Málaga Pollenflug im Frühjahr
Die steigenden Temperaturen in Málaga sorgen dafür, dass die Pollensaison dieses Jahr früher beginnt als üblich. Während Zypressen- und Brennnesselpollen bereits hohe Werte erreichen, wird in den kommenden Tagen auch die Platane Spitzenwerte verzeichnen.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Olivenbäume in der Region rund zwei Wochen früher als erwartet zu blühen beginnen. Experten führen diese Entwicklung auf einen insgesamt wärmeren Winter sowie Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung durch den zunehmenden Verkehr zurück, die Allergiesymptome weiter verstärken.
Allergien sind mittlerweile weniger vorhersehbar, da die klimatischen Bedingungen die Pollenflugzeiten verändern. Während die Symptome wie Niesen, tränende Augen, Hautreizungen und Atemwegsprobleme saisonal typisch sind, beobachten Ärzte und Biologen eine wachsende Unregelmäßigkeit. Die Pollensaison beginnt früher und dauert in vielen Fällen länger.
Pollenkonzentrationen steigen – Frühblüher dominieren
Die neuesten Messungen des Red Andaluza de Aerobiología (Andalusisches Aerobiologie-Netzwerk) zeigen, dass sich die Pollenkonzentrationen in Málaga derzeit auf einem für die Jahreszeit typischen, aber hohen Niveau befinden.
Dr. Antonio Picornell, Botaniker an der Universität Málaga, bestätigt gegenüber der spanischen Tageszeitung Diario SUR: “Die Werte für Zypresse und Brennnesselgewächse sind derzeit sehr hoch, was jedoch für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich ist. Was wir aber feststellen, ist ein deutlicher Trend zu einer früheren Blüte. Heute habe ich bereits einen Olivenbaum in Blüte gesehen, was rund zwei Wochen früher ist als im Durchschnitt.”
Besonders die Brennnesselpollen (Parietaria) gelten als starke Allergene. Derzeit sind ihre Konzentrationen mit 48 Pollenkörnern pro Kubikmeter Luft vergleichbar mit den Werten des Vorjahres. Zypressenpollen befinden sich ebenfalls auf hohem Niveau und dürften in den kommenden Tagen weiter ansteigen. Auch Platanen, die vor allem in der Stadt Málaga häufig vorkommen, stehen kurz vor der Hauptblüte.
Für Allergiker besonders relevant ist der Olivenbaum. Während die Hauptsaison üblicherweise im April oder Mai liegt, könnte es dieses Jahr bereits im März zu hohen Pollenbelastungen kommen.
“Die Blüte des Olivenbaums variiert von Jahr zu Jahr. Manchmal kann sie sich um einen ganzen Monat verschieben”, erklärt Picornell. Die Messwerte der spanischen Aerobiologie-Red (REA) deuten darauf hin, dass die ersten Olivenpollen bald in der Luft nachweisbar sein könnten.
Luftverschmutzung verschlimmert Allergiesymptome
Neben der steigenden Pollenkonzentration haben Umweltfaktoren einen entscheidenden Einfluss auf die Intensität der allergischen Reaktionen. Der Experte Ibón Eguiluz Gracia, sieht eine besorgniserregende Entwicklung: “In Málaga ist die Luftverschmutzung fast ausschließlich auf den Verkehr zurückzuführen. Die zunehmende Urbanisierung und der dichte Straßenverkehr sorgen dafür, dass die Schadstoffbelastung steigt. Dies reizt die Atemwege und macht sie empfindlicher gegenüber Pollen. Das bedeutet, dass Menschen mit allergischen Erkrankungen stärkere Symptome entwickeln, insbesondere bei Heuschnupfen und Asthma.”
Ein weiteres Problem sind sogenannte Kreuzreaktionen. Wenn sich verschiedene Pollenarten überschneiden oder mit anderen Umweltfaktoren interagieren, können Allergien intensiver ausfallen. Zudem zeigt sich, dass Pollen durch Luftverschmutzung aggressiver werden: Feinstaub und andere Schadstoffe können die Proteine in den Pollenkörnern verändern, wodurch sie eine stärkere allergene Wirkung entfalten.
Der Einfluss des Klimawandels auf Allergien
Neben Umweltverschmutzung spielt der Klimawandel eine zunehmend bedeutende Rolle in der Entwicklung von Allergien. Die steigenden Durchschnittstemperaturen führen dazu, dass Pflanzen früher blühen und die Pollensaison verlängert wird. Zudem begünstigt das sich ändernde Klima die Ausbreitung invasiver Pflanzenarten, die in Andalusien bisher nicht heimisch waren.
Ein Beispiel hierfür ist die Ambrosia, eine hochallergene Pflanze, die in Osteuropa bereits zu massiven gesundheitlichen Problemen geführt hat. Sie wurde kürzlich in Katalonien nachgewiesen und könnte sich weiter ausbreiten. Wissenschaftler der Red Andaluza de Aerobiología überwachen die Situation genau und haben spezielle Warnmechanismen für den Fall, dass Ambrosiapollen auch in Südspanien auftauchen.
Prognose für die kommenden Tage
In den nächsten Tagen wird die Pollenkonzentration in Málaga weiter steigen. Während die Olivenbäume noch in den Startlöchern stehen, wird die Platane insbesondere in Málaga-Stadt und Teilen der Axarquía hohe Werte erreichen.
Andere Pollenarten wie Eiche (Quercus), Amarantgewächse (Amaranthaceae), Wegerich (Plantago), Gräserpollen oder Esche bleiben derzeit auf einem niedrigen Niveau.
Dennoch sollten Allergiker wachsam bleiben, da sich die Situation mit steigenden Temperaturen jederzeit ändern kann.