Zahlreiche Menschen protestieren in Málaga gegen das Amnestieabkommen

Bundeskanzler Olaf Scholz traf sich am Freitag mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Pedro Sánchez in Málaga.

Proteste in Málaga gegen Amnestieankommen
In Málaga wurde im Hafen demonstriert. Foto: Partido Popular.

Proteste in Málaga gegen Amnestieabkommen

Die spanische Partido Popular (PP) hat am gestrigen Sonntag, den 12. November, Kundgebungen in allen Provinzhauptstädten des Landes gegen das Amnestieabkommen der spanischen Regierung mit katalanischen Separatistenparteien organisiert. Mit Unterstützung dieser Parteien kann sich der amtierende Ministerpräsident Pedro Sánchez voraussichtlich diese Woche weitere vier Amtsjahre sichern.

Von der Amnestie profitieren würde auch der ehemalige Chef der katalanischen Regierung, Carles Puigdemont. Der Junts-Politiker hatte Katalonien 2017 nach der umstrittenen Volksabstimmung für unabhängig erklärt, woraufhin die spanische Zentralregierung ihm Rebellion vorwarf. Das Verfassungsgericht sah in dem Vorgehen des Katalanen einen Bruch der Verfassung und Puigdemont flüchtete ins Exil unter anderem nach Brüssel, wo er sich bis heute aufhält.

In Andalusien organisierte die PP in den acht Provinzhauptstädten Demonstrationen gegen die Amnestie und für die Gleichstellung aller Spanier, wie Andalusiens Ministerpräsident Juan Manuel Moreno auf seinem X-Account (früher: Twitter) erklärte.

In Málaga versammelten sich am Sonntag zahlreiche Demonstranten im Hafen in der Nähe des Pompidou-Museums, um ihren Widerstand gegen den “Schandpakt” zwischen der PSOE und den katalanischen Unabhängigkeitsparteien zu zeigen.

Pedro Sánchez traf Bundeskanzler Scholz in Málaga

Proteste in Málaga gegen Amnestieankommen
Pedro Sánchez traf Bundeskanzler Olaf Scholz in Málaga.

Der zunehmende Unmut gegen die spanische Regierung machte sich bereits am Freitag nachmittag bemerkbar, als Pedro Sánchez den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz zu bilateralen Gesprächen über europäische Themen im Sitz der spanischen Regierung in Málaga traf und hier von Demonstranten empfangen wurde.

Sánchez war unter starken Sicherheitsmaßnahmen nach Málaga gekommen, Beamte der Nationalpolizei waren frühzeitig im Einsatz. Die Teilnehmer der Demonstration schwenkten spanische Flaggen und skandierten Parolen gegen die Amnestie, gegen den geflohenen Carles Puigdemont und gegen Sánchez selbst. Es wurden auch Rufe wie “Verräter” und das bereits traditionelle “Wenn du Eier hast, ruf Wahlen aus” gehört.

Das Treffen zwischen Pedro Sánchez und Olaf Scholz in Málaga begann gegen 18:30 Uhr und dauerte etwa eine Stunde, wie von dem spanischen Regierungssitz La Moncloa mitgeteilt wurde.

Allerdings verließen Sánchez und Scholz das Gebäude erst gegen 20:30 Uhr in einem Konvoi von Fahrzeugen mit getönten Scheiben, während die Demonstranten weiterhin vor den beiden Ausgängen des Regierungssitzes versammelt waren.

Zuvor fand am Samstag im Messe- und Kongresspalast in Málaga der Kongress der Europäischen Sozialistischen Partei (PES) statt, zu dem Olaf Scholz gemeinsam mit anderen sozialdemokratischen Regierungschefs gekommen war. Ein weiterer von Pedro Sánchez geplanter Auftritt in Málaga wurde abgesagt.

Scholz kostet Sardinen-Spieße in Málaga

Wie die spanische Tageszeitung Diario SUR berichtet, hat Olaf Scholz am Samstag nach der Abschlussveranstaltung des Sozialisten-Kongresses in einem Chiringuito in Málaga zu Mittag gegessen, wo er die traditionellen Sardinen-Spieße und frittierten Fisch probieren konnte.

Der deutsche Bundeskanzler kam zusammen mit dem Premierminister von Rumänien, Marcel Ciolacu, in das Strandlokal María, das sich an der neuen Strandpromenade in der Calle Pacífico befindet. Beide Staatsführer verbrachten etwa eine Stunde in dem Lokal, wo sie verschiedene Gerichte wie Sardinen-Spieße, Sardellen, Venusmuscheln und Garnelen verzehrten.

Quellen: Diario SUR, Málaga HOY, El Mundo.

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