Gelbe Warnung vor starkem Regen und Gewittern gilt weiterhin in Teilen der Provinz Málaga

Die spanische Wetteragentur Aemet hat davor gewarnt, dass am heutigen Mittwoch Niederschläge von bis zu 15 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde möglich sind

Unwetter an der Costa del Sol
Am Dienstagmorgen wurden zahlreiche Blitzeinschläge über der Bucht von Málaga verzeichnet. Foto: Junta de Andalucía.

Heftiges Unwetter an der Costa del Sol

Nach den starken Regenfällen am gestrigen Dienstag in der Provinz Málaga hat die spanische Wetteragentur Aemet die Alarmstufe für die kommenden Tage herabgestuft.

Das bedeutet jedoch nicht, dass der Regen aufhört, sondern lediglich, dass er mit geringerer Intensität fällt.

Vorerst bleibt eine gelbe Wetterwarnung für diesen Mittwoch, den 30. Oktober, aktiv. Diese ist daher ernst zu nehmen, da der Regen auf bereits durchnässten Boden fällt und somit die entstandenen Schäden verschärfen könnte.

Die aktuelle Warnung vor starkem Regen und Gewittern gilt für die Stadt Málaga, die westliche Costa del Sol, das Guadalhorce-Tal und die Serranía de Ronda. Diese Warnung ist gültig von den frühen Morgenstunden bis 20:59 Uhr.

Niederschläge von bis zu 15 Liter pro Quadratmeter in der Stunde sind möglich, und die Regenwahrscheinlichkeit liegt laut Aemet-Prognose bei nahezu 100 Prozent den ganzen Tag über.

Für den Rest der Woche erwartet Aemet, dass der “Dana”-Ausläufer (ein isoliertes Höhentief) bis mindestens Samstag Schauer von geringerer Intensität in der Provinz Málaga und der Costa del Sol bringen könnte. Die Regenwahrscheinlichkeit bleibt hoch, jedoch ohne weitere Warnungen.

Auch am Sonntag wird mit Niederschlag gerechnet, aber es wird erwartet, dass die Wetterlage allmählich stabiler wird und sich die Temperaturen leicht erholen, jedoch im Bereich von 20 bis 22°C bleiben.

Heftiges Unwetter am Dienstag mit 20.000 Blitzen

In Málaga und der umliegenden Provinz kam es in den frühen Morgenstunden des Dienstag, den 29. Oktober, zu einem ungewöhnlich starken Unwetter.

Innerhalb einer Stunde, von 4 bis 5 Uhr morgens, fielen mehr als 120 Liter Regen pro Quadratmeter, begleitet von Hagel und über 20.000 Blitzeinschlägen, die die Nacht erhellten. Die “Dana” brachte eine intensive Regenfront, die zahlreiche Bewohner überraschte und soziale Netzwerke mit Videos der Ereignisse füllte.

Auf den Zufahrtsstraßen in die Provinzhauptstadt Málaga und in anderen Gemeinden der Costa del Sol kam es aufgrund der heftigen Regenfälle zu langen Staus.

https://twitter.com/CanalMalagaRTV/status/1851217964252414273

Schwere Überschwemmungen im Guadalhorce-Tal

Die Regenfälle mit bis zu 165 Liter pro Quadratmeter Niederschlag haben insbesondere im oberen Guadalhorce-Tal zu schweren Überschwemmungen in den Gemeinden Álora und Pizarra geführt. Zahlreiche Häuser und Schulen wurden überflutet, und mehrere Autos wurden durch die Wassermassen mitgerissen.

Besonders betroffen war der Stadtteil Estación de Álora, wo Einsatzkräfte Schwierigkeiten hatten, eingeschlossene Anwohner zu retten.

In Pizarra mussten ebenfalls Schulen und das Rathaus geschlossen werden, da das Hochwasser auch hier erhebliche Schäden verursacht hat. Die örtlichen Behörden sind im Einsatz und warnen vor weiteren Zwischenfällen, da der Regen anhält und die Region weiter unter Alarm steht.

https://twitter.com/adirecto/status/1851245849008882171

AVE-Zug entgleist auf der Strecke Málaga – Madrid

Am Dienstag entgleiste zudem ein Hochgeschwindigkeitszug der Strecke Málaga–Madrid in der Nähe von Álora infolge des anhaltenden Starkregens.

Der spanische Schienennetzbetreiber Adif bestätigte den Vorfall und gab an, dass die Vorderräder des Zuges durch herabgefallene Steine von den Schienen gedrückt wurden. Laut Adif blieben die Passagiere unverletzt und stiegen in einen Ersatzzug um.

Auch andere Bahnverbindungen, wie die C2-Regionalstrecke zwischen Málaga und Álora, waren aufgrund von Wasseransammlungen auf den Gleisen beeinträchtigt.

Stauseen profitieren vom Unwetter

Laut Messungen der Hidrosur-Station am Hafen von Málaga verzeichnete der Regenmesser allein dort am Dienstag 21 Liter pro Quadratmeter Niederschlag in einer Stunde, während an weiteren Messpunkten in der Provinz bis zu 42 pro Quadratmeter Liter seit Beginn der Nacht gemessen wurden.

Die gute Nachricht: Die Stauseen der Region profitierten von dem starken Regen und erhielten bis heute um 8 Uhr rund 27 Kubik-Hektometer (hm3) neues Wasser, was zur Erholung der Wasservorräte beiträgt.

Die Stauseen des Guadalhorce-Systems, die die Stadt Málaga versorgen, sind die größten Gewinner. Diese drei, zusammen mit Casasola und El Limonero, enthalten bereits 74 Kubik-Hektometer, was einem Wasserverbrauch von 18 Monaten entspricht.

Trotzdem bleibt die Lage angespannt, denn insgesamt betragen die Wasserreserven in Málaga gerade einmal 20 Prozent ihrer Gesamtkapazität. Der Stausee La Viñuela in der Axarquía, der zugleich der größte der Provinz Málaga ist, liegt aktuell bei knapp 15 Prozent seiner Kapazität. Der deutlich kleinere Stausee La Concepción bei Marbella kommt hingegen jetzt schon auf fast 45 Prozent seiner Gesamtkapazität.

In allen Fällen dürften der Pegel sich in den kommenden Tagen noch weiter nach oben bewegen, da das Regenwasser ein paar Tage braucht, um in die Seen abzulaufen.

Das aktuelle Wetter an der Costa del Sol an den verschiedenen Orten der Provinz Málaga kann man unter diesem Link erfahren.

Quellen: Aemet, Diario SUR, Málaga HOY

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