Wie funktionieren die „schwarzen Radare“, die Spanien 2026 einführt?

Die Verkehrsbehörde DGT will Autofahrten mit nur einer Person einschränken – Ziel sind weniger Fahrzeuge, Verbrauch und Emissionen

Neue Radare in Spanien ab 2026
In Spanien gibt es für 2026 ein neues Radargerät.

Neue Radare in Spanien ab 2026

Ab Anfang 2026 beginnt in Spanien eine neue Phase der Verkehrskontrolle: Die Generaldirektion für Verkehr (DGT) startet den flächendeckenden Einsatz sogenannter „schwarzer Radare“ (radares negros), die mithilfe von künstlicher Intelligenz prüfen, wie viele Personen im Auto sitzen.

Die ersten Geräte werden im ersten Quartal 2026 auf der A-2 bei Madrid in Betrieb genommen, wo ein neuer VAO-Fahrstreifen (Vehículos de Alta Ocupación) eingerichtet wird.

Diese Fahrspuren sind ausschließlich für Fahrzeuge mit mindestens zwei Insassen bestimmt – unabhängig von Umweltplaketten. Wer allein unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld von 200 Euro.

Die DGT will so erreichen, dass Autofahrer häufiger Mitfahrgelegenheiten bilden, um Verkehrsaufkommen, Kraftstoffverbrauch und Emissionen zu senken.

„Wenn wir zwei Personen pro Fahrzeug erreichen, hätten wir halb so viele Autos auf der Straße, halb so viel Verbrauch und halb so viele Emissionen“, erklärte DGT-Direktor Pere Navarro bereits zuvor.

Radare in Spanien arbeiten mit KI

Die neuen Radare werden wegen ihres dunklen Designs „radares negros“ genannt und sind eine Premiere in Spanien. Sie messen nicht die Geschwindigkeit, sondern erfassen mithilfe von Infrarotsensoren und 5G-Technologie die Fahrzeuginsassen.

Zwei fest installierte Kameras nehmen jedes Auto auf, während eine KI-Software mit 95-prozentiger Genauigkeit menschliche Silhouetten erkennt – selbst Puppen oder Tiere werden zuverlässig ausgeschlossen.

Die Geräte sind solarbetrieben, arbeiten nahezu unsichtbar und senden Verstöße in Echtzeit an die Zentrale der DGT. Damit entfällt der Eingriff durch Polizisten, Bußgelder werden automatisch erstellt.

Das System ist Teil der vernetzten Plattform DGT 3.0, über die künftig auch weitere Verkehrsdaten in Spanien in Echtzeit verarbeitet werden sollen.

Nach Angaben spanischer Medien will die DGT die Radare nicht nur auf VAO-Spuren, sondern künftig auch in Zonen mit niedrigen Emissionen (ZBE) einsetzen. Ein entsprechendes Regierungsdekret könnte es Städten erlauben, den Zugang zu diesen Umweltzonen zu beschränken, wenn nur eine Person im Fahrzeug sitzt.

Carsharing Fahrspur SpanienZudem wurde bereits ein neues Verkehrsschild eingeführt: Die blaue, quadratische S-51b-Tafel markiert VAO-Spuren mit der Aufschrift „2+“ und zeigt ein Fahrzeug mit zwei Insassen.

Sie soll klarstellen, wo die Nutzung nur für Mehrpersonentransporte erlaubt ist.

Quellen: Ideal, ABC, Autopista, Diario SUR

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