Málaga erklärt Ferienwohnungen den Kampf – keine neuen Genehmigungen

Der Bürgermeister von Málaga beauftragt das Planungsamt mit der Prüfung eines Verbots für Ferienwohnungen. Am 9. November wird erneut für bezahlbaren Wohnraum in Málaga demonstriert.

Genehmigung für Ferienwohnungen in Málaga
Viele Ferienwohnung befinden sich im historischen Zentrum von Málaga. Foto: sas

Genehmigungen für Ferienwohnungen in Málaga

Vergangene Woche kündigte Málagas Bürgermeister Francisco de la Torre überraschend an, dass er gemeinsam mit dem städtischen Planungsamt an einer Regelung arbeitet, die in Málaga künftig keine neuen Ferienwohnungen mehr zulässt. Stattdessen sollen neue Hotels gebaut werden, um den Tourismusbedarf der Stadt zu decken.

Linke Parteien wie die PSOE und Con Málaga hatten eine zweijähriges Moratorium für Ferienwohnungen gefordert, doch de la Torre schlug mit seiner Aussage, dass die neue Zusatzbestimmung im Flächennutzungsplan (PGOU) zur Schaffung “touristisch gesättigter Zonen” in der Stadt womöglich hinfällig wird, einen anderen Weg ein.

Diese Zonen sollten ursprünglich dort eingerichtet werden, wo der Anteil an Ferienwohnungen über acht Prozent liegt. Die Stadtverwaltung prüft nun stattdessen eine umfassendere Lösung, um das Wachstum an Ferienwohnungen generell zu stoppen.

Nach Aussagen des Bürgermeisters ist der Tourismus ein strategischer Wirtschaftssektor für Spanien und besonders für Málaga. Deshalb wolle die Stadtverwaltung vermehrt auf Hotels setzen, insbesondere auf Luxushotels, und sich an kaufkräftige Touristen wenden, um den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. Aktuell gibt es in Málaga etwa 40.000 Betten in Ferienwohnungen, verglichen mit nur 14.000 Betten in Hotels, so de la Torre.

Maßnahmen zur Entspannung des Wohnungsmarktes

Zudem sprach sich der Bürgermeister erneut für die Einführung einer Tourismusabgabe in Spanien aus, damit Kommunen diese bei Bedarf erheben können. Diese Abgabe soll die Kommunen finanziell unterstützen und den angespannten Wohnungsmarkt entlasten, indem mehr Bürger Zugang zu Mietwohnungen erhalten.

Trotz wachsender Kritik und einer kürzlich im Ausland mit Besorgnis zur Kenntnis genommenen Demonstration in Málaga gegen die ausufernde Tourismusentwicklung in der Stadt betonte de la Torre, dass in Málaga keine “Turismophobie” herrsche.

Demonstration am 9. November

Für Samstag, den 9. November, hat die Plattform Málaga para Vivir erneut zahlreiche Organisationen und Anwohner zu einer Demonstration für das Recht auf menschenwürdigen Wohnraum aufgerufen.

Die Protestaktion wird von rund 50 Organisationen unterstützt, darunter die katholische Arbeiterbewegung HOAC, die die erschwerte Wohnungssuche als eines der drängendsten sozialen Probleme in Málaga bezeichnet.

Quellen: Diario SUR, Málaga HOY, Cadena SER.

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