Touristische Unterkünfte in Andalusien erreichen historische Zahlen

Das Angebot für Besucher in Málaga, Almería, Córdoba und Sevilla steigt im ersten Quartal 2024 um durchschnittlich über 20 Prozent an. Tourismusverband spricht von "unkontrolliertem Zustand."

Touristenwohnungen in Andalusien

Touristenwohnungen in Andalusien

Die Zahl der touristischen Unterkünfte in Spanien und Andalusien erreicht neue Höhen: Im ersten Quartal des Jahres 2024 verzeichneten die Städte Málaga, Almería, Córdoba und Sevilla einen bemerkenswerten Anstieg der Angebote für Besucher. Laut einem Bericht von Exceltur, einer Vereinigung großer Unternehmen der Tourismusbranche, betrug das Wachstum der touristischen Unterkünfte in diesen Städten im Schnitt über 20 Prozent, wobei Málaga mit fast 30 Prozent an der Spitze liegt.

Dieser Trend spiegelt sich auch in anderen spanischen Städten wider, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Während Städte wie Barcelona und San Sebastián ein moderates Wachstum zeigen, registrieren Orte wie Palma de Mallorca und Ibiza einen leichten Rückgang der touristischen Angebote.

Fehlende Regulierung bei Touristenwohnungen

Die Studie von Exceltur beschreibt den Zustand der Touristenwohnungen in Andalusien als “ungezügelt”. In nur zwei Jahren hat die Zahl der verfügbaren Plätze für Touristen die Höchststände vor der Pandemie im Jahr 2020 bei weitem übertroffen.

Nach Angaben des Verbandes hat sich die Anzahl der Ferienwohnungsplätze in Spanien innerhalb eines Jahres um 60.000 erhöht  – die meisten davon illegal – und liegt nun über 280.000.

Die Zunahme der touristischen Unterkünfte führt in den historischen Zentren der andalusischen Hauptstädte zu einem Rückgang der einheimischen Bevölkerung. Die Einwohnerzahl in diesen Gebieten hat seit 2012 deutlich abgenommen, mit signifikanten Verlusten in Städten wie Granada, Sevilla und Cádiz.

Exceltur hebt hervor, dass die explosionsartige Zunahme der Touristenwohnungen zu Wohnungsmangel und steigenden Lebenshaltungskosten führt, was bei den Anwohnern oftmals für Unmut sorgt.

Die spanische Regierung hat das Thema der Touristenunterkünfte auf ihre Agenda genommen. Wohnungsbauministerin Isabel Rodríguez betonte die Notwendigkeit, die touristischen Unterkünfte in sogenannten “angespannten Zonen” zu begrenzen, um den Zugang zu Wohnraum zu gewährleisten. Sie strebt nach eigenen Aussagen eine koordinierte Vorgehensweise mit den autonomen Regionen an, um eine landesweite Lösung für das Problem zu finden.

Dazu sagt der Geschäftsführer von Exceltur, José Luis Zoreda: “Die unkontrollierten Touristenunterkünfte sind ein Problem, das eine soziale Überdrüssigkeit verursacht und den Zugang zu Wohnraum für die lokale Bevölkerung erschwert”.

Er forderte, dass die von der spanischen Regierung angekündigten Treffen mit den autonomen Regionen nicht zu einer “Konfrontation nach politischen Farben” führen sollten, da es sich um ein “nationales Problem” handelt.

Quellen: Exceltur, Málaga HOY, Diario SUR

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