Spanische Regierung ermittelt gegen Billig-Airlines wegen Handgepäck-Gebühren

Das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid prüft, ob die Extrakosten für Handgepäck und Sitzplatzreservierung als "missbräuchlich" einzustufen sind

Handgepäckregeln in Spanien

Handgepäckregeln in Spanien

Die spanische Regierung hat ein Ermittlungsverfahren gegen sieben Low-Cost-Airlines eingeleitet, die für die Mitnahme von Handgepäck in der Kabine sowie Sitzplatzreservierungen zusätzliche Gebühren verlangen.

Das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid prüft, ob diese Praxis als “missbräuchlich” und “unlauter” einzustufen ist, da es sich um Dienstleistungen handelt, die normalerweise als selbstverständlich angesehen werden.

Das Ministerium argumentiert, dass Handgepäck und Sitzplatzreservierungen unverzichtbare Leistungen sind, die für das Reisen notwendig sind. Obwohl das Ministerium die Namen der sieben untersuchten Billigfluggesellschaften nicht bekannt gegeben hat, sind alle sieben in Spanien tätig.

Die Preisgestaltung von Airlines lege nahe, dass ihr Hauptziel darin besteht, eine hohe Position auf Online-Vergleichsportalen zu erreichen, so das Ministerium. Dadurch können die tatsächlichen Preise, die Verbraucher letztendlich zahlen müssen, erheblich höher ausfallen.

Die untersuchten Unternehmen haben insgesamt einen Marktanteil von über 30 % innerhalb und außerhalb Europas und beeinflussen somit die Buchung von Millionen von Passagieren.

Die Beschwerde über die Preispolitik der Airlines wurde von der spanischen Verbraucherschutzorganisation Facua eingereicht. Facua betont, dass die Praxis der Airlines gegen das Flugsicherungsgesetz verstößt, das besagt, dass Luftfahrtunternehmen verpflichtet sind, Handgepäck kostenlos in der Kabine zu befördern.

Das spanische Verbraucherschutzministerium verfügt seit dem vergangenen Jahr über die Möglichkeit, direkt Sanktionen auszusprechen. Den in Spanien tätigen Airlines drohen nun Geldstrafen in Höhe 10.000 bis 100.000 Euro.

In den letzten Jahren haben immer mehr Fluggesellschaften damit begonnen, Gebühren für Handgepäck zu erheben. Kostenlos erlaubt ist oft nur eine Handtasche oder ein kleiner Rucksack.

So hat Ryanair seit 2018 seine Handgepäckpolitik geändert. Statt einem Handgepäckstück mit einem Gewicht von bis zu 10 Kilogramm und einem Rucksack oder einer Handtasche ist es nun nur noch erlaubt, ein kleines Gepäckstück mitzuführen, das unter den Sitz passen muss. Bei Vueling ist seit Ende 2021 ebenfalls nur noch eine kleine Tasche erlaubt, die unter den Vordersitz passt.

Ryanair verlangt Geld für Mitnahme von Ensaimadas aus Mallorca

Erst vergangene Woche kam es zu Streitigkeiten auf Mallorca wegen des bekannten Gebäcks Ensaimada. Zahlreiche Passagiere hatten Ryanair vorgeworfen, für die Mitnahme dieser Spezialität eine Extra-Gebühr zu verlangen.

Nach Gesprächen zwischen Verantwortlichen aus Mallorca und Ryanair steht nun fest, dass pro Passagier eine Ensaimada – egal ob am Airport oder außerhalb gekauft – umsonst mitgenommen werden darf.

Quellen: Málaga HOY, Diario de Sevilla, La Moncloa.

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