiz.
La Maroma hieß früher Tejeda
Von einem Wanderführer erfuhr ich, dass der La Maroma früher einmal Tejeda hieß. Dieser Name rührte von den vielen Eiben her, die früher einmal hier wuchsen, und die auf Spanisch ‘Tejo’ genannt werden. Seiner Erzählung nach steht der Begriff Maroma im Spanischen für ein Tau aus der Schifffahrt. Und ein solches wurde benötigt, um das Eis aus einem Loch in der Nähe des Gipfels nach oben zu befördern.
Diese 30 Meter tiefe Höhle diente der Versorgung der Ortschaften mit Eis, da es damals weder Kühlschränke noch Klimaanlagen gab. So wurde das Eis aus dem Loch im Berg geholt, um in den Städten der Kühlung zu dienen.
Es gibt noch einen Weg auf den Maroma und zwar Ausgehend von Sedella. Eine wunderschöne Wanderung, weniger Anstrengend als von Canilla de Aceitunas, allerdings gibt es einen kurzen steilen Anstieg auf die Anhöhe. Für uns, neben dem Weg von Alcaucin, die schönste Route mit spektakulären Ausblicken.
Viele Grüße
#wanderlustinandalusien
Vielen Dank für den Tipp und ein schönes Wochenende!