Riesenquallen an der Costa del Sol beunruhigen Badegäste

Das Auftauchen von Riesenquallen hat vergangene Woche Badegäste am Strand von Cabopino in Marbella verunsichert

Riesenquallen an der Costa del Sol
Die Quallen tauchen besonders häufig im September auf.

Riesige Quallen an der Costa del Sol

Das Auftauchen von Riesenquallen hat vergangene Woche Badegäste am Strand von Cabopino in Marbella beunruhigt. Einige der Zeugen schickten Fotos und Videos an die spanische Tageszeitung Diario SUR, die von Meeresbiologen zur Identifizierung überprüft wurden.

Auch in der Provinzhauptstadt Málaga tauchten die Quallen auf, unter anderem am Strand El Dedo des Fischerviertels El Palo.

Die Experten identifizierten nach Angaben von Diario SUR die Quallen als Exemplare der Art Rhizostoma luteum, die einen Durchmesser von über 50 Zentimetern, ein Gewicht von bis zu 40 Kilogramm und Tentakeln von bis zu drei Metern Länge erreichen können.

Laut dem erfahrenen Meeresbiologen Jesús Bellido wird ihr Auftreten an den Stränden der Costa del Sol immer häufiger.

“Es handelt sich um eine Art, die seit Beginn des 21. Jahrhunderts an der Küste von Málaga deutlich häufiger vorkommt”, erklärt Bellido. Die Fundación Aula del Mar und das Projekt Infomedusa verfolgen seit Jahren ihre Entwicklung.

“Wir haben festgestellt, dass sie vor allem im letzten Sommermonat, ab Mitte August und besonders im September, deutlich häufiger vorkommen”, so Bellido.

Trotz ihrer beeindruckenden Größe und langen Tentakeln ist der Stich der Rhizostoma luteum “sehr mild”, so Bellido. “Es handelt sich eher um ein leichtes Brennen oder Unbehagen in Bereichen, in denen die Haut dünner ist, als um wirkliche Schmerzen.”

Riesenquallen an der Costa del Sol
Die Quallen wurden vor kürzlich am Strand von Cabopino in Marbella gesichtet.

Umgangssprachlich und aufgrund der Form ihrer Tentakel in einigen Regionen als “Fassqualle” bekannt, gab es seit ihrer Entdeckung Ende des 19. Jahrhunderts in der wissenschaftlichen Gemeinschaft Zweifel an ihrer Existenz als eigenständige Art, da es an Beweisen und Berichten mangelte.

Im Sommer 2012 wurden jedoch etwa 50 Exemplare an der spanischen Mittelmeerküste gesichtet, insbesondere an den Stränden von Murcia, Almería, Granada und Málaga, was ihre Präsenz im spanischen Mittelmeerraum bestätigte.

Ökologisch gesehen spielt diese Qualle eine wichtige Rolle, da sie häufig als Schutz für Jungfische wie Makrelen vor Fressfeinden dient. Im Allgemeinen ist sie ein pelagisches Tier, das in offenen Gewässern lebt und bis vor kurzem selten in Küstennähe zu sehen war, wohin sie meist durch Strömungen oder Stürme gelangt.

Die Rhizostoma luteum ist häufiger an der östlichen Atlantikküste anzutreffen und vom Kantabrischen Meer bis nach Senegal, wird jedoch zunehmend an den Stränden der Straße von Gibraltar und des Alborán-Meeres gesichtet.

Auch im nordspanischen Asturien wurden am Strand von San Lorenzo in Gijón die Riesenquallen in der vergangenen Woche gesichtet. Fotos gibt es unter diesem Link.

Quellen: Diario SUR, El Comercio, El Espanol.

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