Spanien überholt Deutschland als Europas führende Nation für klinische Studien

Klinische Studien in Spanien

Spanien hat Deutschland als Spitzenreiter in Europa im Bereich klinischer Studien abgelöst. Im vergangenen Jahr wurden in spanischen Forschungseinrichtungen, Laboren, Krankenhäusern und Kliniken 485 neue klinische Studien gestartet, 14 Prozent mehr als in Deutschland, das mit 417 Studien auf den zweiten Platz zurückfiel.

Klinische Studien sind entscheidend, um die Wirksamkeit und Sicherheit neuer Medikamente sowie diagnostischer oder therapeutischer Verfahren vor ihrer Zulassung zu bewerten.

Noch vor fünf Jahren lag Spanien auf Platz drei in Europa, weit hinter Deutschland und Großbritannien.

Laut einer Studie der Beratungsfirma Iqvia für die europäische Föderation der pharmazeutischen Industrie hat sich Spanien zu einem Vorbild entwickelt, das andere Länder angesichts eines europaweiten Rückgangs klinischer Forschung emulieren sollten.

Erfolgsfaktoren: Attraktives Ökosystem und moderne Infrastruktur

Spanien habe ein attraktives Umfeld für Investoren geschaffen, so die Studie. Die Investitionen stiegen von 479 Millionen Euro im Jahr 2012 auf 834 Millionen Euro im Jahr 2022.

Trotz Spaniens Fortschritten zeigt der Bericht eine besorgniserregende Entwicklung in der EU: Während die Zahl der klinischen Studien weltweit in den letzten fünf Jahren um 38 Prozent gestiegen ist, sank der Anteil der EU an neuen Studien von 22 Prozent im Jahr 2018 auf nur noch 12 Prozent im Jahr 2023.

Besonders alarmierend ist der Rückgang in Schlüsselfeldern wie Onkologie, Immuntherapien, seltenen Krankheiten sowie Zell- und Gentherapien. Auch in den wichtigen Phase-1-Studien, die den Grundstein für zukünftige Forschung legen, zeigt sich ein deutlicher Rückgang.

Die Studie warnt, dass Europa von seiner einst führenden Position hinter die USA, China und andere aufstrebende Regionen zurückfällt.

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