Ausflug in die Höhlen der Provinz Málaga

In den Höhlen von La Pileta, El Tesoro, Ardales und Nerja kann man das Leben der frühen Bewohner der Region kennenlernen.

Cueva de Nerja Höhle von Nerja
Die Höhle von Nerja beherbergt unter anderem die größte natürliche Säule der Welt. // Foto: Diputación Málaga

Höhlen in Málaga

Die milden Temperaturen in den besuchbaren Höhlen der Provinz Malaga machen sie zu idealen Orten, um sich im Sommer vor der intensiven Sonne zu schützen. Doch abgesehen davon bieten diese Höhlen vor allem eine gute Gelegenheit, das Leben vor Tausenden von Jahren kennenzulernen, als sie die Heimat der ersten Siedler waren.

Die Provinz Malaga verfügt über ein interessantes Netzwerk von Höhlen mit historischem und geologischem Wert, die heute problemlos besichtigt werden können.

Höhle von Nerja

Info und Tickets: https://www.cuevadenerja.es

Eine der bekanntesten Höhlen in Málaga ist die Höhle von Nerja, die auch zu den größten in Andalusien gehört. Diese karstische Höhle liegt in unmittelbarer Nähe des kleinen Dorfes Maro in der Axarquía und gilt als natürliches Museum für Tropfsteine, da sie eine Vielzahl und Vielfalt von Formationen aufweist.

Darunter sind beeindruckende Stalaktiten, Stalagmiten und große Säulen, die aus der Nähe betrachtet faszinierend sind. Aus diesem Grund wurde die Höhle von Nerja als geologisch bedeutsamer Ort von internationalem Interesse eingestuft.

In der Höhle von Nerja wurden Höhlenmalereien und Überreste gefunden, die belegen, dass die Höhle vor über vierzigtausend Jahren von Menschen bewohnt wurde.

Diese beeindruckende Höhle wurde im Januar 1959 zufällig von spielenden Kindern entdeckt. Der von den fünf Kindern aus Maro entdeckte Zugang ist einer von zwei natürlichen Eingängen in das Höhlensystem. 1960 kam ein künstlich geschaffener Eingang hinzu, um Touristen den einfachen Zutritt zu ermöglichen. Für die Öffentlichkeit sind jedoch nur die unteren Galerien der Höhle zugänglich, die man auf angelegten Wegen bei einem Rundgang besichtigen kann.

Höhle von Rincón de la Victoria

Info und Tickets: https://www.turismoenrincon.es/cueva-del-tesoro/

Cueva del tesoro
Die Cueva del tesoro in Rincón de la Victoria.

Ebenfalls in der Axarquía, etwas mehr als vierzig Kilometer westlich, befindet sich das Höhlensystem von Cantal Alto in Rincón de la Victoria. Es besteht aus der Höhle El Tesoro, der bekanntesten und zugänglichsten, sowie der Höhle Victoria und der Höhle Higuerón.

Die zum Kulturdenkmal (BIC) erklärte Cueva del Tesoro ist ein einmaliges vom Meer erschaffenes Kunstwerk, und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Rincón de la Victoria in der Axarquía.

Mit der ‘Schatzhöhle’ beherbergt die Gemeinde in der Tat einen wahren von der Natur geformten Schatz. Denn bei dieser Höhle handelt es sich um eine von weltweit nur drei bekannten Höhlen, die ihren Ursprung unter Wasser haben. Strömungen haben einst die Galerien dieses Unterwassermonuments geformt, die erst sichtbar wurden, als der gesunkene Meeresspiegel sie zutage förderte.

Die anderen beiden Unterwassergrotten befinden sich in Asien und in Mittelamerika. Bei einem Rundgang durch die Gänge und Hohlräume von Rincóns Schatzhöhle kann man die kuriosen Formen bestaunen, die das Wasser im Laufe von Jahrtausenden hinterlassen hat.

Höhle von Ardales

Info und Tickets: https://www.ardales.es/5518/cueva-prehistorica-de-ardales

Eine weitere bedeutende besuchbare Höhle in der Provinz ist die Höhle von Ardales, in der immer noch bemerkenswerte Funde gemacht werden. Erst kürzlich wurde bekannt gegeben, dass in dieser Höhle vor mehr als dreißigtausend Jahren Muscheln zu dekorativen Zwecken verwendet wurden.

Dies ist nur eine der interessantesten Entdeckungen dieser Höhle, die im Gegensatz zu Nerja oder El Tesoro nicht so stark beleuchtet ist und somit eine tiefere Eintauchung in das Leben in Höhlen vor Tausenden von Jahren ermöglicht.

Im August 2021 konnte ein internationales Forscherteam nachweisen, dass die Höhlenmalereien in der Cueva von Ardales mit 65.000 Jahren die ältesten der Welt sind. In der 1,6 km langen Höhle wurden bisher über 1.000 Wandmalereien entdeckt, darunter Tierbilder, Handabdrücke und weibliche Figuren. Die Cueva de Ardales kann nur im Rahmen von geführten Touren besichtigt werden.

Vor oder nach dem Besuch der Höhle ist es empfehlenswert, das Interpretationszentrum in Ardales zu besuchen, das sich am Eingang des Ortes befindet.

Höhle von La Pileta in Benaoján

Info und Tickets: https://cuevadelapileta.es

Pileta interior
Die Cueva de la Pileta in Benaoján.

Ein paar Kilometer südwestlich von Ronda, mitten im Gebirge der Umgebung von Benaoján, liegt die Höhle Cueva de la Pileta, die im Jahr 1905 entdeckt wurde.

Die Höhle beherbergt  in ihrem Inneren Höhlenmalereien, die an die 20.000 Jahre alt sind und somit Zeugnisse erster menschlicher Besiedlung Andalusiens sind. Einige Forscher datieren die Kunstwerke sogar noch älter.

An den Wänden der Höhle von La Pilata gibt es Tiere, Pferde, Hirsche, aber auch Darstellungen von Menschen zu entdecken. Die Höhle kann nur in geführten Gruppen betreten werden; die Führungen dauern jeweils eine Stunde. Die Höhle ragt etwa 2,2 Kilometer in den Berg hinein, es kann im Inneren recht frisch werden.

Folgt man während der Führung dem Verlauf der Höhle weiter in ihr Inneres, tun sich kleinere Seen auf – schließlich handelt es sich um eine Tropfsteinhöhle, in der ständig eine hohe Feuchte herrscht. Auch Stalagtiten und Stalagmiten kann man dort sehen. Immer wieder huschen Fledermäuse an den Besuchern vorbei. Nach 300 Metern erreicht man in einem großen Saal, der sich hier herausgebildet hat, den Umkehrpunkt, an dem der Boden der Höhle nur weniger als 20 Zentimeter dick sein soll.

Dann geht es zurück, und nach einer Stunde im Bauch des Berges bringt die andalusische Sonne schnell die gewünschte Wärme zurück.

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