Was blüht im Herbst in Andalusien?
Dass auch in Andalusien Herbst ist, lässt sich zu allererst an der Natur erkennen. Die Bäume verändern die Farbe ihrer Blätter und viele Sommerpflanzen machen sich auf ihren Weg in die Winterruhe. Andere Pflanzen wiederum lieben den Herbst geradezu und fühlen sich zu dieser Jahreszeit erst so richtig wohl.
Erste Niederschläge fördern zudem das Wachstum zahlreicher Pflanzen. Ein paar der herbstlichen Pflanzen möchten wir in diesem Artikel vorstellen.
Herbstfrüchte
Im Spätherbst beginnt in niedrigen Lagen bereits die Erntezeit für Orangen und Zitronen. Zu den Früchten, die im Herbst gedeihen, gehören auch Kakis und Chirimoyas. Letztere werden hauptsächlich in der Gemeinde Almuñécar, an der Küste der Provinz Granada angebaut – aufgrund des besonders milden Klimas wird dieser Küstenabschnitt als ‘Costa Tropical’ bezeichnet. Chirimoyas schmecken süß und erinnern an eine Mischung aus Birne und Banane.
Man kann sie einfach in zwei Hälften teilen und auslöffeln – die relativ großen schwarzen Kerne kann man allerdings nicht mitessen.
Wandelröschen (Lantana)
Die Wandelröschen (Lantana) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Es existieren rund 111 Arten. Die so zahlreich vorkommenden Sorten des Wandelröschens werden als Zierpflanzen eingesetzt.
Die Lantana gibt es in verschiedenen Farbkombinationen. Die rot-gelbe Variante, die man in Andalusien sehr häufig antrifft, wird wegen ihrer Farbgebung auch als ‘Spanische Flagge’ bezeichnet.
Bignonie
Die ‘Podranea ricasoliana’, auch bekannt als Rosa Trompentenwein oder weitschlundige Bignonie, ist ein Kletterstrauch der aus Südafrika stammenden Familie der Trompentenbaumgewächse (Bignoniaceae).
Dieser Strauch ist im Garten- und Landschaftsbau sehr verbreitet. Die in Kaskaden fallenden Zweige erzeugen einen äußerst dekorativen Effekt und die Bignonie besticht mit ihren rosaroten Trompetenblüten, die sich in besonders großer Zahl zum Ende des Sommers und im Herbst zeigen.
Amerikanisches Pampasgras (Cortaderia selloana)
Auch Ziergräser wie das amerikanische Pampasgras, das bis zu drei Metern hoch werden kann, bereichern die andalusische Herbstlandschaft in Gärten und Parks. Die Blüten dieses mehrjährigen Ziergrases erscheinen im Spätsommer oder Frühherbst.
Sie sind seidig und je nach Sorte weiß oder rosa. Heimisch ist diese Pflanze in der argentinischen Pampa, wie der Name bereits andeutet. Pampasgras ist recht anpassungsfähig, weshalb es in verschiedenen Klimazonen wächst. Es ist mit Sonne oder Halbschatten glücklich – lediglich Frost kann es nicht vertragen.
Jede Pflanze dieses Grases kann während ihres Lebens über eine Million Samen produzieren. Deshalb gilt Pampasgras in verschiedenen Ländern als invasive Art. Auf der iberischen Halbinsel sind aus diesem Grund der Verkauf und die Verbreitung dieser Pflanze verboten. Entlang der Küste von Málaga kann man sie oft in Grünanlagen von Hotels, Wohnsiedlungen und Parks entdecken.
Manchmal siedelt sie über diese Anlagen hinaus, weshalb man sie ab und zu in der natürlichen Umgebung der Küste finden kann. In Blumengeschäften werden Büschel von Pampasgras gerne als Dekoration für Trockengestecke verwendet.
Oleander (Adelfa)
Der Oleander, auch Rosenlorbeer genannt, blüht in den Küstenregionen von Andalusien meist auch noch im Herbst. Es ist die einzige Art der Pflanzengattung Oleander (Nerium oleander) in der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Es gibt über 200 verschiedene Sorten und unterschiedliche Farben. Am häufigsten trifft man ihn mit rosaroten, roten oder weißen Blüten an.
Der immergrüne Busch kann bis zu vier Meter hoch werden. Beim Rückschnitt ist Vorsicht geboten, denn alle Teile der Pflanze sind giftig! Der Oleander ist in einem Teil von Marokko, sowie in Südspanien und im ganzen Mittelmeerraum verbreitet.
Thymian, Salbei, Rosmarin und Co.
Im andalusischen Herbst fühlen sich auch viele Kräuter wohl, die der gesunden Mittelmeerküche ihre typischen Aromen verleihen. Thymian, Salbei und Rosmarin gedeihen zum Beispiel sehr gut und man kann sie reichlich ernten.
Und gerade im Hinblick auf die bevorstehenden Wintermonate können diese Kräuter als wertvolle Heilpflanzen zugleich unserer Gesundheit förderlich sein und sie präventiv unterstützen. Im Folgenden einige Beispiele:
Thymian kann als Tee oder Sirup etwa Erkältungsbeschwerden wie Husten oder Heiserkeit lindern oder bei Zahnfleischentzündungen Abhilfe schaffen, denn er hat eine antibakterielle und antivirale Wirkung. Da Thymian auch schleimlösend ist, kann er bei festsitzendem Husten eine gute Unterstützung sein.
Der echte Salbei (Salvia officinalis) trägt die Heilwirkung bereits in seinem Namen, denn ‘Salvus’ heißt auf Lateinisch gesund oder heil. Salbei ist traditionell als pflanzliches Magen-Darm-Mittel bekannt. Die Heilpflanze wird ebenso bei Entzündungen in Mund und Rachen wie bei starker Sekretion von Schweiß eingesetzt.
Aufgrund seines großen Anwendungsspektrums wurde Rosmarin im Jahr 2011 zur Heilpflanze des Jahres ernannt. Rosmarin wirkt anregend, antibakteriell, entspannend, krampflösend, entzündungshemmend, pilztötend und schmerzstillend.
Daher findet er als Heilkraut Verwendung bei Verdauungsproblemen, Atembeschwerden, Kreislaufproblemen, sowie bei Kopfschmerzen, Ischias, nervöser Unruhe und zahlreichen anderen Beschwerden.
Natürlich sollte man bei starken oder anhaltenden Beschwerden immer einen Arzt aufsuchen.
