Strengstes Radargerät in Málaga
Die Straßen von Málaga halten einen wenig rühmlichen Rekord: Jahr für Jahr gehören sie zu den Strecken mit den meisten verhängten Geschwindigkeitsstrafen – noch vor Regionen mit deutlich mehr Einwohnern und Fahrzeugen.
Dies geht aus der aktuellen Statistik der spanischen Verkehrsbehörde DGT hervor, die die 50 aktivsten stationären und Abschnittsradare im Land auflistet. Ein Blitzer in Málaga belegt in der Rangliste für 2023 den zweiten Platz – nur ein Gerät in Madrid erfasste noch mehr Tempoverstöße.
Dabei handelt es sich um den Blitzer am Kilometerpunkt 968,2 der Autobahn A-7 auf der Höhe der Umgehungsstraße von Rincón de la Victoria.
Das starke Bevölkerungswachstum in dieser Gemeinde sowie in Vélez-Málaga und anderen Teilen der Axarquía hat das Verkehrsaufkommen in den vergangenen Jahren erheblich steigen lassen. Die Straße führt über mehrere aufeinanderfolgende Kurven, weshalb die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt ist. Im Jahr 2023 registrierte das Gerät 66.869 Verstöße.
Den landesweiten Spitzenplatz belegt derzeit ein Blitzer an Kilometerpunkt 20,2 der M-40 in Madrid mit 118.149 erfassten Temposündern. Doch Málaga führte die Rangliste in der Vergangenheit bereits mehrfach an, wie die spanische Tageszeitung SUR berichtet.
Blitzer bei Cerrado de Calderón ebenfalls unter den Top 5
Besonders auffällig: Der Blitzer an der A-7 ist nicht das einzige Gerät in der Provinz Málaga, das eine hohe Zahl an Verstößen registriert. Während Platz drei der Rangliste von einem Blitzer in Navarra belegt wird, rangiert auf Platz vier ein altbekannter Standort: der Blitzer beim Stadtviertel Cerrado de Calderón.
Dieser befindet sich an der Ausfahrt El Palo auf der Ostumgehung Málagas in Fahrtrichtung Almería. Auch hier gilt ein Tempolimit von 80 km/h. Im vergangenen Jahr wurden an diesem Punkt 45.522 Bußgelder verhängt.
22 Prozent mehr Geschwindigkeitsverstöße in Málaga
Die Zahl der wegen Geschwindigkeitsüberschreitung verhängten Strafen ist in der Provinz Málaga von 2022 auf 2023 um 22 Prozent gestiegen – der höchste Anstieg unter allen Verkehrsverstößen.
Insgesamt befinden sich sieben Blitzer aus Málaga unter den 50 aktivsten in Spanien. Neben den bereits genannten Geräten gibt es drei weitere entlang der A-7, darunter eine Abschnittskontrolle in einem der Tunnel bei Torrox.
Dort gilt in Fahrtrichtung Almería eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Anders als stationäre Blitzer misst dieses System die Durchschnittsgeschwindigkeit über eine längere Strecke.
Kritik an der Sanktionspolitik der DGT
“Ein Blitzer ist dann erfolgreich, wenn er immer weniger Strafen verhängt – nicht mehr”, kritisiert Mario Arnaldo, Präsident der Automobilisten-Vereinigung Automovilistas Europeos Asociados (AEA). Die Organisation wirft der Verkehrsbehörde DGT vor, eher Einnahmen zu generieren als die Verkehrssicherheit zu verbessern.
2Wenn ein Blitzer Jahr für Jahr Rekordzahlen meldet, geht es nicht um Unfallprävention, sondern um Geld”, so Arnaldo weiter. “Das Ergebnis ist eine stetig wachsende Einnahmequelle, die aber nicht dazu beiträgt, Verstöße oder Unfälle zu reduzieren – im Gegenteil: Diese haben sogar zugenommen.”
Arnaldo fordert daher eine Überprüfung der Sanktionspolitik und stellt die Frage: “Welchen Zweck erfüllt die steigende Zahl an Bußgeldern tatsächlich?”
Weitere Blitzer in der Provinz Málaga
Neben den bereits genannten Standorten gibt es in Málaga weitere Blitzer mit hohen Bußgeldzahlen:
- A-45 zwischen Antequera und Málaga: Zwei Abschnittskontrollen, eine im Tunnel von Casabermeja (80 km/h) und eine an der Abfahrt zur mautpflichtigen AP-46 in der Bergpasszone (100 km/h).
- MA-20 (westliche Ringstraße Málaga): Neuer Blitzer vor dem “falschen Tunnel” von Carlos Haya in Fahrtrichtung Cádiz. Das Tempolimit von 80 km/h wurde aufgrund der hohen Unfallrate auf dieser Gefällestrecke eingeführt.
- A-356 bei La Viñuela: Ein weiterer Blitzer an Kilometerpunkt 36,5 gehört ebenfalls zu den landesweit aktivsten.
Quellen: DGT, Málaga HOY, La Opinion, Diario SUR