Historischer Stromausfall in Málaga und Spanien
Spanien ist nach dem schwersten Stromausfall seiner modernen Geschichte weiter auf der Suche nach den Ursachen.
Um 12:30 Uhr war am gestrigen Montag die Stromversorgung auf der gesamten Iberischen Halbinsel schlagartig eingebrochen. Betroffen waren nicht nur Spanien, sondern auch Portugal, Andorra sowie kleinere Teile Südfrankreichs.
Unbeeinträchtigt blieben die Balearen, die Kanaren sowie Ceuta und Melilla, die eigene Versorgungsnetze nutzen.
Nach Angaben des Energieversorgers Red Eléctrica führte eine “sehr starke” Fluktuation im Energiefluss – aus bisher unbekannter Ursache – dazu, dass sich Spanien vom europäischen Stromnetz abkoppelte.
Ministerpräsident Pedro Sánchez erklärte am Nachmittag, man habe noch keine abschließenden Informationen über die Hintergründe und wolle “keine Hypothese ausschließen”.
Erste Gerüchte über ein seltenes atmosphärisches Phänomen als Ursache wies der portugiesische Netzbetreiber REN entschieden zurück. Auch Frankreichs Stromversorger RTE dementierte, dass ein Brand nahe Narbonne oder Perpignan die Katastrophe ausgelöst habe.
Situation an der Costa del Sol und in Málaga
Vor allem der Transport- und Kommunikationssektor litt massiv. Der gesamte Bahnverkehr inklusive U-Bahn kam zeitweise zum Erliegen. Flüge konnten jedoch größtenteils normal landen, auch am Flughafen Málaga.
Vielerorts sorgten ausgefallene Ampelanlagen für Chaos auf den Straßen, die zügig eingesetzte Polizei und Feuerwehr konnte aber größere Probleme verhindern und den Verkehr aufrechterhalten, wie Marbellas Bürgermeisterin Ángeles Muñoz auf ihrem X-Account schrieb.
Krankenhäuser in Spanien und an der Costa del Sol arbeiteten überwiegend mit Notstromaggregaten.
Nach Angaben von Red Eléctrica konnte bis Dienstagmorgen rund 99 Prozent der peninsularen Stromnachfrage wieder gedeckt werden, so dass die Normalität langsam wieder hergestellt wird – auch in der Provinz Málaga.
In Málaga-Stadt läuft die U-Bahn nach Angaben der Stadtverwaltung wieder, Regionalzüge bleiben aber vorerst noch ausgesetzt (Stand: 29. April, 8:50 Uhr).
Nach rund 15 Stunden Dunkelheit gingen in der Provinz Málaga um etwa 3.00 Uhr früh in den meisten Stadtteilen die Lampen wieder an – ein Moment, der viele Bewohner aus dem Schlaf riss, diesmal jedoch mit einer erfreulichen Botschaft.
In vielen Häusern leuchteten Flure und Zimmer auf, als vergessene oder bewusst angeschaltete Lichtschalter plötzlich wieder Strom führten.
Doch noch nicht überall herrscht Normalbetrieb: In Teilen wie der Urbanisation El Cantal in Rincón de la Victoria mussten sich die Bewohner bis in den Morgen hinein gedulden.
In der gesamten Provinz gibt es weiterhin Bereiche mit Folgeschäden durch den Stromausfall, die den Betrieb beeinträchtigen.
Um die Sicherheit in der Dunkelheit zu gewährleisten, hatte die Policía Nacional in Málaga-Stadt zahlreiche Einheiten auf die Straße geschickt. Auch die Feuerwehr (080) und die Lokalpolizei (092) konnten ihre Notrufleitungen in der Nacht wieder vollständig herstellen.
Passagiere übernachteten im Bahnhof María Zambrano
In der Nacht zum Dienstag wurde in der Halle des Hauptbahnhofs María Zambrano in Málaga ein Notlager mit rund 200 Feldbetten für gestrandete Fahrgäste eingerichtet, nachdem zahlreiche Zugverbindungen ausgefallen waren.
🔴 Un centenar de viajeros pasan la noche en la estación María Zambrano de Málaga durante el gran apagón https://t.co/t5SQuN9leY
— SER Málaga (@SER_Malaga) April 29, 2025
Seit Dienstagmorgen rollen die Hochgeschwindigkeitszüge (AVE) ab Málaga wieder Richtung Córdoba und Madrid. Die wichtigsten Verbindungen werden von den drei Betreibern Renfe, Iryo und Ouigo bedient, wie das spanische Verkehrsministerium mitteilte.
Die Fernverbindung nach Barcelona bleibt hingegen vorerst unterbrochen und soll am Nachmittag wieder aufgenommen werden.
Quellen: El Mundo, El País, Diario SUR, Málaga HOY
Vielen Dank! Während hier innerhalb weniger Stunden inzwischen fünf informative Artikel zum Blackout erschienen sind, hat es die Konkurrenz mit den weißen Buchstaben auf grünem Grund noch nicht mal zu einem gebracht.
Außerdem fällt auf, dass Nichts reißerisch ist und Gerüchte und Vermutungen immer auch als solche gekennzeichnet sind. So stelle ich mir guten Journalismus vor: Schnell, gut recherchiert, seriös und sachlich!
Das musste jetzt mal gesagt werden.
Was war eigentlich mit dem Tennisturnier in Madrid? 😉 Kleiner Scherz. Diese unwichtigste aller Meldungen habt ihr netterweise weggelassen.
Vielen Dank, das hören wir natürlich gerne. Beste Grüße!