Oliver Günther: “Wer hier arbeiten möchte, sollte schnell Spanisch lernen”

Der Volkswirt aus Süddeutschland kam vor zwölf Jahren für die Firma Oracle nach Málaga und hat Tipps für das Leben und Arbeiten an der Costa del Sol

Oliver Günther Málaga
Oliver Günther kam vor zwölf Jahren nach Málaga.

Seit mehr als zwölf Jahren lebt der Volkswirt Oliver Günther an der Costa del Sol. Als seine damalige Firma Oracle sich 2010 entschloss, einen neuen “Hub” in Málaga zu eröffnen, hat er die Gelegenheit ergriffen, vom Ausland aus zu arbeiten.

“Ich habe das mit meiner Familie und Freunden besprochen und dann entschlossen, dass die Costa del Sol fantastisch klingt.” So zog der gebürtige Heidelberger 2011 von Potsdam nach Málaga um und ist immer noch zufrieden mit der Entscheidung.

Oracle hat seinen Sitz im Technologiepark Málaga Tech Park im Norden der Provinzhauptstadt und entwickelt Cloudlösungen für Unternehmen. In Málaga arbeiten derzeit ungefähr 600 internationale Oracle-Mitarbeiter aus mehr als 25 verschiedenen Ländern, die vor allem im Sales und Sales Consulting-Bereich tätig sind.

Wir haben mit Oliver Günther darüber gesprochen, warum sich internationale Mitarbeiter entscheiden, von Málaga aus zu arbeiten, warum Málaga etwas besonderes ist und wo es die beste Schwarzwälder Kirschtorte an der Costa del Sol gibt.

Oracle sitzt im Technologiepark von Málaga. Wie waren die Anfänge, haben Sie Unterstützung von der Stadt bekommen?

Ja die gab es natürlich. Für die nicht-spanischen und besonders die nicht europäischen neuen Mitarbeiter war es sehr hilfreich, einen professionellen Dienstleister, damals war das vor allem Luis Sánchez, als Ansprechpartner zu haben, der bei allen notwendigen Behördengängen unterstützte, zum Beispiel für die Identifikations- und Steuernummer NIE und die Sozialversicherung Seguridad Social. Darüber hinaus hatte er auch viele Insider- Tipps für uns.

Wie arbeiten die Mitarbeiter in Málaga, geht der Trend zum Homeoffice weiter?

Wir konnten auch vor der Pandemie zeitweise von zu Hause arbeiten. Mein Eindruck ist, dass der Trend eher wieder zum Office zurück geht – mindestens für 2-3 Tage in der Woche. Der direkte Austausch mit den Kollegen ist sehr wichtig. Die Flexibilität zwischen beiden Formen wählen zu können, wird von den Mitarbeitern sehr geschätzt.

Was sind für Sie die Vorteile von Málaga, auch als Familie?

Wir haben die Spanier als sehr kinderfreundlich kennen gelernt. Beispielsweise können wir unsere noch kleinen Kinder problemlos mit ins Restaurant nehmen oder auch mal abends länger mit ihnen unterwegs sein. In Deutschland würden wir das nicht machen. Das Klima und die spanische Kultur helfen da natürlich.

laga ist sehr international und der Flughafen und die Infrastruktur allgemein werden immer besser. Schul- und Gesundheitssystem empfinden wir als gut. Aber vor allem bin ich auch nach 12 Jahren noch begeistert, dass wir jedes Wochenende mit der Familie an den Strand gehen können, um Sandburgen zu bauen oder einen Espeto mit einem Glas Wein zu genießen. Carpe diem.

Was ist das Besondere an Málaga?

Das kommt drauf an, wen man fragt. Für Sportler gibt es hier fast unendliche Möglichkeiten ebenso wie für kulturell Interessierte mit den vielen Museen. Ich selbst genieße sehr die Möglichkeit, fast das ganze Jahr über in einem typischen spanischen Chiringuito draußen essen zu können. Málaga ist ein guter Ort für junge Familien. Wir sind sehr zufrieden, wie unsere Kinder hier aufwachsen. Sie sind in einem internationalen Umfeld, haben spanische, französische, japanische und amerikanische Freunde. Und es scheint fast jeden Tag die Sonne, so dass man sich draußen aufhalten kann. Was will man mehr?

Haben Sie in der Provinz Málaga besondere Orte, die Sie gerne besuchen?

Wir unternehmen gern Ausflüge nach Torrox, wenn wir doch mal die deutsche Küche vermissen. Meist gehen wir zu José ins Restaurant Mediterráneo. Wir mögen die Königsberger Klopse oder einfach Currywurst und zum Nachtisch gehen wir weiter zu Andrea ins BocaBoca, um die beste Schwarzwälder Kirschtorte der Costa del Sol zu essen. Nach Nerja und Umgebung gehen wir auch gern oder im Sommer einfach mal einen der Flüsse hochwaten. Ein toller Spaß vor allem für die Kinder. Im Winter ist die Sierra Nevada nicht weit, die ordentliche Pisten zum Skifahren bietet.

Was raten Sie denjenigen, die überlegen, an die Costa del Sol zu kommen und hier zu arbeiten?

Sich an die spanische Kultur anzupassen und idealerweise so schnell wie möglich die spanische Sprache lernen. Dann bieten sich natürlich mehr berufliche Möglichkeiten, als wenn man auf Englisch oder Deutsch festgelegt ist. Und genauso wichtig: man kann Málaga noch besser kennen lernen und genießen.
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