Interview mit Autorin und Journalistin Marlene Wörner
Seit ihrem 17. Lebensjahr ist Spanien für Marlene Wörner das liebste Reiseziel. In die Axarquía kam die Baden-Württembergerin zum ersten Mal vor rund 30 Jahren, um im Landhaus ihrer Eltern Urlaub zu machen.
Seit September 2005 lebt sie mit ihrem Mann permanent auf dem Land zwischen Torrox und Cómpeta und schreibt für deutschsprachige Medien über die Axarquía. Nun hat sie ein Buch über die Dörfer der Region herausgebracht.
Wir haben mit Marlene Wörner über ihr Leben an der Costa del Sol gesprochen.
Wie entstand die Idee zu Ihrem Buch?
Das Buch ist aus meiner Liebe für diese Region entstanden. Ich möchte meine Wahlheimat gerne bekannter machen, und damit diesem Landstrich, der mir schon viele schöne Zeiten beschert hat, auch etwas zurückgeben.
Wie lange haben Sie daran gearbeitet?
Es war ein lange gehegtes Projekt von mir, das sich über einige Jahre hinweg entwickelt hat. Da ich berufstätig bin, und mein Buch in meiner freien Zeit entstanden ist, ging es mal mehr mal weniger schnell voran. Wie lange es genau gedauert hat, kann ich gar nicht mehr sagen.
Worum geht es?
Ich stelle alle 31 Dörfer der Region vor – mit ihrer Besonderheiten, ihren Traditionen und Festen, den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten sowie kulturellen und gastronomischen Angeboten.
Was war am schwierigsten beim Schreiben?
Was den Inhalt und die angegebenen Daten betrifft habe ich mich in erster Linie an den Informationen der Rathäuser der einzelnen Gemeinden und anderer offizieller Quellen wie der andalusischen Landesregierung orientiert. Somit war die Information meist nur in spanischer Sprache erhältlich und es war neben der Recherche auch viel Übersetzungsarbeit vonnöten.
Als ich den mehrfach überarbeiteten Text endlich fertig und die Fotos ausgewählt hatte, kam noch jede Menge formelle Arbeit auf mich zu. Zur Erstellung eines print-konformen Buchblocks musste ich mich erst noch in gewisse Software einarbeiten.
Was war die schönste Erfahrung im Entstehungsprozess des Buches?
Dass ich in der Zeit, in der das Buch entstanden ist, selbst noch viel mehr über die einzelnen Gemeinden erfahren habe. Am allerschönsten war natürlich der Moment, als ich mein erstes Buchexemplar in Händen hielt.
Bei 31 besuchten Dörfern – gibt es ein Lieblingsdorf, welches Sie immer wieder gerne besuchen?
Ein Lieblingsdorf habe ich nicht. Jedes Axarquía-Dorf hat seinen eigenen Charme. Da ich in der Nähe von Cómpeta wohne bin ich dort regelmäßig, und auch immer wieder gerne. Viele im Dorf kennen mich, ich fühle mich gut integriert und die landschaftliche Umgebung ist einfach traumhaft.
Aber auch in anderen Regionen gibt es Dörfer, in die ich gerne fahre: La Herradura übt auf mich einen besonderen Reiz aus, aber auch die Dörfer in den Alpujarras wie Pampaneira, Capileira oder Trevélez sind mir immer wieder einen Besuch wert.
Für Besucher, die in die Axarquía kommen: Welche Routen und Erlebnisse würden Sie empfehlen?
Das kommt darauf an, was der Besucher möchte – ob kulturelle oder sportliche Aktivitäten, Meer oder Berge, will er Wandern, Motorradfahren, Wassersport treiben, oder einfach die Seele baumeln lassen. Es gibt ein riesiges Feld an Möglichkeiten. Hier lässt sich sicher für jeden Geschmack etwas finden und das Buch gibt bestimmt den ein oder anderen Anreiz.
Für Wanderer ist eine Tour auf den La Maroma, den höchsten Berg von Málaga, sicher ein besonderes Erlebnis. Bei erfahrenen Alpinisten sehr beliebt ist der Wanderweg ab Canillas de Aceituno, der über eine Hängebrücke in 64 Metern Höhe die Felsenschlucht El Saltillo überquert.
Ein Ausflug nach Alfarnate lohnt sich allein schon wegen der Fahrt, die fantastische Ausblicke zu bieten hat. Der Ort selbst beherbergt einen der ältesten Landgasthöfe Andalusiens, die Venta de Alfarnate, wo in rustikaler Atmosphäre traditionelle Gerichte serviert werden.
Man kann auch mehrere Dörfer im Rahmen einer Rundfahrt erkunden. Eine Tour durch eine herrlich abwechslungsreiche Landschaft führt zum Beispiel von Torrox aus nach Cómpeta, und weiter über Canillas de Albaída, Árchez, Salares und Sedella bis nach Canillas de Aceituno. Von Canillas de Aceituno aus kann man noch einen Abstecher an den Viñuela-Stausee unternehmen und dann in Richtung Vélez-Málaga wieder an die Küste zurückfahren.
Können wir ein zweites Buch von Ihnen erwarten?
Ja, ein zweites Buch ist tatsächlich schon in Arbeit. Doch das wird sicher noch dauern, denn momentan bin ich gerade dabei, meine eigene Webseite zu gestalten, in der ich meine breit gefächerten Interessen zusammenfassen möchte. Neben Andalusien und Spanien gilt meine Leidenschaft der Kunst, ätherischen Ölen, Yoga, Meditation und Themen rund um ein bewusstes Leben.
Wo kann man Ihr Buch kaufen?
Mein Buch ist als Taschenbuch und seit kurzem auch als E-Book erhältlich. Wer hier lebt, kann es direkt bei mir erwerben oder im Axarquía-Servicecenter in Torrox Park (Avenida Miguel Cervantes 1, direkt gegenüber dem Camping). Online ist es im Buchshop von www.bod.de, sowie in anderen gängigen Online-Shops erhältlich. Es ist auch in allen Buchhandlungen unter der ISBN-Nummer bestellbar.
Weiße Dörfer der Axarquía
31 Gemeinden zwischen Meer und Bergen
Taschenbuch: ISBN 9783756851621. 15 Euro
E-Book: ISBN 9783756810215. 8,99 Euro