Periana in der Axarquía – bekannt für Olivenöl und Pfirsiche

Von Periana aus bieten sich herrliche Panoramablicke auf die Region. Am 15. und 16. April feiert Periana seinen "Dia de Aceite".

Periana in Andalusien

Periana in Andalusien

Das auf 550 Höhenmetern gelegene weiße Bergdorf Periana ist berühmt für sein Olivenöl und für seine Pfirsiche. Das Öl der Sorte Verdial, das typisch für die Axarquía ist, kommt überwiegend aus der Gegend um Periana.

Zwei Olivenöl-Kooperativen gibt es in der Gemeinde, eine in Periana selbst und eine weitere in Mondrón, einer kleinen Siedlung, die ebenfalls zur Gemeinde gehört. In den Kooperativen sind über 1.000 Familien organisiert, die ihren Lebensunterhalt mit dem hochwertigen kaltgepressten Öl verdienen, das zu den besten der Welt gehört.

In dem rund sechs Kilometer von Periana entfernten Mondrón gibt es auch ein Museum, das dem Olivenöl und seiner Herstellung gewidmet ist – das Museo del Aceite de Mondrón.

Periana in Andalusien

Gegründet wurde es auf Initiative der Olivenkooperative San José Artesano, mit dem Ziel, die alten Methoden der Ölherstellung zu bewahren, die Periana bekannt gemacht haben. Hier erfährt man alles rund um das ‘flüssige Gold’ und den Prozess von der Ernte bis zum fertigen Olivenöl, das man hier selbstverständlich auch kaufen kann.

Dem guten Verdial-Olivenöl wird im April mit einem Fest gezollt, bei dem das beste Öl ausgezeichnet wird. Das extranative Olivenöl prägt natürlich auch die Küche von Periana, da es bei fast allen Gerichten zum Einsatz kommt.

Am 15. und 16. April feiert Periana seinen “Dia de Aceite” (Tag des Olivenöls), ein Fest, das zur touristischen Besonderheit der Provinz erklärt wurde und in dessen Rahmen auch Workshops und Konzerte stattfinden.

Periana in Andalusien
Am 15. und 16. April feiert Periana seinen Tag des Olivenöls. Das kleine Dorf ist immer einen Ausflug wert.

Auf den Pfirsich kam Periana folgendermaßen: Von einer Argentinienreise brachte ein Bewohner der Ortschaft vor mehr als 200 Jahren einige Setzlinge der Sorte Durazno mit. Schon bald sollte sich zeigen, dass diese hier bestens gediehen. In den 1970er Jahren erreichte die Pfirsichproduktion in der Gemeinde mit mehreren Millionen Kilogramm ihren Höhepunkt.

Heutzutage ist der Pfirsichanbau leider stark geschrumpft und die meisten Früchte werden von den Einwohnern selbst verarbeitet. Auf den Märkten findet man die geschmackvollen Pfirsiche aus Periana daher nur noch selten.

Am Día del Melocóton, dem Pfirsichfest, das Ende Juli gefeiert wird, stehen die leckeren Früchtchen einen Tag lang im Fokus. Man kann zahlreiche Speisen kosten, die mit Pfirsichen zubereitet werden, und das beste Gericht bekommt einen Preis verliehen.

Wandern in Periana

Von Periana aus bieten sich herrliche Panoramablicke auf die Axarquía-Region. Man sieht auf den Stausee von La Viñuela und in die umliegenden Berge. Die Umgebung lädt zum Wandern ein und bietet mehrere thematische Routen, unter anderem die Route der Ölmühlen (Ruta de los Molinos Aceiteros), die Route der Berge (Ruta de la Sierra) oder die Route des Wassers (Ruta del Agua).

Früher gab es in Periana zahlreiche Wassermühlen, in den 1950er Jahren waren es etwa zwölf. Betrieben wird davon zwar keine mehr, aber einige wurden zu Freizeitgebieten umfunktioniert. Die rund 3.150 Einwohner zählende Gemeinde wird auch bei Touristen, die dem Trubel der Stadt entfliehen möchten und die Ruhe auf dem Land suchen, immer beliebter.

Sehenswürdigkeiten in Periana

Sehenswert ist Perianas Kirche San Isidro Labrador. Sie wurde nach dem großen Erdbeben im 19. Jahrhundert im Neo-Mudéjar-Stil gebaut, ebenso wie das gesamte umliegende Viertel. Die geschichtsträchtige Plaza de la Fuente, der Brunnenplatz, war früher das Zentrum des sozialen Lebens im Dorf.

Auch der alte Waschplatz, an dem heutzutage an heißen Tagen Kinder spielen, weckt Erinnerungen an alte Zeiten. Wenn man bei einem Bummel durch den Ort Appetit bekommt, kann man im Café Restaurante Verdugo eine Pause einlegen. Dieses familiär geführte traditionelle Lokal bietet hausgemachte Speisen aus der vielfältigen Dorfküche sowie ein Tagesmenü an.

Die Baños de Vilo, die im 18. und 19. Jahrhundert zu den bedeutendsten arabischen Bädern in Andalusien zählten, befinden sich etwa zweieinhalb Kilometer von der Ortschaft entfernt. Die Araber nutzten die heilende Wirkung des schwefel-, magnesium-, kalzium- und stickstoffhaltigen Wassers, das gegen alle Arten von Herpes eingesetzt wurde, wie aus der Werbung vom Ende des 19. Jahrhunderts hervorgeht. Ein vor über tausend Jahren aus Stein gemeißelter Brunnen vermittelt einem das Gefühl, in die Vergangenheit zurückzukehren.

Periana in Andalusien
Die Baños de Vilo bei Periana. Foto: mw

Die Autorin Marlene Wörner hat ein Buch über die Dörfer der Axarquía und ihre Traditionen geschrieben. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

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