Warum ist die asiatische Hornisse, die in Málaga aufgetaucht ist, so gefährlich?

Erstes Nest in Alhaurín de la Torre entdeckt – Bedrohung für Menschen und Bienenvölker wächst

Asiatische Hornisse Málaga

Asiatische Hornisse Málaga

Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist erstmals in der Provinz Málaga nachgewiesen worden.

Laut der andalusischen Landesregierung und des andalusischen Imkerverbandes wurde im Gebiet Pinos de Alhaurín in Alhaurín de la Torre ein erstes Nest entdeckt.

Ein Einsatzteam versucht derzeit, ddas Nest zu vernichten, bevor sich die invasive Art weiter ausbreitet.

Riesige Nester mit Tausenden Tieren

Nach Angaben von Raimundo Real, Zoologieprofessor an der Universität Málaga, unterscheidet sich die Velutina deutlich von der bereits etablierten orientalischen Hornisse.

Während die orientalische Art ihre Nester im Boden oder in Mauerspalten anlegt, baut die Velutina ihre Kolonien frei hängend in Bäumen oder an Gebäuden. Das hat gravierende Folgen: Da es keine räumlichen Begrenzungen gibt, können die Nester enorme Größen erreichen und mehrere Tausend Tiere beherbergen.

Die Hornissen bauen zunächst ein kleineres Primärnest, in dem die Königin ihre ersten Eier ablegt. Sobald genug Arbeiterinnen vorhanden sind, errichten sie ein Sekundärnest, das die Dimension eines Medizinballs oder gar eines Strandballs erreichen kann.

„In einem solchen Nest können Tausende Tiere leben – viel mehr als bei der orientalischen Hornisse“, so der Zoologe Real.

Risiko für Menschen und Bienen

Die Gefahr für Menschen liegt weniger in der einzelnen Stichwirkung, sondern in der Masse: Fühlt sich ein Nest bedroht, können Tausende Hornissen gleichzeitig angreifen. „Jedes Tier kann mehrfach zustechen – die Giftmenge kann tödlich sein“, warnt Real.

Noch gravierender ist der Schaden für die Imkerei und das ökologische Gleichgewicht. Velutinas jagen gezielt Honigbienen, die für die Bestäubung und den Erhalt der Ökosysteme unverzichtbar sind.

Während bei den orientalischen Hornissen etwa 30 bis 40 Tiere eine Bienenkolonie attackieren, können es bei der asiatischen Art bis zu 2.000 sein.

Ungewisse Entwicklung in Málaga

Forscher erklären, dass die asiatische Hornisse nicht nur Honigbienen gefährdet, sondern auch in Konkurrenz zu anderen Hornissenarten steht.

Wenn sie auf die orientalische Hornisse oder die heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) trifft, kann es zu direkten Kämpfen kommen. Manche Experten vermuten, dass sich die Bestände dieser Arten dadurch gegenseitig begrenzen könnten. Ob das wirklich so geschieht, ist jedoch noch nicht nachgewiesen.

Wer ein Hornissennest entdeckt und das Nest eine direkte Gefahr für Menschen darstellt, sollte immer den Notruf 112 anrufen.

Quellen: Diario SUR, Junta de Andalucía, Universidad de Málaga

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