Traurige Zwischenbilanz: Unwetter in Valencia fordert 218 Tote und 89 Vermisste

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hat Maßnahmen für die Opfer des Wetterphänomens Dana vorgestellt. Insgesamt sollen 10,6 Milliarden Euro bereitgestellt werden.

Aktueller Stand Unwetter Spanien
Foto: Ayuntamiento de Málaga

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Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hat am gestrigen Dienstag einen Überblick über die aktuelle Lage nach den verheerenden Unwettern in Valencia gegeben.

Die Zahl der Todesopfer beläuft sich nach aktuellem Stand (6. November) auf 218. Vermisst werden immer noch 89 Menschen.

In einer Pressekonferenz nach der Sitzung des Krisenkomitees zur Dana-Katastrophe erklärte Sánchez, dass mittlerweile rund 15.000 Soldaten in Valencia im Einsatz sind, um bei der Suche nach Vermissten und bei den Aufräumarbeiten zu helfen.

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Die Aufräumarbeiten dauern an. Foto: Bomberos Valencia.

Angesichts der verheerenden Auswirkungen des Naturereignisses, das Sánchez als “die größte Naturkatastrophe in der Geschichte Spaniens” bezeichnete, werden zusätzliche Ressourcen mobilisiert.

Dazu gehören ein Marineschiff mit umfassender Ausstattung, 5.000 Polizisten und 5.000 Mitglieder der Guardia Civil. Ziel sei es, alle notwendigen Mittel bereitzustellen, um den betroffenen Menschen zu helfen.

Sánchez betonte, dass dies der größte Militäreinsatz in Friedenszeiten in Spanien sei. Bisher habe der Einsatz bereits 4.800 Rettungen ermöglicht und 30.000 Menschen geholfen.

Keine Toten in Parkhaus

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Das Parkhaus Bonaire wurde leer gepumpt und die Autos freigelegt. Foto: Bomberos Valencia.

Dennoch bleibt noch viel zu tun: Trotz der intensiven Bergungs- und Aufräumarbeiten sind viele Straßen der betroffenen Gemeinden in der Region Valencia weiterhin mit Schlamm bedeckt. Die Suche nach Opfern konzentriert sich nun auf Tiefgaragen und andere überflutete unterirdische Einrichtungen wie Tunnel und Passagen.

Zumindest gab es inmitten des Chaos in Valencia einen Lichtblick: Die Militäreinheit UME hat im Parkhaus des Einkaufszentrums Bonaire in Aldaia (Valencia) keine Opfer gefunden. Dies widerlegt die zahlreichen Gerüchte über angeblich dort gefundene Leichen und gibt der Bevölkerung Hoffnung.

In den sozialen Medien kursierten in den letzten Tagen viele Spekulationen über die Situation im Parkhaus des Einkaufszentrums Bonaire. Diese Gerüchte wurden durch offizielle Erklärungen der Polizei widerlegt, die bestätigte, dass in den inspizierten Fahrzeugen keine Leichen entdeckt wurden.

Zur Unterstützung der Rettungsarbeiten im Parkhaus, das 5.700 Parkplätze umfasst, setzte die UME Drohnen ein, um das Ausmaß der Schäden zu dokumentieren und nach möglichen weiteren Opfern zu suchen. In veröffentlichten Videos ist zu sehen, wie die Einsatzkräfte mit Booten und Taschenlampen die überschwemmten Bereiche untersuchen.

Während der schweren Überschwemmungen kam es auch zu Plünderungen in mehreren Regionen. Die spanische Polizei nahm bereits 107 Personen wegen Plünderungen und Diebstahls in Geschäften und Einkaufszentren fest.

Hilfsmaßnahmen für Dana-Opfer in Spanien

Die spanische Regierung hat am Dienstag auch ein umfassendes Hilfspaket für die in der Region Valencia betroffenen Familien, Unternehmen und Arbeitnehmer angekündigt. Insgesamt sollen zunächst 10,6 Milliarden Euro bereitgestellt werden.

Die staatlichen Hilfen bei Todesfällen, Erwerbsunfähigkeit, sowie Schäden an Haushaltsgegenständen und Wohnraum werden vervierfacht. Für Reparaturen an beschädigten Wohnungen sind Beträge zwischen 20.000 und 60.000 Euro vorgesehen.

838 Millionen Euro an direkten Hilfen gehen an KMU (kleine und mittlere Unternehmen) und Selbstständige in den am stärksten betroffenen Gebieten.

Weitere Maßnahmen umfassen Steuererleichterungen, ein Hypothekenmoratorium, den Erlass von Sozialversicherungsbeiträgen bei temporären Betriebsschließungen sowie umfangreiche Unterstützungen für kommunale und regionale Infrastrukturmaßnahmen.

Zudem wird eine Notfallhilfe aus dem EU-Solidaritätsfonds beantragt, um die Wiederaufbauarbeiten zu unterstützen.

Quellen: La Sexta, El Mundo, El País, Diario SUR, Málaga HOY

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