Aktuelle Preise in spanischen Supermärkten
Zwischen den Jahren 2020 und 2023 sind die Preise in den spanischen Supermärkten um 38 Prozent gestiegen, wie aus einer aktuellen Analyse der spanischen Verbraucherschutzorganisation OCU hervorgeht.
Diese Untersuchung, die sich auf die größten spanischen Supermarktketten konzentriert, hat ergeben, dass insbesondere Olivenöl mit einer Preissteigerung von bis zu 225 Prozent gegenüber 2020 den höchsten Anstieg verzeichnete. Ein Liter dieses Produktes, das vor drei Jahren noch für 2,36 Euro zu haben war, kostet jetzt 7,66 Euro.
Die Analyse der OCU, die sich auf 122 häufig gekaufte Lebensmittel- und Drogerieprodukte in sieben großen Supermarktketten erstreckt, offenbart eine erhebliche Preissteigerung, die weit über den Anstieg der Lebenshaltungskosten hinausgeht. Für Waren, die im Jahr 2020 noch 100 Euro kosteten, musste man drei Jahre später 138 Euro ausgeben.
Die Supermarktketten Carrefour und Alcampo verzeichnen bei der Analyse die höchsten Preisanstiege mit jeweils 45 Prozent und 43 Prozent. Auf der Liste der Preissteigerungen folgt Mercadona, der Marktführer in Spanien, der mit 38 Prozent genau im Durchschnitt liegt, sowie El Corte Inglés mit einem Anstieg von 37 Prozent.
Eroski liegt mit einer Steigerung von 34 Prozent unter dem Durchschnitt, gefolgt von Condis und Día mit 33 Prozent und 32 Prozent.
Für die Studie wurden mehr als 55.000 Preise in den Online-Supermärkten von zehn Städten analysiert, darunter Barcelona, Madrid und Sevilla. Die deutschen Ketten Lidl und Aldi wurden in die Studie nicht aufgenommen, da sie keinen Online-Shop haben.
Neben dem Olivenöl verzeichnen Zucker, Orangensaft, Eier, Reis und Karotten die größten Preisanstiege. Auch bei anderen Produkten wie Joghurt, Lachs, Macaroni, Eis und Milch sind erhebliche Preissteigerungen zu verzeichnen.
Bei frischen Produkten findet der größte Teil der Preiserhöhungen bereits beim Produzenten statt, was jedoch nicht zwangsläufig höhere Gewinne bedeutet, da auch diese mit gestiegenen Kosten für Düngemittel und Treibstoff konfrontiert sind.
Die OCU fordert in ihrer Analyse die Beibehaltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes über Juni 2024 hinaus und dessen Ausweitung auf Fleisch und Fisch, da rund 50 Prozent der Familien in Spanien über zu wenig Kaufkraft verfügen, um diese relativ teuren Lebensmittel erwerben zu können.
Ebenso wird eine deutliche Erhöhung des Sozialgutscheins von 200 Euro für Familien mit einem Einkommen von weniger als 27.000 Euro sowie eine Ausweitung der Anzahl der Begünstigten gefordert.
Quellen: OCU, ABC de Sevilla